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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Piscarys Anteil abzuholen. Und Saladan hat dir einen Korb gegeben, oder etwa nicht? Er drängt sich in Piscarys Revier, und du hast mich als Rückendeckung mitgenommen, weil du wusstest, dass ich für dich kämpfen würde, wenn es aus dem Ruder läuft.«
    Rasend vor Wut ignorierte ich seine Zähne und seine Stärke und schob mein Gesicht direkt vor seines.
    »Lüg mich nie wieder an, damit ich deine Rückendeckung spiele. Du hättest mich mit deinem kleinen Spielchen töten können. Ich kriege keine zweite Chance, Kisten. Für mich ist tot tot!«
    Meine Stimme wurde von den umliegenden Gebäuden zurückgeworfen. Ich dachte an die unbeteiligten Ohren, die wahrscheinlich auf dem Boot zuhörten, und mein Gesicht brannte. Aber ich war sauer, verdammt noch mal, und das musste klargestel t werden, bevor ich wieder in Kistens Auto stieg. »Du kleidest mich ein, damit ich mich als etwas Besonderes fühle«, fuhr ich mit zugeschnürter Kehle fort.
    »Behandelst mich, als wäre mit mir auszugehen etwas, das du für mich tun wol test, und sei es nur wegen der geringen Chance, viel eicht deine Zähne in meinen Hals schlagen zu können, und dann finde ich heraus, dass al es geschäftlich war? Und ich war noch nicht mal deine erste Wahl! Du wol test, dass Ivy mit dir kommt, nicht ich! Ich war nur dein Ausweichplan! Wie bil ig, glaubst du, fühle ich mich gerade?«
    Er öffnete seinen Mund und schloss ihn dann wieder.

    »Ich kann verstehen, dass ich ein Zweite-Wahl-Date bin, weil du ein Mann und daher ein Trottel bist!«, schrie ich.
    »Aber du hast mich wissentlich hierher gebracht, in eine potentiel gefährliche Situation, und das ohne meine Zauber, ohne meine Amulette. Du hast gesagt, es sei ein Date, also habe ich al es zu Hause gelassen. Zur Höl e, Kisten, wenn du Rückendeckung gebraucht hättest, hätte ich es gemacht!
    Außerdem«, fügte ich hinzu und merkte, wie meine Wut langsam nachließ, weil er anscheinend tatsächlich zuhörte, statt seine gesamte Zeit damit zu verbringen, sich Ausreden auszudenken. »Es hätte mir Spaß gemacht, zu wissen, was abging. Ich hätte Leute aushorchen können und so Zeug.«
    Er starrte mich überrascht an. »Wirklich?«
    »Ja, wirklich. Glaubst du, ich bin wegen der Zahnvorsorge Runner geworden? Es hätte mir mehr Spaß gemacht, als mir von irgendeinem Kerl Craps beibringen zu lassen. Übrigens wäre das dein Job gewesen.«
    Kisten stand regungslos neben mir; auf dem Ledermantel über seinem Arm hatte sich eine dünne Schicht Schnee angesammelt. In dem schummrigen Licht der Straßenlaterne wirkte er unglücklich und unsicher. Er atmete ein, und meine Augen verengten sich. In einem Laut der Resignation entwich die Luft wieder. Ich konnte mein Blut kochen fühlen, und mein Körper war gleichzeitig warm und kalt, das eine von meinem Zorn, das andere von dem schneidenden Wind, der vom Fluss her wehte. Und es gefiel mir überhaupt nicht, dass Kisten meine Gefühle wahrscheinlich besser lesen konnte als ich selbst.

    Seine Augen mit dem wieder zunehmenden blauen Rand wandten sich von mir zum Boot. Während ich ihn beobachtete, wurden sie völ ig schwarz und ließen mich frösteln.
    »Du hast recht«, sagte er knapp und mit harter Stimme.
    »Steig ins Auto.«
    Meine Wut kochte wieder hoch. Verdammter Hurensohn . .
    »Wage es nicht, mich zu bevormunden«, zischte ich.
    Er streckte den Arm nach mir aus, aber ich sprang zurück, bevor er mich berühren konnte. Ansatzlos verwandelte er die Bewegung zu einem Türöffnen. Seine schwarzen Augen sahen in dem dämmrigen Licht völ ig seelenlos aus. »Tue ich nicht«, sagte er, während seine Bewegungen die unheimliche Schnel igkeit eines lebenden Vampirs annahmen. »Drei Männer kommen gerade vom Boot, und ich rieche Schießpulver. Du hast recht und ich unrecht. Und jetzt steig in das verdammte Auto.«

14
    Angst erfasste mich, und Kisten, der sie spüren konnte, atmete scharf ein, als hätte ich ihn geschlagen. Ich erstarrte und erkannte seinen zunehmenden Hunger. Also hatte ich mehr zu fürchten als die Männer, die den Landungssteg hinunterpolterten. Mit klopfendem Herzen stieg ich ins Auto.
    Kisten gab mir meinen Mantel und seine Schlüssel. Meine Tür knal te zu, und während er vor seinem Auto vorbeiging, rammte ich den Schlüssel ins Zündschloss. Kisten stieg ein und startete den Wagen.
    Die drei Männer hatten ihre Richtung geändert und liefen nun zu einem alten BMW. »Damit werden sie uns nie kriegen«, spottete Kisten. Er legte den Gang ein

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