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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Date. Dass er mich viel eicht küssen würde, machte mich nervös.
    Als ich die Eingangstür erreichte, drehte ich mich um und lächelte. Kisten stand in seinem langen Wol mantel und seinen polierten Schuhen neben mir und sah gut aus. Der langsam herabfal ende Schnee war wunderschön, und er blieb sogar auf Kistens Schultern liegen. Aber die schrecklichen Ereignisse des Abends drangen immer wieder in meine Gedanken ein. »Ich hatte viel Spaß«, sagte ich, weil ich diesen Teil vergessen wol te. »Mickey-ds war lustig.«
    Kisten senkte den Kopf, und ich hörte ihn leise lachen. »Ich habe vorher noch nie so getan, als wäre ich ein Gesundheitsinspektor, um umsonst an ein Essen zu kommen.
    Woher wusstest du, was du machen musst?«
    Ich zog eine Grimasse. »Ich. . ahm. . habe während der Highschool Burger gebraten, bis mir ein Amulett in die Friteuse gefal en ist.« Seine Augenbrauen hoben sich, und ich fügte hinzu: »Ich wurde gefeuert. Ich weiß heute noch nicht, warum es so schlimm war. Es wurde niemand verletzt, und die Frau sah mit glatten Haaren viel besser aus.«

    Er lachte, verwandelte es dann aber in ein Husten. »Du hast einen Zauber in die Friteuse fal en lassen?«
    »Es war ein Unfal . Der Manager musste der Frau einen Tag in einer Schönheitsklinik bezahlen, und ich wurde vom Besenstiel geschubst. Al es, was es gebraucht hätte, wäre ein Salzbad gewesen. . das hätte den Zauber gebrochen. Aber sie wol te klagen.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstel en, warum. .« Kisten wippte mit auf dem Rücken verschränkten Händen vor und zurück und starrte konzentriert zum Schnee auf dem Turmdach hinauf. »Es freut mich, dass du dich amüsiert hast. Ich übrigens auch.« Er trat einen Schritt zurück. »Ich komme irgendwann morgen vorbei und hole meinen Mantel.«
    »Hey. . ahm, Kisten?«, hielt ich ihn auf und wusste nicht, warum. »Wil st du noch 'ne Tasse Kaffee?«
    Er blieb stehen, mit einem Fuß schon auf der Stufe nach unten. Dann drehte er sich um und lächelte erfreut. »Nur, wenn ich ihn machen darf.«
    »Abgemacht.« Mein Puls ging ein wenig schnel er, als ich die Tür öffnete und vorausging. Aus dem Wohnzimmer war langsamer Jazz zu hören. Ivy war zu Hause, und ich konnte nur hoffen, dass sie bereits aus gewesen war, um sich ihre zweimal wöchentlich anstehende Blutration zu holen. Ein seelenvol gesungenes »Lilac Wine« sorgte für angenehme Stimmung, die von der Dunkelheit im Altarraum noch verstärkt wurde.
    Ich zog Kistens Mantel aus, und das seidene Innenfutter erzeugte ein leises, nach Luxus klingendes Geräusch, als er von meinen Schultern glitt. Der Altarraum war dunkel und ruhig. Die Pixies lagen offenbar noch in meinem Schreibtisch, auch wenn sie um die Zeit eigentlich schon wach sein sol ten.
    Da ich die Stimmung erhalten wol te, zog ich meine Stiefel aus, während Kisten seinen Mantel aufhängte.
    »Komm nach hinten«, flüsterte ich, weil ich die Pixies nicht wecken wol te. Kisten lächelte sanft und folgte mir in die Küche. Wir waren vorsichtig, aber ich wusste, dass Ivy uns gehört hatte, als die Musik ein wenig leiser wurde.
    Gewohnheitsmäßig warf ich meine Handtasche auf meine Seite des Tisches. Ich fühlte mich nicht wie ich selbst, als ich strumpfsockig zum Kühlschrank tapste, um den Kaffee zu holen. Dabei fiel mir mein Spiegelbild im Fenster ins Auge: wenn man die Schneeflecken und die sich auflösende Frisur ignorierte, sah ich gar nicht schlecht aus.
    »Ich hole den Kaffee«, sagte ich überflüssigerweise und durchsuchte den Kühlschrank. Das Geräusch von fließendem Wasser überdeckte den Jazz, und als ich mich umdrehte, sah ich ihn entspannt und völ ig selbstverständlich in seinem italienischen Anzug an der Spüle stehen und die neue Kaffeekanne ausspülen. Er konzentrierte sich völ ig auf seine Aufgabe und schien völ ig vergessen zu haben, dass ich mit ihm im selben Raum war, als er den alten Kaffeesatz ausleerte und mit sicheren Bewegungen einen neuen Filter aus dem Schrank zog.
    Nach fast vier Stunden mit ihm ohne einen einzigen Moment des Flirts oder irgendwelchen Anspielungen auf Sex und/oder Blut, fühlte ich mich wohl. Ich hatte nicht gewusst, dass er so sein konnte: normal. Zufrieden beobachtete ich, wie er sich bewegte, und hatte den Eindruck, dass er gerade mal an gar nichts dachte. Ich mochte, was ich sah, und fragte mich, wie es wäre, wenn es immer so sein könnte.
    Kisten drehte sich um, als er meinen Blick spürte. »Was?«, fragte er

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