Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
mit gelbem Hemdsärmel griff nach mir. Ich schnappte mir die Schulter von jemandem, riss als Gegengewicht mein Bein hoch und warf ihn über mich.
    Ich hörte keinen Aufpral ; wer immer es war, er hatte sich neblig gemacht. Drei Dämonen? Was zur Höl e geht hier vor?
    Genervt kämpfte ich mich auf die Füße, nur um zu stolpern, als ein roter Fleck vor mich schoss. Meine Augen schössen zu meiner Mutter. Sie war in Ordnung, auch wenn sie darum kämpfte, den Arm der Verkäuferin von sich abzustreifen, weil die Frau in ihrem sicheren Kreis in Panik geriet, während ihr Laden zerlegt wurde.
    »Du hast mir einen gemieteten Cop auf den Hals gehetzt«, brül te AI. »Netter Versuch!«
    Ich bedeckte meine Ohren, als der Luftdruck sich wieder veränderte und AI verschwand. Der rotgekleidete Dämon, der auf ihn zugehalten hatte, kam schlitternd zum Stehen.
    Wild fluchend warf er seine Sense auf den Boden. Sie durchschnitt ein metal enes Regal, als wäre es aus Zuckerwatte, und als es in sich zusammenfiel, fing die Verkäuferin an zu weinen.
    Blinzelnd stand ich auf und wich langsam zurück.
    Verpackte Amulette knisterten unter meinen Füßen. Heilige Scheiße, dachte ich; das Monster sah aus wie der Tod, der einen Wutanfal erlitt, und ich zuckte zusammen, als Jenks auf meiner Schulter landete. Der Pixie hielt eine gerade gebogene Büroklammer in der Hand, und darin fand ich eine gewisse Stärke. Es waren noch zwei Dämonen hier. Und wenn schon. Ich konnte al es schaffen, solange Jenks mir den Rücken deckte.
    »Folge ihm!«, schrie der letzte Dämon, und ich wirbelte herum, weil ich das Schlimmste befürchtete. Bitte, nicht Newt. Jeder, nur nicht Newt.
    »Du!«, entkam mir mein Atem in einem einzigen Wort. Es war Minias.
    »Ja, ich«, knurrte Minias, und ich zuckte wieder zusammen, als der rotgekleidete Dämon mit der Sense plötzlich verschwand. »Warum, beim blutigen Neumond, hast du mir nicht geantwortet?«
    »Weil ich nicht mit Dämonen verkehre!«, schrie ich und zeigte auf die zerstörten Fenster, als hätte ich irgendeine Befehlsgewalt über ihn. »Verschwinde zur Höl e nochmal von hier.«
    Minias' altersloses Gesicht legte sich in wütende Falten.
    »Vorsicht!«, schrie Jenks, als er von meiner Schulter abhob, aber ich war schnel er als er. Der Dämon stiefelte in seiner gelben Robe und seinem komischen Hut durch den Laden und trat dabei Zauber und Kräuter aus seinem Weg. Ich wich zurück. Die Schreie von der Straße sagten mir, wie nah ich dem Kreis war, den ich vorhin gezogen hatte. Mein Puls raste und ich spürte, dass ich schwitzte. Das würde eng werden.
    In mörderischer Stil e kam er weiter auf mich zu, seine geschlitzten Augen so rot, dass sie fast schon braun wirkten.
    Seine Robe wehte um ihn herum wie eine Mischung aus dem Mantel eines Wüstenscheichs und einem Kimono. Mit abgehackten Bewegungen griff er nach mir, wodurch das Licht auf seinen Ringen funkelte.
    »Jetzt!«, schrie Jenks, und ich duckte mich unter dem Arm des Dämons durch und trat über die Linie des Kreises.
    Ich war außerhalb des Schutzkreises; Minias war drin.
    »Rhombus!«, rief ich und schlug eine Hand auf die Kreidelinie. Mein Bewusstsein streckte sich, um die nächstgelegene Kraftlinie zu berühren. Energie schoss durch mich und ich hielt mit tränenden Augen den Atem an, als der ungehemmte Strom mich überschwemmte. Mein Verlangen nach einem schnel en Schutzkreis ließ die Energie der Kraftlinie fast unkontrol iert durch mich fließen.
    Es tat weh, aber ich biss die Zähne zusammen und hielt aus, während die Energie sich so schnel ausglich, wie ein Elektron für eine Umdrehung braucht. Vom Auslösewort gezogen zapfte mein Wil e die Erinnerung an Stunden von Übung an und verdichtete eine fünfminütige Vorbereitung und Anrufung auf einen Augenblick. Insgesamt war ich in Kraftlinienmagie nicht besonders gut, aber das? Das hier konnte ich wirklich.
    »Verdammt, zur Höl e und verflucht sei deine Mutter!«, schimpfte Minias, und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als er zum Stehen kam. Das letzte Schwingen seiner Robe war nur undeutlich zu sehen, weil es hinter einer moleküldünnen Schicht aus Kraftlinienenergie stattfand, die ihn in meinem Kreis bannte.
    Ich atmete auf und setzte mich auf den Boden, die Hände hinter mir aufgestützt und die Beine angezogen, während ich den Dämon ansah. Jetzt, wo ich ihn hatte, verwandelte sich die nachlassende Anspannung in Zittern.
    »Rachel!«, rief meine Mutter, und ich schaute an

Weitere Kostenlose Bücher