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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Schmerzen versprach. Walter würde wahrscheinlich versuchen, sie davon abzuhalten, mich zu töten, damit sie die Informationen bekamen, die sie wol ten, aber ich bezweifelte stark, dass es ihm gelingen würde.

    »Gib dein Bestes!«, bel te ich. Sie stürzte sich mit solcher Wucht auf mich, dass ihre Pfoten die Erde hinter ihr aufwarfen.
    Pams Grol en wurde aggressiv, als sie die Strecke zwischen uns ungefähr zur Hälfte zurückgelegt hatte. Meine Gedanken sprangen zu Karen, ihrem Kiefer an meiner Kehle und meiner lähmenden Angst. Aber dann sah ich den Stolz in ihren Augen, und etwas in mir rastete aus. Unter dem Fel und den Muskeln war sie intel igent und hatte damit auch das Wissen um Schmerz - selbst wenn sie ihn nicht spüren würde.
    Ich zwang meine Muskeln dazu, sich anzuspannen und sprang nach vorne, lautlos und nah am Boden.
    Wir trafen in einem Wirbel von zuschnappenden Zähnen und stolpernden Pfoten aufeinander. Damit hatte sie nicht gerechnet, und ihr Angriff auf meine Kehle endete an meiner Hüfte. Sie wand sich nach meiner Kehle, mit ihren Vorderpfoten auf meinem Rücken. Mit dem Bauch fast auf dem Boden, duckte ich mich unter sie und fand etwas zum Reinbeißen. Es war ein schmales Bein aus Fel und Knochen.
    Ich biss hart zu. Ich würde hier nicht sterben nur wegen des Stolzes einer anderen Frau.
    Das scheußliche Gefühl von Knochen kratzte über meine Zähne wie Fingernägel auf einer Schiefertafel. Pam jaulte schmerzerfül t auf, was mir Hoffnung gab. Sie hatte es gespürt?
    Pam fiel auf mich, als ich ihr das Bein wegzog. Sie rol te herum und ich wich auf al en vieren zurück. Ich war dreckig, und dem dumpfen Pochen nach zu schließen hatte sie mich in die Hüfte gebissen.
    Die Tiermenschen um uns herum schrien ihren Beifal heraus, wobei die gut angezogenen Geschäftsmänner irgendwie grausamer aussahen als die Männer in Tarnkleidung, die in einem Salut zu Ehren ihrer Alphawölfin ihre Waffen schwenkten. Jenks sah aus, als wäre er kurz davor, mir zur Seite zu fliegen, und wurde von Soldaten zurückgehalten, die jedoch immer unaufmerksamer wurden.
    Ich fragte mich, warum sie ihr nicht die Schmerzen genommen hatten, außer bei der tatsächlichen Verwandlung, bis mir klar wurde, dass sie das gar nicht wol ten. Davids Boss hatte eine schnel e Lösung für ein Büroproblem angestrebt.
    Aber diese Werwölfe?
    Ich beobachtete ihre Gesichter in ihrem Jubel. Sie waren primitiv, übermütig und auf Blut aus. Das war kein normales Tiermensch-Verhalten, auch wenn wir in den Wäldern weit weg von jeder I.S.-Verfolgung waren. Und es waren nicht nur die paramilitärischen Tiermenschen und die Straßengang, sondern auch die in Business-Klamotten gekleideten Tiermenschen waren vol dabei. Während Pam und ich uns umkreisten, um den Schaden abzuschätzen, hatte ich das Übelkeit erregende Gefühl, dass es davon kam, dass sie al e verbunden waren. Sie fühlten al e das Selbstbewusstsein eines Alphas in sich, aber es fehlte ihnen die Reife, damit umzugehen. Sie al e wälzten sich in einem natürlichen High, aggressiv wie ein Alpha, aber ohne seine Kontrol e.
    Wenn ich mich nicht um Pam hätte kümmern müssen, hätte mir das echte Sorgen bereitet.

    Auf der anderen Seite der Lichtung hielt Pam ihre Pfote hoch, aber ihre Augen waren entschlossen. Tief geduckt knurrte ich. Ich wusste, dass das eine unterwürfige Position war, aber ich war ja innerlich kein Wolf.
    »Rachel!« Jenks schrie einen Moment, bevor Pam angriff.
    Ich wich zurück, aber sie erwischte mich. Ich erschlaffte, als ihre größere Schnauze sich um meinen Hals schloss und mich schüttelte. Schmerz breitete sich aus, und sie schnitt mir die Luft ab. Ich kämpfte gegen die Panik an und versuchte, mit den Vorderpfoten ihre Augen zu finden. Sie waren zu kurz.
    Sie schüttelte mich wieder; ihre Stärke war beängstigend.
    Meine Wirbelsäule fühlte sich an, als stünde sie in Klammen.
    Schmerz vernebelte meine Sinne. Die Schreie der Zuschauer schlugen gegen mich und sagten mir, dass ich aufgeben sol te. Immer noch in ihrem Griff zog ich meine Hinterläufe nach vorne und rol te mich zu einem Bal zusammen. Ich kratzte verzweifelt nach ihrem Gesicht. Sie jaulte auf, als ich ihre Augen fand, und warf mich wirbelnd vor die Füße der Umstehenden.
    »Rachel!«, schrie Jenks ängstlich, und ich kam zitternd auf die Füße.
    »Hol Nick!«, bel te ich mit aufgestel ter Bürste, während ich vorwärtshumpelte, bevor ich getreten werden konnte. Ich wusste nicht mehr,

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