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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gewonnen«, teilte er mir mit und legte eine Hand auf meine Schulter. »Sehen Sie?« Er zeigte. »Die Chancen stehen fünfzehn zu eins, dass eine Elf gewürfelt wird. Ich habe mir gedacht, dass Sie ein Zebra sein könnten.«
    Meine Augen weiteten sich, als, nachdem der Crapsmann einen Stapel vor mir abgestel t hatte, die überwiegende Menge meiner Chips nicht mehr rot war, sondern blau. »Wie bitte?«
    Lee legte die Würfel wieder in meine Hand. »Wenn Sie Hufgeräusche hören, schauen Sie sich nach Pferden um. Das wäre in diesem Fal ein üblicher Wurf. Ich wusste, dass Sie etwas Außergewöhnliches werfen würden. Ein Zebra.«
    Ich grinste, weil mir die Idee irgendwie gefiel, und die Würfel flogen aus meiner Hand, fast noch bevor er meine Chips auf ein anderes Feld verschoben hatte. Mein Puls beschleunigte sich, und während Lee mir die Details der Wettchancen und des Setzens erklärte, würfelte ich wieder, und wieder, und wieder. Die Runde um den Tisch wurde immer lauter und aufgeregter. Es dauerte nicht lange, bis ich mitgerissen wurde. Das Risiko, die Frage, was passieren würde und das atemlose Warten, bis die Würfel lagen, ähnelten der Aufregung bei einem meiner Aufträge, nur war es noch besser, weil hier nur kleine Plastikchips auf dem Spiel standen, nicht mein Leben. Lee erweiterte seine Einführung ins Glücksspiel auf andere Arten des Einsatzes, und als ich es schließlich wagte, auch einen Vorschlag zu machen, bedeutete er mir mit einer galanten Geste, dass der Tisch ganz mir gehörte.
    Entzückt übernahm ich die Einsätze. Zuerst ließ ich al es liegen, wo es war, während Lee eine Hand auf meine Schulter legte und mir die Quoten der verschiedenen Würfe zuflüsterte. Er roch wie Sand. Ich konnte seine Aufregung durch das dünne Material meiner Seidenbluse spüren, und die Wärme seiner Hand schien an meiner Schulter zu haften, als er sich bewegte, um mir die Würfel in die Hand zu legen.
    Ich schaute auf, während die Menge meinem letzten Wurf zujubelte, und war überrascht, dass fast al e Gäste um uns versammelt waren und wir irgendwie in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt waren. »Sieht aus, als hätten Sie es.«
    Lee lächelte und trat einen Schritt zurück.
    Sofort entgleiste mir das Gesicht. »Sie gehen?«, fragte ich hilflos, als der rotnasige Biertrinker mir die Würfel in die Hand drückte und mich aufforderte, zu werfen.
    »Ich muss«, erwiderte er. »Aber ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, Sie zu treffen.« Er lehnte sich nah zu mir und sagte: »Ich habe es genossen, Ihnen Craps beizubringen. Sie sind eine ganz besondere Frau, Rachel.«
    »Lee?« Verwirrt legte ich die Würfel auf den Tisch, und die Leute um den Tisch stöhnten auf.
    Lee ließ die Würfel in seine Hand gleiten und schob sie dann in meine. »Sie sind heiß. Hören Sie nicht auf.«

    »Wol en Sie meine Telefonnummer?« Oh Gott, ich klang verzweifelt.
    Aber Lee lächelte nur. »Sie sind Rachel Morgan, der I.S.-
    Runner, der seinen Job aufgegeben hat, um mit dem letzten lebenden Tamwood-Vampir zusammenzuarbeiten. Sie stehen im Telefonbuch - an nicht weniger als vier Stel en.«
    Mein Gesicht brannte, aber ich schaffte es, mich zu stoppen, bevor ich al en mitteilte, dass ich keine Nutte war.
    »Bis zum nächsten Mal«, sagte Lee, hob seine Hand und nickte mir zu, bevor er davonging.
    Ich legte die Würfel wieder ab und zog mich vom Tisch zurück, sodass ich beobachten konnte, wie er die Treppe am Ende des Bootes hinauf verschwand, und wie gut er dabei in seinem Smoking und dem purpurnen Kummerbund aussah.
    Er passte zu seiner Aura, entschied ich. Ein neuer Werfer übernahm meinen Platz, und der Lärm erhob sich wieder.
    Ich zog mich an einen Tisch neben einem kalten Fenster zurück. Meine gute Laune war versaut. Eine Bedienung brachte mir meine drei Eimer Chips. Eine andere stel te auf einer Leinenserviette einen frischen Dean Man's Float vor mir ab. Eine dritte entzündete eine rote Kerze und fragte mich, ob ich noch irgendetwas brauche. Ich schüttelte den Kopf, und er zog sich zurück. »Was stimmt nicht mit diesem Bild?«, flüsterte ich, als ich mir die Stirn rieb. Hier war ich, angezogen wie eine junge, reiche Witwe, und saß al ein mit drei Eimern vol er Chips in einem Casino. Lee hatte gewusst, wer ich war, es sich aber nicht anmerken lassen. Und wo zur Höl e war Kisten?

    Die Stimmung am Craps-Tisch stürzte ab, und die Leute begannen in Zweier- und Dreiergrüppchen davonzudrif-ten.
    Ich

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