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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Er zwinkerte und runzelte die Stirn, offenbar in Gedanken bei der näheren Vergangenheit.
    Ich sah ihn mir nochmal genauer an, weil ich selbst neugierig war. Ich würde nicht Als richtigen Namen nennen und dadurch die Abmachung brechen, die wir geschlossen hatten, als ich mir seinen Beschwörungsnamen erkauft hatte, aber ich wol te wissen, ob es derselbe Dämon war.
    »Hey, äh, trägt Ihrer grünen Samt?«
    Lee zuckte zusammen. Seine braunen Augen weiteten sich unter den akkurat geschnittenen Haaren, und dann zeigte sein Gesicht ein Lächeln, das geteiltes Leid widerspiegelte.
    »Ja. Und er spricht mit britischem Akzent. .«
    »Und hat eine Schwäche für Zuckerguss und Pommes?«
    Lee senkte den Kopf und lachte leise. »Ja, wenn er sich nicht gerade in meinen Vater verwandelt.«
    »Überraschung!«, rief ich und fühlte eine seltsame Verbundenheit mit ihm. »Es ist derselbe.«
    Er zog seinen Ärmel herunter, um das Mal zu verdecken, und lehnte sich gegen den Tisch. »Anscheinend haben Sie eine Begabung für Kraftlinien«, sagte er. »Nehmen Sie Unterricht bei ihm?«
    »Nein«, wehrte ich heftig ab. »Ich bin eine Erdhexe.« Ich drehte nervös mein Ringamulett und berührte kurz die Schnur, an dem das Amulett um meinen Hals hing, das eigentlich mein Haar glätten sol te.
    Sein Blick w4anderte von der Narbe an meinem Handgelenk zur Decke. »Aber Sie. .«
    Ich schüttelte den Kopf und nahm mit dem Rücken zum Spiel einen Schluck von meinem Drink. »Ich habe Ihnen gesagt, dass es ein Unfal war. Ich bin keine Kraftlinienhexe.
    Ich habe nur mal einen Kurs besucht. Na ja, einen halben Kurs. Die Dozentin ist gestorben, bevor der Kurs beendet war.«
    Er blinzelte ungläubig. »Dr. Anders?«, platzte es aus ihm heraus. »Sie hatten einen Kurs bei Dr. Anders?«
    »Sie kannten sie?« Ich richtete mich auf.
    »Ich habe von ihr gehört.« Er lehnte sich näher zu mir rüber. »Sie war die beste Kraftlinienhexe westlich des Mississippi. Ich bin hierher gekommen, um bei ihr zu lernen.
    Angeblich war sie die Beste.«
    »War sie«, sagte ich deprimiert. Sie hatte mir helfen wol en, den Zauber rückgängig zu machen, der Nick als Vertrauten an mich gebunden hatte. Jetzt war nicht nur das Zauberbuch verschwunden, sondern Dr. Anders war tot und ihr gesamtes Wissen mit ihr. Ich zuckte zusammen, als mir auffiel, dass ich in Träumereien versunken war. »Also sind Sie ein Student?«, fragte ich.
    Lee stützte seinen El bogen auf das Geländer am Tischrand und beobachtete, wie die Würfel hinter mir flogen und fielen.
    »Mehr ein interessierter Reisender«, erwiderte er knapp. »Ich habe schon vor Jahren meinen Abschluss in Berkeley gemacht.«
    »Oh, ich würde so gern mal an die Küste fahren«, gab ich zu und spielte an meiner Kette herum, während ich mich darüber wunderte, wie viel unserer Unterhaltung sich in Übertreibungen verwandelt hatte. »Macht das Salz nicht al es schwieriger?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Für Kraftlinienhexen ist es nicht so schlimm. Ich habe immer Mitleid mit den Erdhexen, festgelegt auf einen Weg ohne Macht, wie sie sind.«
    Mir fiel die Kinnlade runter. Keine Macht? Wohl kaum. Die Stärke einer Erdhexe stammte mindestens genauso sehr aus den Linien wie die einer Kraftlinienhexe. Dass die Magie erst durch Pflanzen gefiltert wurde, machte sie verzeihender und viel eicht langsamer, aber kein bisschen schwächer. Es gab keinen aufgezeichneten Kraftlinienzauber, der die physische Form einer Person verändern konnte. Aber das war Macht.
    Ich schrieb es einfach als Unwissenheit ab und ließ es unkommentiert, damit ich ihn nicht verschreckte, bevor ich erfahren konnte, ein wie großer Idiot er wirklich war.
    »Schauen Sie mich an«, fuhr er hastig fort, weil er offensichtlich erkannt hatte, dass er so tief ins Fettnäpfchen getreten war, dass er Gefahr lief, darin zu ertrinken. »Hier langweile ich Sie, wo Sie doch wahrscheinlich ein bisschen spielen wol en, bevor Ihr Freund zurückkommt.«
    »Er ist nicht mein Freund«, stel te ich richtig und war nicht so erfreut über seine subtile Nachfrage zu meinem Beziehungsstand wie ich hätte sein können. »Ich habe ihm gesagt, dass er mich auf ein Date ausführen darf, das nicht mehr als sechzig Dol ar kostet, und er hat die Herausforderung angenommen.«
    Lee ließ seinen Blick über das Casino schweifen. »Und wie läuft's?«
    Ich nippte an meinem Getränk und wünschte mir, das Eis wäre nicht geschmolzen. Hinter mir erhob sich Geschrei, als offenbar etwas Gutes

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