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Bankgeheimnisse

Bankgeheimnisse

Titel: Bankgeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Sievers
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hoffnungslos verliebt in ein blondes, elfenhaftes Mädchen namens Natascha Klingenberg. Und immer wieder jenes letzte Bild von ihm in der Diele des Penthouse.
    Fabio schob sich den letzten Bissen von seinen Nudeln in den Mund und legte sein Besteck auf den leeren Teller. »Du ißt nicht. Schmeckt es dir nicht?«
    »Nein. Bei dir schmecken die Tortellini besser.«
    »Wenn wir das alles hinter uns gebracht haben, bringe ich dir das Kochen bei. Was hältst du davon?«
    »Ich bin ziemlich unbegabt für die Küche. Meine Stärken liegen auf anderem Gebiet.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Das will ich nicht bestreiten.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das meine ich nicht.«
    »Woher weißt du dann, daß ich gerade an das gedacht habe?«
    »Instinkt.«
    »Davon hast du eine Menge. Du hast es geschafft zu überleben.« Sie antwortete nicht. Ja, ich habe es geschafft. Andere nicht.
    »Du bist mit deinen Gedanken woanders. Woran denkst du?«
    Sie schob ihr Mineralwasser hin und her. »An meinen Bruder.«
    »Ist es noch sehr schlimm?«
    »Ja, sicher.«
    »Schlimmer als Leo?« Er hatte Mühe, den Namen auszusprechen. »Das mit Leo ist eine andere Geschichte. Wir hatten zum Schluß nicht mehr viel gemeinsam.«
    »Nur das Kind.«
    »Mein Kind. Ich hätte es bekommen, und ich hätte es geliebt.«
    »Ja, ich weiß. Wir beide werden ein Kind haben. Ich hätte gern einen Sohn oder eine Tochter. Am liebsten beides. Eine Familie.«
    »Ich auch. Ich wünsche es mir so verzweifelt, daß ich schon davon träume, wieder schwanger zu sein.«
    »Vielleicht bist du es bereits.«
    »Vielleicht. Ich glaube aber eher, daß auch das eine Sache des Instinktes ist. Der Zwang des Körpers, im Angesicht des Todes Leben zu zeugen. Das Überleben der Rasse zu sichern. Ein Bedürfnis, so atavistisch, daß es jenseits unserer Rationalität angesiedelt ist.«
    »Der Wunsch als Vater des Gedankens? So nennt man es doch, oder?«
    »Mhm. So ähnlich habe ich es gemeint.«
    »Wenn wir das hier hinter uns haben, werden wir unser Leben in Ordnung bringen«, erklärte er mit fester Stimme. »Wir werden alles von Anfang an richtigmachen. Ich werde dir ein guter Mann sein und unseren Kindern ein guter Vater.«
    »Ja, ich glaube, das wärst du wirklich.« Sie sah ihn an, undefinierbare Trauer in den Augen.
    »Was ist, cara ? Warum siehst du mich so an?«
    »Ich weiß nicht. Du beschützt mich. Du hilfst mir. Doch da ist auch etwas anderes in dir. Wenn du mit mir zusammen bist, versuchst du, es zu verstecken, aber es ist da. Ich habe es zum erstenmal bei dir gesehen, als Leo uns beide vor dem Kamin gefunden hat. Und dann wieder, als die Männer versucht haben, mich umzubringen, damals, das erste Mal im Penthouse.«
    »Was hast du da gesehen?«
    »Etwas... etwas Wildes, Primitives. Brutalität. Eine absolute Entschlossenheit. Der Wille und die Bereitschaft zu töten.«
    Er erwiderte ernst ihren Blick. »Und wenn es so ist... was würde das zwischen uns beiden ändern?«
    Sie senkte die Augen. »Ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann.«
    »Was würde es ändern?« beharrte er.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Fabio starrte sekundenlang auf ihre schmalen Hände, die das Glas umkrampften. Dann hob er den Arm und winkte dem Kellner. Er zahlte, und sie gingen zurück zum Wagen. Er faßte Johanna dabei unter, und sie drückte sich an seine Seite und stützte sich auf ihn, obwohl sie wieder in der Lage war, ohne Hilfe zu laufen. Fabio registrierte es, zwischen Besorgnis und Zuversicht schwankend. Er hatte nicht mehr viel Zeit, Pluspunkte zu sammeln. Bald würde sie unbequeme Wahrheiten über ihn erfahren, und solche, die ihr weh tun würden.
    Während der restlichen Fahrt blickte sie still aus dem Fenster. Gegen Mittag waren Wolken aufgezogen und hatten den Himmel bedeckt. Die Sonne war schließlich endgültig verschwunden, und es hatte angefangen zu nieseln. Die Autobahn führte durch eine sanft hügelige Landschaft, deren Konturen hinter dem feinen Winterregen verschwammen.
    Johanna wußte selbst nicht genau, was sie erwartet hatte, doch sie war enttäuscht, als sie die Stadt sah. Statt pittoresken mediterranen Flairs empfing sie eine lärmende, schmutzige Großstadt, in der sich der Autoverkehr hupend und drängelnd in endlosen Blechschlangen durch überfüllte Straßen schob, vorbei an häßlichen Häuserzeilen und tristen Kaufhäusern.
    »Das ist natürlich auch Neapel«, sagte Fabio ruhig. Er hatte ihre Gedanken erraten. »Aber es ist nicht das

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