Band 4 - Blutpakt
gesel te sich demonstrativ zu ihm. »Morgan ist nicht von der Stel e gewichen, als deine Alpha geflohen ist.« Er gestikulierte. »Morgan hat gewonnen. Gib ihr Sparagmos.
Liebe wird das Erinnerungsvermögen des Diebes auffrischen, wo Schmerz und Erniedrigung nichts ausgerichtet haben. Mir ist egal, wer die Statue besitzt, solange ich daran teilhaben kann.«
»Du hast mir die Treue geschworen!«, rief Walter aus.
»Ich habe gesagt, ich würde dir folgen, als du behauptet hast, du hättest sie!«, sagte der junge Werwolf und bal te die Fäuste, wobei sein Schmuck klimperte. Seine Frau war einen Kopf größer als er, aber das ließ ihn nicht weniger bedrohlich aussehen. »Du hast sie nicht. Sparagmos hat sie, und sie hat ihn für sich beansprucht. Löse meinen Bluteid. Ich werde genauso einem roten Wolf folgen wie einem weißen. So oder so folge ich nicht dir.«
»Du räudiger Köter!«, knurrte Walter mit rotem Gesicht.
»Ich habe Sparagmos, und ich werde die Statue kriegen, und außerdem deinen Kopf als Aschenbecher!«
Die Menge spaltete sich. Ich konnte es sehen und riechen.
Alte Muster ergaben sich, gleichzeitig ungezwungen und altbekannt. Die Haare in meinem Nacken stachen mich, aber mit ein wenig Konzentration sah ich al es mit dem zweiten Gesicht. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Ein perlmuttartiges Weiß umgab jetzt die Auren der GangWerwölfe und ein erdiges Rot die Anzugträger. Es war wirklich schnel zerbrochen.
Die gesamte Lichtung bewegte sich. Die StraßengangWerwölfe ließen sich in die Wälder zurückfal en. Ich konnte einen Hauch von Brimstone riechen. Wenn sie sich in Wölfe verwandelten, würde nichts sie aufhalten.
»Sir«, rief ein Tiermensch in Tarnkleidung mit schmerzverzerrter Stimme, und ich drehte mich zu den sechs Männern um, die Pam herantrugen. Ihre langsamen Schritte sagten mir, dass es zu spät war.
»Pam!«, rief Walter mit rohem Leid in der Stimme. Die Tiermenschen legten sie sanft auf den Boden, und der Mann fiel neben ihr auf die Knie und vertrieb die anderen mit wilden Bewegungen, bevor er nach ihr griff und sie an sich zog. »Nein«, erklärte er ungläubig und umklammerte die Leiche seiner Frau.
Arethas Rudel hatte Pam die Kehle aufgerissen, und ihr Blut verklebte ihr schwarzes Fel und befleckte ihre Brust.
Sein Kopf bewegte sich hin und her, während der einflussreiche Mann darum kämpfte, die Bruchstücke seiner Welt zu finden, die plötzlich zerstreut vor ihm lagen wie die toten Blätter, die um uns herumwehten.
»Nein!«, schrie Walter. Sein Kopf schoss nach oben, und er starrte mich wild an. »Ich werde das nicht akzeptieren. Dieser Hexenwolf ist nicht meine Alpha, und ich werde ihr Sparagmos nicht geben. Tötet sie!«
Sicherungen wurden gelöst und Waffen gehoben. Heilige Scheiße. Panisch raste ich auf das Stück des Parkplatzes zu, das ich sehen konnte. Einen Augenblick später war ich dort.
Ein geschriener Fluch trieb mich an. Mit knirschenden Kral en erreichte ich die Wälder. Meine Pfoten rutschten auf Blättern und weichen Pflanzen aus, und ich wäre fast gestürzt.
Ich kämpfte um mein Gleichgewicht und raste weiter.
Ängstlich lauschte ich auf das Geräusch von Schüssen, aber ich war entkommen - zumindest vorerst. Sie hatten Hummer und Handys. Dagegen hatte ich einen eins neunzig großen Pixie und höchstens drei Minuten Vorsprung. Pam ist tot. Das war nicht meine Schuld!
Hinter mir hörte ich die klar zu erkennenden Geräusche eines sich sammelnden Mobs. Sie al e waren momentan Menschen, aber das würde sich ändern. Ich hatte gewusst, dass der Frieden nicht lange halten konnte. Tiermenschen waren Tiermenschen. Sie verbanden sich niemals. Sie konnten es nicht. Es ging gegen al es, was sie waren.
Und dafür danke ich Gott, dachte ich und folgte dem Geruch der gebrochenen Zweige und damit Jenks. Der Pixie konnte Nick dem Geruch nach finden, wenn schon durch sonst nichts. Wir konnten immer noch von dieser verdammten Insel runterkommen. Viel eicht würde uns das Aufbrechen der Runde ein paar Minuten erkaufen.
Nick, dachte ich, und mein Herz raste nicht nur wegen meiner Flucht. Es war also nicht so gelaufen, wie wir es geplant hatten. Verklagt mich doch.
15
Mein Vorankommen war nicht gerade das, was man gleichmäßig nennt. Ich sprang durch den sich erwärmenden Wald und stolperte jedes Mal, wenn meine Vorderpfote zu hart auf dem Boden landete. In der Entfernung hörte ich Donnern, das mein Wolfsgehör nicht einordnen konnte, aber in meiner
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