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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Alpha-Männchen, und ich war stolz auf ihn, weil er das mit solchem Anstand akzeptierte. Er scheute keine Mühen, um dafür zu sorgen, dass die zwei Frauen, die er mit dem Fokus verwandelt hatte, sich gewol t, gebraucht und wil kommen fühlten. Er nutzte jede Chance, um ihnen dabei zu helfen, ihre neue Situation mit sorgloser Freude zu erkunden.
    Aber ich war besonders stolz darauf, dass er sich weigerte, die Schuld, die er empfand, zu zeigen. Er wusste, dass zu zeigen, wie schlecht er sich fühlte, weil er ihre Leben ohne ihre Zustimmung völ ig verändert hatte, ihnen viel eicht das Gefühl vermitteln würde, dass das, was sie geworden waren, falsch war. Und er hatte ein weiteres Mal bewiesen, wie nobel er war, als er den Fluch von mir übernommen hatte, um meine geistige Gesundheit zu retten. Der Fluch hätte mich noch vor dem ersten Vol mond umgebracht. David sagte, dass er ihn mochte, und ich glaubte ihm, auch wenn ich mir Sorgen machte. Ich schätzte David für al es, was er war, und auch dafür, was aus ihm wurde.
    »Hi, David. Howard«, sagte Ivy vom Ende des Flurs, mit frisch gekämmten Haaren und inzwischen mit Schuhen an den Füßen. »Könnt ihr zum Essen bleiben? Wir haben einen großen Topf vol Chili, mehr als genug.« Ivy wol te sich eigentlich nur an David ranmachen.
    David zuckte zusammen, als er ihre Stimme hörte. Er schloss seinen langen Mantel, trat einen Schritt zurück und drehte sich erst dann um. »Danke, aber nein«, antwortete er mit gesenktem Blick. »Ich wil mit den Damen laufen gehen.
    Aber Howard wil viel eicht wiederkommen, wenn er uns abgesetzt hat.«
    Howard murmelte etwas über ein Meeting, und Ivy drehte sich zu dem Buntglasfenster und dem Mond um, der fast vol , aber momentan hinter dünnen Wolken verborgen war.
    Werwölfe konnten sich jederzeit verwandeln, aber nur in den drei Tagen um Vol mond herum war es legal, auf vier Pfoten durch die Straßen der Stadt zu streunen. Eine Tradition, die von paranoiden Menschen zum Gesetz erhoben worden war.
    Was Werwölfe in ihren eigenen vier Wänden taten, war al erdings ihre Sache. Heute Nacht würde der mondbeschienene Laufweg ziemlich frequentiert sein.
    Ivys Fuß zuckte wie der Schwanz einer Katze, als sie sich setzte und ihre Zeitschrift umdrehte, damit niemand den Titel lesen konnte. Ich musste mich anstrengen, um ernst zu bleiben. Es kam nicht oft vor, dass sie auf jemanden stand wie ein Highschool-Mädchen auf seinen Schwärm. Und es war auch nicht offensichtlich, aber sie war ja was ihre Gefühle anging immer so verschlossen, dass jedes Zeichen von Interesse ungefähr herumfliegenden Liebesbriefen entsprach. Sie hatte wahrscheinlich sein Auto am Motorengeräusch erkannt und war gegangen, um sich frisch zu machen. Dass sie die Musik leiser machen wol te, war nur ein Vorwand gewesen.
    »Du hättest mich anrufen sol en, als der Dämon aufgetaucht ist«, sagte David und schob sich langsam zur Tür.
    Jenks' Flügel klapperten, als er vom Schreibtisch in die Raummitte schoss. »Ich war da, um ihr den Arsch zu retten«, sagte er angriffslustig und fügte dann ein verspätetes »Hi, David. Wer ist dein Freund?« hinzu.
    »Das ist Howard, mein alter Partner«, antwortete David, und Jenks nickte.
    »Oh, yeah. Für eine Hexe stinkst du ziemlich. Was hast du gemacht?«
    Howard lachte und das Geräusch hob sich in die Deckenbalken und brachte dort die Pixies zum Kichern.
    »Freie Arbeiten. Danke Ihnen, Mr. Jenks. Ich nehme das als Kompliment.«

    »Nur Jenks«, murmelte der Pixie und warf Howard einen ungewöhnlich vorsichtigen Blick zu, als er auf meiner Schulter landete.
    Ivy schmachtete David immer noch über ihre Cracker hinweg an und der kleine Mann machte sich jetzt ernsthaft in Richtung Tür auf. »Wil st du, dass ich bis Sonnenaufgang bleibe? Nur für al e Fäl e?«
    »Guter Gott, nein!«, rief ich aus. »Ich bin auf heiligem Boden. Ich bin hier so sicher wie in den Armen meiner Mutter.«
    »Wir haben deine Mutter getroffen«, warf Ivy flapsig ein.
    »Das klingt nicht gerade vertrauenserweckend.«
    »Was ist heute? >Hackt auf Rachel rum<-Abend?«, fragte ich, weil ich es leid war. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Niemand sagte etwas und das Schweigen wurde nur von einem unterdrückten Lachen unter der Decke durchbrochen.
    Ich schaute hoch, aber die Pixies versteckten sich.
    »Rate mal, was sie heute Nacht macht?«, fragte Jenks, als er meine Schulter verließ, um einen gehetzten David und auch Howard zur Tür zu begleiten. »Sie

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