Band 4 - Blutpakt
Kabelanschluss. Ich werde mit al dem für dich aufhören, Rachel.«
Er nahm meine Hände in seine. Ich schaute auf meine Finger zwischen seinen langen Pianistenhänden, die zwar verletzt und offen waren, aber feinfühlig. Er hielt sie, wie er mich früher einmal umarmt hatte, als er mich am Leben hielt, wo ich sonst verblutet wäre.
»Ich liebe dich so sehr«, flüsterte er. Mein Herz klopfte, als er meine Finger zum Mund hob und sie küsste. »Lass es mich versuchen. Wirf diese zweite Chance nicht weg.«
Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht genug Luft bekam.
»Nein«, sagte ich leise, damit meine Stimme nicht zitterte.
»Ich kann das nicht tun. Du wirst dich nicht ändern. Du glaubst viel eicht, dass du es kannst, und viel eicht klappt es ja sogar für eine Weile, aber in einem Monat oder einem Jahr findest du etwas, und dann wird es heißen: >Nur noch einmal, Ray-ray. Dann höre ich für immer auf.< Ich kann so nicht leben.« Ich hatte einen Kloß im Hals und konnte nicht schlucken.
Als ich ihn schließlich ansah, las ich aus seinem schockierten Gesichtsausdruck, dass er genau das gerade hatte sagen wol en; dass er immer noch mit Geld in der Tasche aus dieser Sache rauskommen wol te. Er hatte viel eicht al es gemeint, was er gesagt hatte, aber er wol te mich immer noch davon überzeugen mein, Ivys und Jenks'
Leben in Gefahr zu bringen, und zwar für Geld. Er war immer noch auf seinem verdammten Diebeszug, obwohl er wusste, dass es mein Leben in Gefahr bringen würde, wenn die Statue nicht vernichtet wurde.
Das Gefühl verraten worden zu sein kochte wieder hoch und brachte meinen Magen dazu, sich schmerzhaft zu verkrampfen. »Ich habe ein gutes Leben«, sagte ich und fühlte, wie seine Finger von meinen abglitten. »Und darin spielst du keine Rol e mehr.«
Nick biss die Zähne zusammen und zog sich zurück. »Aber Ivy schon«, sagte er bitter. »Sie jagt dich. Sie wird dich zu ihrem Spielzeug machen. Für Vampire ist es immer der Kitzel der Jagd. Das ist al es. Und wenn sie dich mal hat, lässt sie dich fal en und geht zum nächsten über.«
»Das reicht«, erklärte ich barsch. Das war meine größte Angst, und das wusste er auch.
Er lächelte bitter. »Sie ist ein Vampir. Ihr kann man nicht vertrauen. Ich weiß, dass sie getötet hat. Sie benutzt die Leute und lässt sie fal en. Das ist, was sie tun.
Ich zitterte vor Wut. Kistens Armband hing schwer an meinem Handgelenk, wie ein Zeichen von Besitzanspruch.
»Sie nimmt nur Blut von Leuten, die es freiwil ig geben. Und sie lässt sie nicht fal en!«, schrie ich, unfähig, meine Lautstärke zu kontrol ieren. »Sie hat mich nie fal en lassen.«
Nicks Gesicht versteinerte bei meiner Anklage. »Ich bin viel eicht ein Dieb«, beharrte er, »aber ich habe niemals jemanden verletzt, der es nicht verdient hätte. Nicht mal aus Versehen.«
Ich atmete schnel , als ich aufstand. Er schaute zu mir auf, und sein Gesicht war starr vor Frust. »Du hast mich verletzt«, sagte ich.
Ein hoffnungsloser Ausdruck huschte über sein Gesicht. Er griff nach meinen Händen, und ich trat zurück. »Dann ist sie eben ein Vampir«, fügte ich laut hinzu. »Ich bin eine Hexe!
Was macht mich sicherer? Was ist mit dir, Nick? Du rufst Dämonen! Was hast du diesem Dämon für den Fundort dieses. . Dings gegeben?«
Schock breitete sich auf seinen Zügen aus, weil ich den Spieß umgedreht hatte. Offensichtlich unangenehm berührt, warf er einen Blick auf meine Tasche auf dem Boden. »Nichts Wichtiges.«
Er vermied es, mich anzusehen, und meine Jagdinstinkte sprangen an. »Was hast du dem Dämon gegeben?«, forderte ich. »Jax hat gesagt, dass du ihm etwas gegeben hast.«
Nick holte kurz Luft und sah mich dann direkt an. »Rachel, ich dachte, du wärst tot.«
Kalte Angst durchrieselte mich. Jax hatte gesagt, dass der Dämon in meiner Gestalt erschienen war. Hatte der Dämon von mir gewusst, oder hatte er mein Bild nur aus Nicks Gedächtnis gepflückt?
»Was für ein Dämon war es?«, fragte ich und dachte an Newt, den wahnsinnigen Dämon, der mich an der letzten Sonnenwende zurück in die Realität geschoben hatte. »War es AI?«, fragte ich leise, obwohl ich innerlich kochte.
»Nein, es war jemand anders«, antwortete er und sah beleidigt aus. »AI wusste nicht, wo die Statue war.«
Jemand anders? Okay, Nick kannte mehr als einen Dämon.
»Was hast du gegen den Fundort des Fokus eingetauscht?«, fragte ich wieder und bemühte mich sehr darum, ruhig zu wirken.
Nicks AugeÄ
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