Band 4 - Blutpakt
Diät«, rief Jax, und änderte so den Fluch gerade noch rechtzeitig ab. »Es ist kalt. Mensch, Dad, bist du dir sicher, dass es okay für mich ist, hier draußen unterwegs zu sein?«
»Dir geht's gut.« Jenks zog seine Kappe ab und hob die Hand, sodass Jax auf seinen Kopf springen konnte. Vorsichtig setzte sich Jenks seine Mütze wieder auf. »Es braucht Erfahrung, um zu wissen, wie lange deine Flügel in der Kälte arbeiten, und dann rechtzeitig eine Wärmequel e aufzusuchen. Deswegen machen wir das ja.«
»Yeah, aber es ist kalt!«, beschwerte sich Jax dumpf.
Jenks lächelte und suchte meinen Blick. »Das macht Spaß«, sagte er und klang überrascht. »Viel eicht sol te ich beruflich Pixie-Sicherheitskräfte trainieren.«
Ich lachte leise und wurde dann wieder ernst. Es würde seine letzten Monate angenehmer machen, wenn er weitergeben konnte, was er nicht mehr länger tun konnte.
Ich wusste, dass Jenks etwas Ähnliches dachte, als sein Gesicht völ ig ausdruckslos wurde.
»Jenks' Schule für Pixiepi-raten«, scherzte ich, und er lächelte kurz. »Danke, Jenks«, sagte ich, als er sich umdrehte, um zurück zur Corvette zu gehen. »Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
»No Problemo, Rachel.« Er tippte sich an die Kappe.
»Dinge finden ist das, was Pixies am zweitbesten können.«
Ich schnaubte, kroch wieder zurück in den Van und wusste schon, wovon Jenks glaubte, dass Pixies es am besten konnten. Und es war nicht, mir den Arsch zu retten, wie er al en immer erzählte.
Ich machte das Fenster wieder zu, weil es kühl wurde, kehrte zu meiner Pritsche zurück und fragte mich, ob Kisten wohl irgendwo eine zweite Decke versteckt hatte. Der Motor der Corvette röhrte und verschmolz mit dem übrigen Verkehrslärm, als Jenks davonfuhr.
»Bein«, murmelte ich und kritzelte das Wort neben den lateinischen Ausdruck. Mir stockte kurz der Atem, als die Bleistiftschrift verblasste. Dann schnaubte ich angewidert.
Richtig. Ceri hatte einen Zauber verwendet, um die Schrift auf der Seite zu verankern. Wenn ich das nächste Mal mit ihr sprach, würde ich sie danach fragen.
»Warum?«, murmelte ich und merkte, dass meine Laune schlechter wurde. Es war ja nicht so, als würde ich es mir zur Gewohnheit machen, diese Flüche zu benutzen. Richtig? Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf in die Hände sinken.
Ich bin eine weiße Hexe. Das ist eine einmalige Sache. Zu viel Können führt zu Verwirrung darüber, was richtig ist und was falsch, und ich war wirklich schon verwirrt genug. War ich ein Feigling oder ein Narr? Gott helfe mir, ich bekam Kopfweh.
Das Quietschen der Moteltür ließ mich den Kopf heben. Es folgte kein Geräusch eines startenden Autos, und meine Miene wurde ausdruckslos, als ich ein Klopfen an der Hintertür des Vans hörte. Ein Schatten fiel auf das dreckige Fenster. »Ray-ray?«
Ich hätte meinen Schutzkreis wieder errichten sol en, dachte ich säuerlich, zwang meine Schultern nach unten und dachte geschlagene fünf Sekunden darüber nach, was ich tun sol te
- für mich eine Ewigkeit.
»Rachel, es tut mir leid. Ich habe hier Kakao für dich.«
Seine Stimme klang entschuldigend, und ich stieß die angehaltene Luft aus. Ich schloss mein »großes Buch der Dämonenflüche« und ging zur Hintertür. Schon als ich sie öffnete, wusste ich, dass ich einen Fehler machte.
Nick stand da in seinem geliehenen, grauen Trainingsanzug und sah aus, als wäre er bereit für einem Trainingslauf im Park: schlank, durchtrainiert und ramponiert.
Ein Überlebenskünstler. Er hielt eine Styroportasse mit Kakao in den Händen, und in seinen Augen lag ein flehender Ausdruck. Seine Haare waren nach hinten gekämmt, und er war frisch rasiert. Ich konnte das Shampoo an ihm riechen und senkte den Blick, als ich mich daran erinnerte, wie seidig sein Haar war, wenn es noch leicht feucht war. Ein Flüstern auf meinen Fingerspitzen.
Ich hörte Jenks' Warnung in meinem Kopf und unterdrückte meinen kurzen Anfal von Mitgefühl. Ja, er ist verletzt worden. Ja, er ist potenziell gefährlich. Aber verdammt noch mal, das muss ich nicht an mich rankommen lassen.
»Kann ich reinkommen?«, fragte er, nachdem ich ihn eine Weile einfach schweigend angestarrt hatte. »Ich wil nicht al eine in diesem Motelzimmer sitzen in dem Wissen, dass hinter einer fadenscheinigen Tür ein Vampir schläft.«
Mein Puls beschleunigte sich. »Du bist derjenige, der sie geweckt hat«, sagte ich und stemmte die Hand in die Hüfte.
Er lächelte und
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