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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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als Kisten unglaublich lange, schnel e Schritte machte und ihn sich schnappte. Er riss ihn hoch, bis seine Füße in der Luft hingen. Der Mann gab ein Wimmern von sich, das mich bis ins Innerste traf, und bettelte um sein Leben. Ich sagte mir, dass Mitleid dumm war, dass sie Schlimmeres für mich und Kisten geplant hatten. Aber al es, was Kisten tat, war, mit ihm zu reden. Ihre Gesichter berührten sich fast, als Kisten ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    Dann warf er ihn auf die Motorhaube des Cadil ac und wischte mit dem Mantelsaum der Hexe die Waffe ab. Als er fertig war, ließ er die Pistole fal en und wandte sich ab.
    Kistens Rücken war gekrümmt, als er zum Auto zurückstampfte. Seine Haltung strahlte eine Mischung aus Wut und Sorge aus. Ich sagte nichts, als er einstieg und die Scheibenwischer anschaltete. Immer noch schweigend schob er den Schalthebel nach vorne und hinten, um uns aus der Zange zu manövrieren, in die die zwei anderen Autos uns genommen hatten.
    Ich hielt mich am Türgriff fest und blieb weiterhin stumm, während wir vorwärts-, zurück- und dann wieder vorwärtsfuhren. Schließlich war nur noch offene Straße vor uns, und Kisten trat das Gaspedal durch. Meine Augen wurden groß, als wir auf dem Eis nach links drifteten, doch dann fanden unsere Reifen Halt, und wir schössen vorwärts.
    Wir fuhren denselben Weg zurück, den wir gekommen waren, nur begleitet von dem aufheulenden Motor.
    Ich blieb stumm, während Kisten mit abrupten Bewegungen dahinfuhr. Plötzlich wurden die Lichter um uns herum wieder hel er und fielen auf sein Gesicht, wodurch sichtbar wurde, wie angespannt er war. Mein Magen war verkrampft, und mein Rücken tat weh. Er wusste, dass ich damit beschäftigt war, mir zu überlegen, wie ich reagieren sol te.
    Ihn zu beobachten war gleichzeitig aufregend und höl isch Angst einflößend gewesen. Das Leben mit Ivy hatte mir beigebracht, dass Vamps so wankelmütig waren wie ein Serienkil er, im einen Moment unterhaltsam und fesselnd, im nächsten Moment aggressiv und gefährlich. Ich wusste das eigentlich, aber es zu sehen, hatte mich auf schockierende Weise noch einmal daran erinnert.
    Ich schluckte hart und sah an mir herunter, nur um zu erkennen, dass ich verkrampfter war als ein Eichhörnchen auf Speed. Sofort zwang ich meine zusammengepressten Hände auseinander und meine Schultern nach unten. Ich starrte abwesend auf die blutigen Würfel in meiner Hand, als Kisten murmelte: »Ich würde dir das nie antun, Rachel. Niemals.«
    Der Rhythmus der Scheibenwischer war langsam und regelmäßig. Vielleicht hätte ich wirklich im Auto bleiben sol en.
    »Im Handschuhfach sind Feuchttücher.«
    Seine Stimme hatte die Sanftheit einer Entschuldigung. Ich beugte mich vor, bevor er meinen Blick einfangen konnte, öffnete das Handschuhfach und fand ein paar Papiertücher.
    Meine Finger zitterten, als ich die Würfel einwickelte und sie
    - nach einem kurzen Zögern - in meine Tasche fal en ließ.
    Ich grub tiefer und fand die feuchten Tücher. Unglücklich reichte ich Kisten das erste und wischte mit dem zweiten meine Hände ab. Kisten fuhr sicher durch die schneebedeckten, belebten Straßen und säuberte gleichzeitig seine Nagelhäutchen. Als er fertig war, streckte er die Hand nach meinem benutzten Tuch aus, und ich gab es ihm. Hinter meinem Sitz hing eine kleine Mül tüte.
    Mühelos streckte er den Arm nach hinten und warf die Tücher weg. Seine Hände waren so ruhig wie die eines Chirurgen, während ich meine Finger unter die Handflächen rol en musste, um ihr Zittern zu verstecken.
    Kisten setzte sich wieder normal hin, und ich konnte fast sehen, wie er durch tiefes Atmen die Anspannung aus seinem Körper zwang. Wir waren halb durch die Hol ows durch, und die Lichter von Cincinnati leuchteten vor uns.
    »Knal , Zisch, Pop«, sagte er plötzlich fröhlich.
    Verwirrt schaute ich ihn an. »Wie bitte?« Erleichtert stel te ich fest, dass wenigstens meine Stimme ruhig war. Okay, ich hatte ihm dabei zugesehen, wie er einen Zirkel von schwarzen Hexen mit der mühelosen Eleganz eines Raubtiers erledigt hatte, aber wenn er jetzt mit mir über Frühstücksflocken reden wol te, würde ich mitmachen.
    Er lächelte mit geschlossenen Lippen, und in seinen blauen Augen stand die Andeutung einer Entschuldigung oder viel eicht Schuld. »Knal , Zisch, Pop«, widerholte er. »Sie zu besiegen hat sich angehört wie eine Schüssel vol er Frühstücksflocken.«
    Meine Augenbrauen hoben sich, und ein trockenes

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