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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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.« Meine Knie wurden weich und ich bekam nicht genug Luft. Meine Gedanken schossen zurück zu der alten Klage meiner Mutter, dass sie und mein Dad nicht mehr Kinder bekommen hatten. Ich hatte gedacht, das wäre wegen der genetischen Krankheit, die an mir entdeckt worden war, aber jetzt. . Und ihr freidenkerischer Ratschlag, aus Liebe zu heiraten und Kinder mit dem richtigen Mann zu bekommen.
    Hatte sie gemeint, denjenigen heiraten, den man liebt, und Kinder mit jemand anderem zeugen? Die jahrhundertealte Tradition von Hexen, sich für eine Nacht den Ehemann oder Bruder der besten Freundin auszuleihen, um ein Kind zu zeugen, fal s sie außerhalb ihrer Spezies geheiratet hatten?
    Und was war mit der liebevol wieder und wieder erzählten Geschichte, dass sie im Col ege al e Zauber meines Dads aktiviert hatte, während er ihr al e Schutzkreise gezogen hatte. Hexen konnten nicht verwandelt werden. Das hieß..
    Ich griff nach der Lehne meines Stuhls und al es drehte sich, als ich vergaß, zu atmen. Mein Dad war keine Hexe? Mit wem genau hat meine Mutter dann geschlafen?
    Ich riss den Kopf hoch und sah Trents bittere Genugtuung darüber, dass meine gesamte Welt verändert wurde -und dass es mir wahrscheinlich nicht gefiel.
    »Er war nicht mein Dad?«, quietschte ich und musste sein Nicken nicht einmal mehr sehen. »Aber er hat bei der I.S.
    gearbeitet!«, rief ich, verzweifelt auf der Suche nach einem Ausweg. Trent musste lügen. Er verarschte mich, um zu sehen, wie fertig er mich machen konnte.
    »Die I.S. war recht neu, als dein Vater eingetreten ist«, sagte er, und es war klar zu sehen, dass das Ganze ihm eine Menge Zufriedenheit verschaffte. »Sie hatten keine guten Aufzeichnungen. Deine Mutter?«, fragte er dann spöttisch.
    »Sie ist eine exzel ente Erdhexe. Sie hätte an der Universität unterrichten können - war auf dem Weg, eine der führenden Zauberentwicklerinnen des Landes zu werden -, wenn ihr nicht so früh schon Kinder aufgehalst worden wären.«
    Mein Mund war trocken und ich lief rot an, als ich mich daran erinnerte, wie sie Minias einen Zauber zugesteckt hatte, um seinen dämonischen Geruch zu verbergen. Und wie ich sie diese Woche erwischt hatte, als sie schwer nach Zaubertätigkeiten roch und schon wenige Stunden später kaum noch duftete. Zur Höl e, sie hatte sogar Jenks an der Nase herumgeführt.
    »Du hast deine Erdmagie von deiner Mutter«, erklärte Trent, und seine Worte schienen in meinem Kopf widerzuhal en, »deine Kraftlinienmagiefähigkeiten von deinem wahren Vater und deine Blutkrankheit von beiden zusammen.«
    Ich konnte mich nicht bewegen, doch innerlich zitterte ich wie Espenlaub. »Der Mann, der mich großgezogen hat, war mein echter Dad«, erklärte ich in einem Anfal von Loyalität.
    »Wer. .«, setzte ich dann an. Ich musste es wissen. »Du weißt, wer mein natürlicher Vater ist. Du musst es wissen. Es steht irgendwo in den Akten. Wer ist es?«
    Trent lächelte bösartig, ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken, überschlug die Beine und legte elegant die Hände in den Schoß.

    Hurensohn . .
    »Wer ist mein Vater, du verschissener Bastard?«, schrie ich, und die Techniker am anderen Ende des Raums stoppten ihre Tätigkeiten, um zuzuschauen.
    »Ich wil den armen Mann nicht in Gefahr bringen«, erwiderte er in ätzendem Ton. »Du bringst jeden in deiner Nähe in Gefahr. Und wie eitel von dir, zu denken, dass er wol en könnte, dass du ihn suchst. Manche Dinge werden aus gutem Grund vergessen. Scham, Schuld. . Betretenheit.«
    Stocksauer stand ich auf und konnte das al es nicht glauben. Für ihn war das ein Machtspielchen. Ein verdammtes Machtspielchen und sonst nichts. Er wusste, was ich wissen wol te, also würde er es mir nicht sagen.
    Meine Fingerspitzen kribbelten und unfähig, mich selbst zu stoppen, griff ich nach ihm.
    Trent bewegte sich. Er sprang auf und so schnel hinter seinen Stuhl, dass ich die Bewegungen kaum ausmachen konnte. »Berühr mich«, sagte er grimmig, mit dem Sessel zwischen uns, »und ich habe dich in einer I.S.-Zel e, bevor du es kapiert hast.«
    »Rachel«, ertönte eine kratzige Stimme aus dem oberen Stockwerk. Sowohl Trent als auch ich drehten uns um.
    Es war Quen, in eine Decke gewickelt, als wäre sie sein Leichentuch. Neben ihm stand der schwarzhaarige Assistenzarzt und stützte ihn. Seine Haare klebten schweißig an seinem Kopf, und ich konnte sehen, dass er selbst im Stehen schwankte. »Fass Trenton nicht an«, sagte er, und seine raue Stimme

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