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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gute Idee gewesen.
    Ivy hörte meine Schritte auf dem Gitter und drehte sich mit einem Stirnrunzeln um, das sie nur bei mir zeigte - einer Mischung aus Ärger und Sorge. Sie war genervt. Wie überraschend.
    »Rachel«, hauchte Nick und streckte seine Hände aus. Als ob ich sie nehmen würde. Ich hielt an, und er ließ die Arme sinken.
    »Ich würde keinen Fremden so anfassen«, sagte ich und erinnerte ihn so daran, dass er immer noch in Verkleidung war. »Besonders einen, der mich gerade angefahren hat.«
    Seine Augen glitten kurz zu den Stichen an meinem Hals, und mein Gesicht wurde warm. Er sah, dass ich mich versteifte, und zwang seine Gesichtszüge, sich zu entspannen. Obwohl er überhaupt nicht aussah wie er selbst, konnte ich erkennen, dass er es war. Nicht nur war da seine Stimme, sondern ich konnte Nick auch an kleinen Gesten erkennen, die nur eine Ex-Freundin bemerken würde: das Zucken eines Muskels, die Haltung eines Fingers - das Glitzern von Ärger in seinen Augen.
    »Mein Gott«, sagte er sanfter. »Das war das Härteste, was ich jemals tun musste. Bist du in Ordnung? Bist du sicher, dass du nicht verletzt bist?«
    Das Härteste, was du jemals getan hast?, dachte ich bitter.

    Meine gesamte rechte Seite war klebrig von Peters Blut.
    Al es, was er getan hatte, war mich mit einem Lastwagen anzufahren. Ich hatte Peter im Arm gehalten, als er starb, in dem Wissen, dass es in dieser ganzen falschen Sache das einzig Richtige sein würde.
    »Die Fernbedienung funktioniert nicht, Nick«, sagte ich kurz angebunden und achtete auf verräterische kleine Gesten. »Weißt du irgendetwas darüber?«
    Er riss die Augen weit auf, aber ich erkannte nicht, was ihn so bewegte. Dann schaute er auf meine Tasche und gab damit zu erkennen, dass er gesehen hatte, wo ich die Fernbedienung hingetan hatte. »Was meinst du mit funktioniert nicht    Er streckte die Hand nach meiner Tasche aus, und ich grunzte, als Jenks mich zurückriss. Meine Schuhe rutschten auf dem Metal gitter ab. Im nächsten Augenblick war Ivy zwischen uns. Die umstehenden Leute wurden nervös -sie glaubten wohl, dass wir das Gesetz in die eigenen Hände nehmen würden -, und die Werwölfe schauten zu und versuchten abzuschätzen, ob das al es ein abgekartetes Spiel war oder ein richtiger Unfal . Peters Leiche lag auf dem Asphalt und sah aus wie Nick. Jemand hatte ihn mit einem Mantel zugedeckt, und ein Teil von mir kauerte sich zusammen und weinte.
    »Fass mich nicht an«, zischte ich. Mein Körper tat weh, aber ich war bereit, Nick zu schlagen. »Du hast das getan, oder? Du glaubst, dass du dieses Ex-Artefakt kriegen und es an sie verkaufen kannst. Du wirst ja untergetaucht sein, also werden sie hinter mir her sein, wenn sie feststel en, dass es nicht echt ist. Aber das wird nicht passieren. Ich werde es nicht zulassen. Das ist mein Leben, das du gerade in den Sand setzt, nicht nur deines.«
    Nick schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Du musst mir glauben, Ray-ray.«
    Ich zitterte vor Anspannung und drehte mich zur Seite. Es gefiel mir nicht, mit dem Rücken zu dem Truck zu stehen, in dem der leere Fokus lag. Ivy hatte ihn bewacht - zusammen mit Nick-, aber hier waren für meinen Geschmack zu viele Werwölfe als Unfal zeugen anwesend. »Hab ein schönes Leben, Nick«, sagte ich. »Aber ohne mich.« Ivy und Jenks flankierten mich, und wir gingen. Was sol te ich nur tun?
    »Ich hoffe, du wirst glücklich als Ivys Schatten«, sagte er laut, und in seiner Stimme klang ein ätzender Hass mit, den er wahrscheinlich unterdrückt hatte, seitdem Ivy mich gefragt hatte, ob ich ihr Nachkomme sein wol te.
    Ich drehte mich um, und eine bandagierte Hand bedeckte die Naht an meinem Hals. »Wir sind nicht. . Ich bin nicht -«
    Er hat gerade unsere Tarnung auffliegen lassen. Hurensohn . .
    Drei offiziel aussehende Autos kamen auf der unbenutzten nördlichen Fahrspur herangefahren, und die Lichter in ihren Rückfenstern leuchteten bernsteinfarben und blau: zwei vom FIB, eins von der I.S. Der Truck brannte noch nicht. Scheiß in den Dreck, konnte es noch schlimmer werden?
    Nick ließ sich gegen die Tür des weißen Lastwagens fal en, hielt sich das blutende Knie und sah sogar in der Verkleidung aus wie er selbst. Sein spöttischer Blick glitt zu den Autos hinter uns, deren Türen gerade zugeschlagen wurden. Erste laute Befehle wurden erteilt, dass die Autos gesichert werden sol ten, und die Gaffer weitergeschickt. Drei Beamte hielten auf uns

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