Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
bildeten eine unheimlichen Hintergrund, der bei mir eine Gänsehaut auslöste. Das war der Refrain, den er nicht hatte veröffentlichen wol en.
    »You're mine, yet whol y you«, hauchte sie. »By the way of your wil . .«
    »Ivy«, rief ich verstört, und sie riss die Augen auf. »Wo hast du das gehört?«
    Sie sah mich ausdruckslos an, während Takata etwas von Abmachungen sang, die ohne vol es Wissen geschlossen worden waren.
    »Das ist der alternative Refrain!«, erklärte ich und schob mich vor bis zur äußersten Ecke der Couch. »Er wol te das nicht veröffentlichen.«
    »Alternativer Refrain?«, fragte sie, als Kisten in den Raum kam und ein Tablett mit drei Kaffeetassen neben die dicken roten Kerzen auf den Couchtisch stel te, um sich dann fast schon betont neben mich zu setzen.
    »Der Text!« Ich zeigte auf die Anlage. »Du hast einen anderen Text gesungen. Den wol te er nicht veröffentlichen.
    Er hat es mir gesagt, er wol te den anderen veröffentlichen.«
    Ivy starrte mich an, als wäre ich wahnsinnig geworden, aber Kisten stöhnte auf und krümmte sich, sodass seine El bogen auf seinen Knien lagen und sein Kopf in seinen Händen. »Das ist der Vamp-Track«, erklärte er tonlos.
    »Verdammt, ich dachte doch, es fehlt was.«
    Verblüfft streckte ich meine Hand nach dem Kaffee aus. Ivy setzte sich auf und tat dasselbe. »Vamp-Track?«, fragte ich verwirrt.
    Kisten hob den Kopf. Er wirkte resigniert, als er sich die blonden Haare aus der Stirn schob. »Takata unterlegt seine Lieder mit Tracks, die nur die Untoten hören können«, erläuterte er, und ich erstarrte mit der Tasse auf halbem Weg zu meinem Mund. »Ivy kann es hören, weil sie Piscarys Nachkomme ist.«
    Ivys Gesicht wurde weiß. »Ihr könnt sie nicht hören?«, fragte sie. »Genau da!« Verwirrt sah sie die Stereoanlage an, als der Refrain wieder zu hören war. »Ihr könnt nicht hören, wie sie zusammen mit Takata singt?«
    Ich schüttelte den Kopf und fühlte mich plötzlich unwohl.
    »Ich höre nur ihn.«
    »Die Trommel?«, fragte sie. »Könnt ihr die hören?«
    Kisten nickte, lehnte sich mit seiner Tasse in der Hand zurück und blickte trotzig drein. »Schon, aber du hörst eine verdammte Menge mehr als wir.« Frustriert stel te er seine Tasse ab. »Verdammt noch mal«, fluchte er. »Jetzt muss ich warten, bis ich tot bin, und darauf hoffen, dass ich dann noch eine alte Ausgabe finde.« Er seufzte enttäuscht. »Ist es gut, Ivy? Ihre Stimme ist das Unheimlichste, was ich je gehört habe. Sie ist auf jeder CD, aber ihr Name wird in den Credits nie genannt.« Er fiel in sich zusammen. »Ich verstehe nicht, warum sie nicht eigene Alben produziert.«

    »Ihr könnt sie nicht hören?«, fragte Ivy noch einmal, und diesmal klang ihre Stimme scharf. Sie stel te ihre Tasse so heftig ab, dass der Kaffee überschwappte, und ich starrte sie überrascht an.
    Kisten zog eine trockene Grimasse und schüttelte den Kopf. »Glückwunsch«, sagte er bitter. »Wil kommen im Club.
    Ich wünschte, ich wäre noch Mitglied.«
    Mein Puls raste, als Ivys Augen plötzlich wütend aufblitzten. »Nein!«, rief sie und stand auf.
    Kisten warf ihr einen erschrockenen Blick zu; ihm ging offenbar erst jetzt auf, dass Ivy nicht glücklich war.
    Ivy schüttelte immer wieder den Kopf, und ihr Körper war völ ig verkrampft. »Nein«, widerholte sie trotzig, »ich wil es nicht!«
    Verständnisvol richtete ich mich auf. Dass sie es hören konnte, hieß, dass Piscarys Macht über sie zunahm. Ich schaute in dem Moment zu Kisten, als seine Miene sich in Besorgnis verwandelte. »Ivy, warte«, versuchte er sie zu beruhigen, als sich ihr Gesicht zu einer hässlichen Grimasse der Wut verzerrte.
    »Nichts gehört mehr mir!«, schrie sie, und ihre Augen waren plötzlich völ ig schwarz. »Es war schön, und jetzt ist es seinetwegen hässlich. Er nimmt mir al es, Kisten! Al es!«
    Kisten stand auf, und ich bewegte mich vorsichtshalber keinen Mil imeter, als er um den Tisch herumging und die Hand nach ihr ausstreckte. »Ivy. .«
    »Das muss aufhören«, sagte sie heftig und schlug mit einer schnel en Bewegung seine Hand beiseite, bevor er sie berühren konnte. »Jetzt.«
    Mir fiel die Kinnlade runter, als sie mit vampirischer Geschwindigkeit aus dem Raum stiefelte. Die Kerzenflammen flackerten im Luftzug und beruhigten sich dann wieder.
    »Ivy?« Ich stel te meinen Kaffee ab und stand auf, aber der Raum war leer. Kisten war hinter ihr hergelaufen. Ich war al ein. »Wo gehst du hin?. .«,

Weitere Kostenlose Bücher