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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wartet nicht. Verschwindet und funkt über Wasser.«
    »Aye, Sir«, sagte der Tiermensch, und das Funkgerät kehrte zu seinem Rauschen zurück.
    Verdammt, dachte ich. Sie hatten die Druckluftflaschen vom Wasser aus gesehen und waren genau da angelandet, von wo aus wir verschwinden mussten. Sie wussten al es, was die Insel-Tiermenschen wussten, weil sie ihre Versuche, uns zu fangen, abgehört hatten. Noch jemand anders wol te Nick haben. Was zum Teufel war diese Statue nur?
    Ich bemühte mich, nicht zu hecheln, während ich meinen Kopf in dem Versuch, sie zu orten, hin und her bewegte. Kurz sah ich einen grünen Hut und ein glatt rasiertes Gesicht.
    Hinter ihnen erhob sich der Lärm von gefäl ten Entscheidungen, und ich bekam Angst. Langsam bewegte ich mich rückwärts und achtete sorgfältig darauf, wo ich meine Füße hinsetzte, bis ich keine Stimmen mehr hören konnte.
    Dann drehte ich um und lief schnurstracks zu Jenks.
    Ich fand sie beide. Jenks sah nur ansatzweise entgegenkommend aus, obwohl er Nicks El bogen hielt, um ihm über Äste hinwegzuhelfen. Nick bewegte sich wie ein Achtzigjähriger, mit gesenktem Kopf und immer im Kampf um sein Gleichgewicht. Jenks hörte mich und blieb stehen.
    »Ärger?« Er formte das Wort nur mit den Lippen.
    Ich nickte. Nick stöhnte und sah hinter seinem Bart noch verzweifelter aus.

    »Halt's Maul«, flüsterte Jenks, und ich hob nervös die Vorderpfote.
    »Zeig es mir«, sagte Jenks. Wir ließen Nick zurück - er konnte sich eine Weile um sich selbst kümmern -, und ich führte Jenks zu meinem Beobachtungsposten. Jenks'
    Bewegungen wurden langsamer, fast verführerisch, bis er sich schließlich neben einen Baum am Rand des Unterholzes hockte.
    Ich setzte mich neben den vergrößerten Pixie und hechelte, weil ich die kühlere Luft genoss, die vom Meer zu uns geweht wurde. »Marshai ist weg«, berichtete Jenks, was er von seinem höher liegenden Blickfeld aus sehen konnte.
    »Guter Mann. Da sind vier Tiermenschen mit Halbautomatikwaffen. . und das da im Schatten des Baumes könnte ein Werwolf im Pelz sein. Auf jeden Fal ist unsere Ausrüstung weg. Wahrscheinlich auf einem der Boote.« Er kniff die Augen zusammen. »Bei Tinks Unterhosen, wäre ich ich selbst, könnte ich einfach rüberfliegen und nachschauen, oder sie dazu bringen, sich gegenseitig anzuschießen, oder ihnen mit einem Dorn die Augen ausstechen. Wie machst du das, Rache, genauso groß zu sein wie al e anderen?«
    Ich öffnete meine Kiefer und warf ihm ein zahnreiches, hündisches Grinsen zu.
    Jenks verlagerte sein Gewicht. Seine Augen waren an dem friedlichen Strand festgesaugt, an dem diverse Boote auf die steinige Küste gezogen lagen. Zwei Männer standen Wache, während zwei weitere das erste Boot zum Ablegen bereit machten. »Ich habe eine Idee«, flüsterte er. »Du gehst rüber zu diesem Felsausläufer, und wenn sie al e auf dich schauen, tauche ich hinter ihnen auf und hau ihnen fest auf den Kopf.«
    Seine Augen glitzerten, und auch wenn mir die Offenheit des Plans nicht gefiel, mochte ich doch die Überzeugung, mit der er ihn vortrug. Und nachdem wir keine große Wahl hatten, bewegte ich die Ohren.
    »Gut«, flüsterte Jenks. »Mach dich nass, bevor sie dich sehen, damit du schwarz aussiehst statt rot.«
    Er warf mir ein Lächeln zu, das wirkte, als wol e er nur den Apfel des Lehrers vom Pult stehlen, und nicht ein Boot von vier Werwölfen mit halbautomatischen Waffen, und ließ sich zurückfal en, um Nick von dem Plan zu erzählen. Ich lief am Rand des Unterholzes entlang, und mein Puls beschleunigte sich. Ich spielte nicht gerne den Lockvogel, aber nachdem ich den Strand in wahrscheinlich nicht mehr als vier Sekunden überqueren konnte, wäre es nicht schwer, Jenks zu Hilfe zu eilen.
    Meine Knie wurden weich, als mir klar wurde, wie viel Strand zwischen mir und dem Wasser lag. Die Sonne glitzerte auf dem See, und die Wel en außerhalb der geschützten Bucht sahen beeindruckend aus. Zwei bewaffnete Tiermenschen sahen in Richtung des Waldes, während zwei weitere das Boot bereit machten, offensichtlich sicher, dass sie jeden, der vom Wasser kam, hören würden, bevor sie nahe genug herankommen konnten, um eine Bedrohung darzustel en. Sie hatten recht.
    Mit einem letzten tiefen Atemzug trottete ich vorwärts und lief direkt in das wogende kalte Wasser. Sofort verließ mich jedes Bedürfnis zu hecheln, denn ohne Marshals Amulett war das Wasser wirklich eiskalt. Mein erster Eindruck, dass das Auftauchen

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