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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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erleuchtet, das die in Stufen angeordneten eingefal enen Gebäude und den mit Vegetation bedeckten Schutt mit einem milchigen Licht zu überziehen schien. Es gab mir das Gefühl, mit Schleim bedeckt zu sein. Man sagte, dass die Dämonen unter der Erde lebten, und nachdem ich gesehen hatte, was sie ihrer Stadt angetan hatten - die auf denselben Kraftlinien gebaut war wie Cincinnati -, fragte ich mich auch nicht mehr, warum. Ich hatte das Jenseits einmal tagsüber gesehen. Da war es auch nicht besser.
    Ich war nicht im Jenseits, ich sah es nur an, aber ich fühlte mich trotzdem unwohl, vor al em, als mir bewusst wurde, dass al es klarer erschien als sonst, weil ich mit Algaliarepts Aura überzogen war. Als ich mich an den Handel erinnerte, dem ich gerade entkommen war, öffnete ich hastig die Augen und betete, dass Algaliarept keinen Weg finden würde, mich durch die Kraftlinien zu verwenden, wie er es mir angedroht hatte.
    Das Casino-Boot war genau so, wie ich es verlassen hatte, und die Geräusche, die mich geistig mit der Realität verbunden hatten, bekamen nun wieder eine Bedeutung. Ich verwendete nun beide meiner Sichtweisen und schaute mich schnel um, bevor das zweite Gesicht nachließ und verschwand.
    Mein Blick wurde sofort von der Metal platte an der Decke angezogen, und ich verzog angewidert den Mund. Sie pulsierte in einem fettigen purpurfarbenen Schein, der al es überzog. Ich hätte darauf gewettet, dass ich das beim Reinkommen gespürt hatte.
    Was mich al erdings am meisten interessierte, waren die Auren der Anwesenden. Ich konnte meine eigene nicht sehen, wenn ich in den Spiegel sah. Nick hatte mir einmal gesagt, dass sie golden-gelb war - nicht, dass sie jetzt unter Algaliarepts noch sichtbar gewesen wäre. Kistens Aura hatte ein gesundes, warmes Orangerot mit ein wenig Gelb um den Kopf. Ein Lächeln verzog meine Lippen. Er benutzte also seinen Kopf, um Entscheidungen zu treffen, nicht sein Herz; ich war nicht überrascht. Er hatte kein Schwarz, obwohl fast al e anderen im Raum dunkle Schlieren in ihren Auren hatten, wie ich feststel en konnte, als ich meinen Blick kurz durch den Raum wandern ließ.
    Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, zusammenzuzucken, als ich einen jungen Mann in einer Ecke dabei ertappte, wie er mich beobachtete. Er trug einen Smoking, aber er trug ihn als wäre er bequem. Der Mann hatte weder das steife, verklemmte Benehmen der Türsteher noch war er wie die Geber professionel gelangweilt. Und das vol e Glas neben seiner Hand sagte Gastgeber, nicht Kel ner.
    Seine Aura war so dunkel, dass ich nicht sagen konnte, ob es ein dunkles Grün oder ein dunkles Blau war. In ihr verbarg sich eine Andeutung von Dämonenschwarz. Ich fühlte eine Wel e der Verlegenheit über mich hinwegschwappen bei dem Gedanken, dass er mich mit dem zweiten Gesicht ansah
    - und ich war mir sicher, dass er das tat -und sehen konnte, dass ich über und über von Algaliarepts Aura bedeckt war.
    Er stützte sein Kinn auf die Hand, lehnte sich zurück und musterte mich abschätzend von der anderen Seite des Raums aus. Er war tief gebräunt - ein guter Trick so kurz vor der Sonnenwende -, und zusammen mit den ausgebleichten Strähnen in seinem schwarzen Haar ergab das den logischen Schluss, dass er definitiv nicht aus unserem Staat, sondern wahrscheinlich von irgendwoher stammte, wo es warm war.
    Durchschnittlich groß und durchschnittlich aussehend, wirkte er auf mich nicht übermäßig attraktiv, aber sein selbstsicheres Auftreten rechtfertigte einen zweiten Blick. Er sah auch reich aus, aber andererseits, wer tat das nicht in einem Smoking.
    Meine Augen huschten von ihm zu dem Bier trinkenden Kerl, und ich entschied, dass man auch in einem Smoking trashig aussehen konnte. Mit dem Lächeln, das dieser Gedanke auf mein Gesicht zauberte, wandte ich mich wieder dem Surferboy zu.
    Er beobachtete mich immer noch und erwiderte mein Lächeln. Dann senkte er ein wenig den Kopf, wie um zu einem Gespräch einzuladen. Ich atmete ein und wol te schon den Kopf schütteln, doch dann stoppte ich mich. Warum zur Höl e nicht? Ich belog mich selbst, wenn ich mir einredete, dass Nick zurückkommen würde. Und mein Date mit Kisten war nur ein Angebot für eine Nacht.
    Ich fragte mich, ob das Schwarz in seiner Aura von einem Dämonenmal stammte, und konzentrierte mich, um durch seine ungewöhnlich dunkle Aura hindurchzusehen. Während ich das tat, wurde das purpurfarbene Glühen an der Decke hel er und zeigte den Beginn einer

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