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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ein Jaulen.
    Beim Klang von Jenks' Stimme bewegte er sich und drehte den Kopf. Seine Augen waren offen, aber schienen unter seinem langen Pony nichts zu sehen. Sie hatten ihn in einer Kreuzposition an die Wand gebunden, ein grausames, spöttisches Zerrbild von Leiden und Anmut. Auf seiner Kleidung waren verbrannte Stel en und darunter sah man angesengte Haare und gerötete Haut. Überal waren schwarze Blutkrusten. Seine aufgesprungenen, blutigen Lippen bewegten sich, aber es war nichts zu hören.
    »Ich werde nicht. .«, flüsterte er. »Ihr könnt nicht. . Ich werde. . es behalten.«
    Jenks schob sich an mir vorbei und berührte vorsichtig ein Messer, um den Silberanteil abzuschätzen, bevor er es hochhob. Ich stand wie versteinert auf der Schwel e, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Sie hatten ihn gefoltert. Sie hatten ihm wegen dieser verdammten Statue Schmerzen zugefügt. Was zur Höl e war es? Warum gab er sie ihnen nicht einfach? Es konnte nicht um Geld gehen. Nick war ein Dieb, aber er liebte sein Leben mehr. Glaubte ich zumindest.
    »Du kannst hier nichts tun, Rachel«, sagte Jenks, und seine Stimme stockte, als er anfing, an Nicks Fesseln zu sägen.
    »Geh und halt draußen Wache. Ich hole ihn runter.«
    Ich zuckte zusammen, als Nick anfing zu schreien. Er war offensichtlich der Meinung, dass sie ihn wieder in der Mangel hatten. Er rief wieder und wieder meinen Namen.
    »Hör auf, Dreck-statt-Hirn!«, brül te Jenks. »Ich versuche, dir zu helfen!«

    »Meine Schuld«, stöhnte Nick und brach in sich zusammen, sodass er einfach nur in seinen Fesseln hing. »Er hat sie geholt. Er hätte mich holen sol en. Ich habe sie getötet. Ray-ray, es tut mir leid. Es tut mir leid. .«
    Erschüttert schob ich mich aus dem Raum. Sie hatten ihm nicht gesagt, dass ich am Leben war. Mit einem flauen Gefühl im Magen drehte ich mich um und floh mit rutschenden Kral en über die Fliesen. Ich stolperte über den Mann an der Tür und fiel in den Hof. Die Sonne begrüßte mich und verwandelte das Entsetzen in Ansätze von Wut. Nichts war das wert.
    Die Blauhäher schrien in der Ferne, und ich hörte das Geräusch eines Motors näher kommen.
    »Jenks!«, jaulte ich.
    »Ich höre sie!«, schrie er zurück.
    Mit rasendem Puls schaute ich auf die Männer, die auf dem erdigen Boden lagen. Ich schnappte mir die Schulter des nächsten und zog ihn ins Gebäude. Es war mir egal, ob ich ihn dabei verletzte oder nicht. Von mir aus konnte er auch sterben. Ich zog ihn in unregelmäßigen Schüben halb in den Flur, ließ ihn los und holte den zweiten. Jenks kam aus dem hinteren Raum, gerade als ich ihn über die Schwel e zog. Ich ließ ihn fal en. Mein Rücken tat weh, und mein Kiefer schmerzte.
    »Gute Idee«, sagte Jenks. Nicks Arm war über seine Schulter geschlungen.
    Nick hing an Jenks, offensichtlich unfähig, selbst zu stehen.
    Sein Kopf hing herunter, und seine Füße bewegten sich mühsam. Er atmete schmerzerfül t und keuchend. An seinen Knöcheln waren rote Druckspuren, und es sah nicht so aus, als könnte er seine Beine schon wirklich bewegen. Als er den Kopf hob, waren seine Augen verklebt. Sein Arm bewegte sich langsam, und er versuchte, sich die Augen sauber zu reiben. Ein trockenes Husten erschütterte seinen Körper. Er presste sich den Arm an die Brust und hielt in dem Versuch, aufzuhören, den Atem an.
    »Geh«, forderte Jenks mich auf, und ich zwang mich, den Blick von Nick abzuwenden. Mir war wieder schlecht, und als meine Pfoten den erdigen Boden draußen berührten, fragte ich mich, wohin wir in Jenks' Augen »gehen« sol ten. Es gab nur eine Straße, die von hier wegführte, und über die kam gerade jemand auf uns zu. Und mit einem verletzten Mann durch den Wald zu stolpern, war ein sicherer Weg, erwischt zu werden.
    »Geh. . einfach hinter das Haus!«, befahl Jenks, und ich trottete nervös hinter ihm her und fühlte mich klein. Nick versuchte, seinen Muskeln dabei zu helfen, ihre Bewegungsfähigkeit wiederzugewinnen. Jenks ließ ihn sanft auf den Boden gleiten und lehnte ihn gegen den angemalten Beton. Hier im Schatten war es kühl, und er hielt sich die Beine und stöhnte. Ich dachte an Marshals Wärmeamulette.
    Wir hatten nur noch eins - wenn sie unsere Sachen nicht gefunden hatten. Viel eicht konnten sich Jenks und Nick irgendwie eins teilen. Mein Fel würde mich warm halten.
    Konnte ich als Wolf so weit schwimmen?
    »Bleib hier«, sagte Jenks zu mir und richtete sich auf. Er sah groß aus. Er runzelte die

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