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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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lächelnd.
    »Nichts.« Verlegen warf ich einen Blick in den dunklen Flur.
    »Ich wil nur kurz nach Ivy schauen.«
    Kistens Lippen öffneten sich und zeigten ein wenig Zahn, als sich sein Lächeln verbreiterte. »Okay.«
    Ich war mir nicht sicher, warum ihm das so gefiel, darum warf ich ihm einen letzten Blick zu, bei dem meine Augenbrauen fast auf meiner Stirn klebten, und ging dann in das von Kerzen erleuchtete Wohnzimmer. Ivy lag auf ihrem bequemen Wildledersessel, ihr Kopf auf einer Lehne, die Beine über die andere gelegt. Ihre braunen Augen wandten sich mir zu, als ich eintrat, und sie begutachtete die eleganten Linien meiner Kleidung von oben bis unten.
    »Du bist vol er Schnee«, sagte sie, ohne ihren Gesichtsausdruck oder ihre Position zu verändern.
    »Ich. . ahm. . bin ausgerutscht«, log ich, und sie akzeptierte es, weil sie offenbar meine Nervosität als Verlegenheit deutete. »Wieso schlafen die Pixies noch?«
    Sie schnaubte und setzte sich auf, um die Füße auf den Boden zu stel en. Ich ließ mich auf die passende Couch ihr gegenüber fal en. »Jenks hat sie wach gehalten, nachdem du weg warst, damit sie eben nicht wach sind, wenn du zurückkommst.«

    Ein dankbares Lächeln glitt über mein Gesicht. »Erinnere mich daran, dass ich ihm einen Honigkuchen backe«, bat ich, lehnte mich zurück und kreuzte die Beine.
    Ivy ließ sich in ihren Sessel zurückfal en und ahmte meine Pose nach. »Und. . wie war dein Date?«
    Ich war mir der Tatsache bewusst, dass Kisten in der Küche mithörte, und zuckte mit den Schultern. Ivy benahm sich oft wie ein klammernder Exfreund, was wirklich, wirklich bizarr war. Aber jetzt wusste ich ja, dass das ihrem Bedürfnis entsprang, mein Vertrauen nicht zu verlieren, und das machte es ein bisschen verständlicher. Seltsam war es immer noch.
    Sie atmete langsam ein, und ich wusste, dass sie wittern wol te, ob mich im Piscarys auch wirklich niemand gebissen hatte. Ihre Schultern entspannten sich, und ich rol te genervt mit den Augen.
    »Hey, äh«, begann ich. »Es tut mir wirklich sehr leid, was ich da vorhin gesagt habe. Übers Piscarys.« Ihre Augen schossen zu meinem Gesicht, und ich fügte schnel hinzu:
    »Wil st du irgendwann mal gehen? Zusammen, meine ich?
    Ich glaube, wenn ich im Erdgeschoss bleibe, fal e ich nicht in Ohnmacht.« Mit zusammengekniffenen Augen fragte ich mich, warum ich das überhaupt tat. Der einzige Grund war wahrscheinlich, dass sie, wenn sie nicht bald einen Weg fand, sich mal zu entspannen, völ ig ausrasten würde. Und ich wol te nicht dabei sein, wenn das passierte. Außerdem würde ich mich einfach besser fühlen, wenn ich dabei war, um ein Auge auf sie zu haben. Ich hatte so ein Gefühl, dass sie schnel er in Ohnmacht fal en würde als *ch.
    Ivy legte sich wieder so hin, wie sie gelegen hatte, als ich reingekommen war. »Sicher«, sagte sie ausdruckslos, während sie an die Decke starrte und dann die Augen schloss. »Wir hatten schon lange keinen Weiberabend mehr.«
    »Super.«
    Ich lehnte mich in die Kissen zurück, um auf Kisten zu warten. Aus der Anlage tönte eine sanfte, sexgeladene Stimme. Der Geruch von frischem Kaffee drang in meine Nase. Ich lächelte, als Takatas neues Lied begann. Sie spielten es sogar auf den Jazzsendern. Ivy öffnete die Augen.
    »Backstage-Pässe«, sagte sie lächelnd.
    »So richtig backstage«, bekräftigte ich. Sie hatte schon zugestimmt, mit mir auf dem Konzert zu arbeiten, und ich wol te sie unbedingt Takata vorstel en. Dann dachte ich an Nick. Jetzt würde er auf keinen Fal mitgehen. Viel eicht konnte ich Kisten fragen, ob er uns half. Und da er ja immer noch so tat, als wäre er Piscarys Nachkomme, wäre er als Abschreckung doppelt effektiv. Ich warf einen Blick durch den Türrahmen in den dunklen Flur und überlegte, ob er wohl Ja sagen würde, wenn ich ihn fragte, und ob ich ihn überhaupt dabeihaben wol te.
    »Hör zu.« Ivy hob einen Finger. »Das ist meine Lieblingsstel e. Diese tiefe Trommel geht direkt in meine Eingeweide. Hörst du den Schmerz in ihrer Stimme? Das ist bis jetzt Takatas beste CD.«
    Ihre Stimme?, dachte ich. Takata war der Einzige, der sang.
    »You're mine, in some smal fashion«, flüsterte Ivy mit geschlossenen Augen, und der Schmerz, der sich auf ihrem Gesicht spiegelte, machte mich nervös. »You're mine, though you know it not. You're mine, bond born of passion . .«
    Meine Augen weiteten sich. Sie sang nicht das, was Takata sang. Ihre Worte verflochten sich mit seinen und

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