Band 3 - Blutjagd
drei Kerle aus dem BMW näher kamen. Kisten war deutlich zu sehen, als er vor seinen Scheinwerfern vorbeiging und sich den vier Männern mit ausgestreckten Handflächen näherte. Er wirkte vol kommen lässig, aber ich wusste, dass das nur aufgesetzt war. »Zum Teufel mit im Auto bleiben«, beschloss ich, packte den Türgriff und schob mich in die Kälte.
Kisten drehte sich um. »Ich habe dir doch gesagt, du sol st im Wagen bleiben«, zischte er, und als ich die Härte in seinem Gesicht sah, musste ich einen Anfal von Furcht unterdrücken.
»Ja, hast du«, schoss ich zurück und zwang meine Arme nach unten. Es war kalt und ich zitterte.
Er zögerte; es war deutlich, dass er hin und her gerissen war. Die sich nähernden Männer verteilten sich, bis wir umzingelt waren. Ihre Gesichter waren selbstsicher. Al es, was sie jetzt noch brauchten, war ein Schläger oder eine Brechstange, um sie gegen ihre Handfläche klatschen zu lassen, und das Bild wäre perfekt. Aber sie waren Hexen. Ihre Kraft lag in ihrer Magie.
Mein Atem ging langsam, und ich setzte mich in Bewegung. Ich fühlte, wie das Adrenalin sich in mir regte, als ich vorwärtsging, in das Scheinwerferlicht trat und mich mit dem Rücken zu Kisten stel te.
Der schwarze Hunger in seinen Augen schien einen Moment zu verschwinden. »Rachel, bitte warte im Auto«, wiederholte er, und seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. »Das wird nicht lange dauern, und ich wil nicht, dass dir kalt wird.«
Er wil nicht, dass mir kalt wird?, dachte ich und beobachtete, wie die drei Kerle aus dem BMW sich so verteilten, dass sie einen lebenden Zaun bildeten. »Hier sind sieben Hexen«, sagte ich leise. »Es braucht nur drei, um ein Netz zu wirken und eine, um das Netz zu halten, sobald es errichtet ist.«
»Das ist wahr, aber ich brauche nur drei Sekunden, um einen Mann fertigzumachen.«
Die Männer in meinem Sichtfeld zögerten. Es gab einen Grund, warum die I.S. nie Hexen einsetzte, um Vampire zu verhaften. Sieben gegen einen würde viel eicht funktionieren, aber nicht ohne dass jemand ernsthaft verletzt wurde.
Ich riskierte einen Blick über die Schulter und sah, dass die vier Kerle aus dem Cadil ac den Mann im langen Mantel anstarrten, der aus dem BMW gestiegen war. Anführer, dachte ich. Ich fand, er war zu selbstsicher, als er seinen Mantel zurechtrückte und den Männern um uns herum mit dem Kopf ein Zeichen gab. Zwei vor Kisten traten vor, während die anderen drei sich zurückfal en ließen. Ihre Lippen und Hände bewegten sich. Meine Nackenhaare stel te sich auf, als plötzlich die Kraft um uns herum zunahm.
Mindestens drei Kraftlinienhexen, vermutete ich und erstarrte, als einer der sich nähernden Männer eine Pistole zog. Mist. Kisten konnte viel eicht von den Toten auferstehen, aber ich nicht.
Kisten bewegte sich, und ich zuckte zusammen. Im einen Moment war er neben mir, im nächsten zwischen den Männern. Ich hörte das Geräusch eines Schusses. Hastig duckte ich mich, womit ich mich selbst durch die Scheinwerfer der Corvette blendete. Zusammengekauert konnte ich gerade noch sehen, dass ein Mann auf dem Boden lag, aber es war nicht der mit der Knarre.
Die Kraftlinienhexen umkreisten uns und gestikulierten, fast unsichtbar in der Hel igkeit. Ihr Netz verstärkte sich, als sie einen Schritt näher traten. Meine Haut kribbelte, als das Gespinst über uns fiel.
Kisten bewegte sich zu schnel , um ihm mit den Augen folgen zu können, und schnappte sich das Handgelenk des Mannes mit der Pistole. Das Knacken von Knochen war in der kalten, trockenen Luft klar zu hören. Mein Magen hob sich, als der Mann aufstöhnte und auf die Knie fiel. Kisten ließ noch einen heftigen Schlag auf seinen Kopf folgen. Jemand schrie. Die Pistole fiel, und Kisten fing sie auf, bevor sie den Boden berührte.
Ohne mich anzusehen warf Kisten mir die Pistole zu, und das schwere Metal landete in meiner Hand.
Überraschenderweise war es heiß. Es folgte ein zweiter Schuss, und ich erschrak. Die Pistole fiel in den Schnee.
»Schnappt euch die Waffe!«, rief der Mann in dem langen Mantel vom Rand aus.
Ich warf einen kurzen Blick über die Motorhaube der Corvette und sah, dass auch er eine Pistole hatte. Meine Augen weiteten sich, als ich den großen Schatten eines Mannes auf mich zukommen kam. In seiner Hand lag eine orangefarbene Kugel aus Jenseitsenergie. Ich keuchte, als er lächelte und sie auf mich warf.
Ich knal te auf die Straße und landete unsanft auf dem
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