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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Truck würde warten müssen. Ich lauschte dem Verkehr und Nicks verängstigtem Atmen. Ich glaubte fast, sein Herz hören zu können. Seinen Puls am Hals konnte ich tatsächlich sehen, als er gegen die Angst einer gesamten Woche Folter kämpfte.
    »Ich habe Hunger«, erklärte Ivy plötzlich. »Wil jemand eine Pizza?«
    19
    Mit den Augen im Rückspiegel setzte Ivy den Van auf dem Restaurantparkplatz vorsichtig zwischen zwei Laster. Der Verkehrslärm war durch ihr Fenster deutlich zu hören. Ich war beeindruckt, wie gut sie uns versteckt hatte, und das so nah an der Hauptstraße. Sie öffnete ihren Sicherheitsgurt und drehte sich um. »Rachel, unter der Ladefläche ist eine Kiste.
    Holst du sie für mich?«
    »Sicher.« Während Ivy ausstieg, schob ich den Teppich zurück und hob die Bodenplatte, um darunter statt einem Reservereifen eine staubige Pappschachtel zu finden. Ich stel te sie vorsichtig auf den Fahrersitz. Ivy spähte zwischen den zwei Lastern hervor, als Jenks auf der anderen Seite des Parkplatzes anhielt. Sie pfiff, und Jax schoss herüber, bevor sein Dad auch nur aussteigen konnte.
    »Was ist los, Ms. Tamwood?«, fragte der kleine Pixie und schwebte vor ihr in der Luft auf und ab. »Warum haben wir angehalten? Stecken wir in Schwierigkeiten? Brauchen Sie Benzin? Mein Dad muss mal pinkeln. Können wir auf ihn warten?«
    Ich war glücklich zu sehen, dass Jax ein Stück roten Stoff am Gürtel trug. Zu sehen, wie er die Grundlagen des Berufs erlernte, gab mir ein gutes Gefühl, auch wenn die Gründe dafür eher deprimierend waren.
    »Die Tiermenschen haben die Brücke«, erklärte Ivy und winkte Jenks zu, dass er bleiben sol te, wo er war, neben Kistens Auto. Er fummelte an seiner auf links getragenen Kappe herum. In den Jeans, die er jetzt über seinen Laufhosen trug, und seiner Fliegerjacke sah er gut aus. »Sag deinem Dad, dass er uns einen Tisch besorgen sol , wenn es okay aussieht«, fügte Ivy hinzu und blinzelte über ihre Sonnenbril e hinweg. »Ich komme in einer Sekunde.«
    »Sicher, Ms. Tamwood.«
    Mit einem Flügelklappern verschwand er. Eine leichte Brise zerzauste Ivys Haare, und sie drehte sich zur offenen Tür um und öffnete die staubige Kiste, um eine Rol e schweres Klebeband hervorzuziehen. Ein leichtes Lächeln hob ihre Mundwinkel. Nick und ich warteten auf eine Erklärung.
    »Ich habe das seit Jahren nicht gemacht«, sagte sie und schaute auf den sichtbaren Teil des Parkplatzes hinaus. »Ich glaube nicht, dass sie uns gesehen haben, aber heute Abend werden sie eure Spur bis zu dem Motel zurückverfolgt haben, und diese Dame wird ihnen sagen, dass ihr einen weißen Van habt. Wenn wir länger in der Stadt bleiben, müssen wir etwas ändern.«
    Ich erkannte das Band in ihrer Hand als magnetisches Isolierband und zog die Augenbrauen hoch. Cool. Eine Autotarnung.
    »Irgendwo da drin ist auch ein Kennzeichen.« Ich nickte und ging wieder nach hinten. »Und ein Schraubenzieher?«
    Nick räusperte sich und klang beeindruckt. »Was ist das?
    Magnetische Rennstreifen?«
    Ivy schaute ihn nicht an. »Kisten hat auch schwarze Blitze und brennende Kreuze.«
    Und illegale Leuchtfarbe, fügte ich im Kopf hinzu, als ich eine Dose mit speziel er Farbe schüttelte.
    Sie stel te die Kiste auf das Trittbrett des neben uns stehenden Lasters und schloss dann die Tür. »Wenn ich mit ihm fertig bin, könnten wir den Gothic-Award bei einer Autoschau gewinnen«, verkündete sie.
    Schmunzelnd gab ich ihr durch das offene Fenster die Kennzeichen, die in Ohio zugelassen waren, und den Schraubenzieher. Sogar die Prüfetiketten waren auf dem neuesten Stand.
    »Bleibt sitzen«, sagte sie, als sie die Nummernschilder nahm. »Bis ich weiß, was Jenks von dem Restaurant hält, bewegt sich hier niemand.«
    »Ich bin mir sicher, dass es in Ordnung ist«, meinte ich und kletterte auf den Vordersitz. »Ich habe solchen Hunger, dass ich ein Sofakissen verschlingen könnte.«
    Ivy musterte mich über die Sonnenbril e hinweg, und die Hand, welche die Spraydose schüttelte, wurde langsamer.
    »Ich mache mir keine Sorgen um das Essen, ich wil sicher sein, dass die Klientel überwiegend menschlich ist.« Sie schaute besorgt. »Wenn da irgendwelche Tiermenschen drin sind, verschwinden wir.«
    Oh, yeah. Beunruhigt sackte ich hinter dem Lenkrad zusammen, aber Ivy sah unbeteiligt aus, als sie einen Lappen aus der Schachtel zog und anfing, damit den Straßenstaub vom Van zu wischen. Ich war froh, dass sie da war. Sicher, ich war ein

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