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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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schneebedeckten Eis. Das Jenseits explodierte in einer Wolke aus nach Schwefel riechenden Funken, als die Kugel auf Kistens Auto auf- und wieder abpral te. Kalter Matsch sog sich in meine Kleidung, und der Schock machte meinen Kopf klar.
    Ich presste beide Handflächen gegen die Straße und schob mich hoch. Meine Kleider . . meine Kleider! Meine seidengefütterten Hosen waren über und über bedeckt mit reckigem grauem Schnee.
    »Seht, wozu ihr mich gebracht habt!«, schrie ich wutentbrannt, als ich den kalten Schlick abschüttelte.
    »Du Hurensohn!«, brül te Kisten plötzlich, und ich wirbelte herum, um zu sehen, dass drei der Hexen in einem Kreis um ihn herumlagen. Der eine, der die Jenseitskugel geworfen hatte, machte eine schmerzerfül te Bewegung, und Kisten trat wild auf ihn ein. Wie war er da so schnel hingekommen?
    »Du hast meinen Lack verbrannt, du Arsch!«
    Während ich hinsah, veränderte sich von jetzt auf gleich Kistens gesamtes Auftreten. Überirdisch schnel sprang er die am nächsten stehende Kraftlinienhexe an. Die Augen des Mannes weiteten sich, aber zu mehr hatte er keine Zeit mehr.
    Kisten rammte ihm die Faust ins Gesicht, sodass es ihm den Kopf nach hinten riss. Ein ekelhaftes, knirschendes Geräusch ertönte, und die Hexe fiel in sich zusammen. Mit hängenden Armen fiel er einfach nach hinten um und rutschte dann mit Schwung in die Scheinwerfer des Cadil acs.
    Kisten flog herum, bevor seine Faust zum Stil stand gekommen war, und landete vor dem Nächsten. Seine edlen Schuhe rammten sich in die Knie der überraschten Hexe. Der Mann schrie auf, als seine Beine wegknickten. Das Gebrül endete abrupt, als Kisten ihm den El bogen gegen die Kehle rammte. Mein Magen verkrampfte sich bei dem Knacken von Knorpel und dem Gurgeln des Mannes.
    Die dritte Hexe wandte sich zur Flucht. Fehler. Richtig böser Fehler.
    Kisten legte die drei Meter zwischen ihnen in einem halben Herzschlag zurück. Er schnappte sich die fliehende Hexe und riss ihn im Halbkreis herum, ohne dabei den Arm des Mannes loszulassen. Das Geräusch, als das Schultergelenk ausgerenkt wurde, traf mich wie eine Ohrfeige. Ich legte eine Hand auf meinen Bauch; mir war übel. Es hatte nur einen Moment gebraucht, nicht mehr.
    Kisten blieb in aggressiver Haltung ungefähr zwei Meter vor der letzten Hexe stehen, die noch auf den Beinen stand.
    Mich schauderte, und ich musste daran denken, wie Ivy mich einmal so angesehen hatte. Er hatte eine Pistole, aber ich glaubte nicht, dass ihm das helfen würde.
    »Wil st du mich erschießen?«, knurrte Kisten.
    Der Mann lächelte. Ich fühlte, wie er eine Linie anzapfte, und wol te einen warnenden Schrei ausstoßen.
    Kisten schoss nach vorne und umfasste die Kehle der Hexe. Die Augen des Mannes traten hervor, als er um Luft rang. Die Pistole fiel zu Boden, und seine Arme hingen hilflos nach unten. Kistens Schultern spannten sich an, und die Aggression, die er ausstrahlte, war fast greifbar. Ich konnte seine Augen nicht sehen, aber der Mann vor ihm konnte es, und er war panisch.
    »Kisten!«, rief ich, hatte aber zu viel Angst, um einzugreifen. Oh Gott. Bitte nicht. Ich wil das nicht sehen.
    Kisten zögerte, und ich fragte mich, ob er wohl meinen rasenden Puls hören konnte. Langsam, als ob er gegen sich selbst ankämpfen musste, zog Kisten den Mann näher an sich heran. Die Hexe keuchte und kämpfte um Luft. Das Licht der Scheinwerfer glitzerte auf dem Schaum in seinen Mundwinkeln, und sein Gesicht war knal rot.
    »Sag Saladan, dass wir uns noch sprechen werden«, knurrte Kisten.
    Ich zuckte zusammen, als er den Arm ausstreckte und die Hexe davonfliegen ließ. Der Mann landete an einem kaputten Lampenmast, und der Aufpral ließ den Mast erzittern, sodass plötzlich das Licht anging. Ich hatte Angst mich zu bewegen, als Kisten sich umdrehte. Er sah mich im Scheinwerferlicht des Autos stehen und zögerte. Seine Augen waren immer noch schrecklich schwarz, als er ein wenig Schnee von seinem Mantel wischte.
    Angespannt wandte ich den Blick von ihm ab, um gleichzeitig mit ihm das Gemetzel um uns herum in mich aufzunehmen, das von drei Paar Scheinwerfern und einer Straßenlampe hel erleuchtet wurde. Überal lagen Männer.

    Der mit der ausgerenkten Schulter hatte sich übergeben und versuchte, zu einem Auto zu kommen. Ein Stück weit die Straße runter bel te ein Hund, und ein Vorhang bewegte sich an einem erleuchteten Fenster.
    Ich legte mir wieder eine Hand an den Bauch; die Übelkeit ließ einfach nicht nach.

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