Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
blickte ihm wutentbrannt nach, als Titus auf die Tür zuging. »Als wenn ich das nicht wüsste!«
    »Tu dir einen Gefallen, Z. Bevor du das hier noch mehr vermasselst, sag Callia die Wahrheit.«
    Zander stand stumm da, als der andere hinausging, verwirrt von dem, was eben geschehen war. Er hatte Titus noch nie verstanden, und so würde es wohl auch bleiben; doch er hatte das seltsame Gefühl, dass ihm der Wächter helfen wollte, nicht Salz in seine Wunden streuen. Draußen hörte er Stimmen, aber nicht, was sie sagten. Derweil hallten ihm Titus’ Worte durch den Kopf.
    Callia die Wahrheit sagen? Ja, klar. Damit würde er eine Lawine neuer Probleme lostreten, und die brauchte er wirklich nicht. Ehrlich zu ihr zu sein, würde bedeuten, dass er sich seiner Menschlichkeit öffnete. Das widersprach allem, worauf er trainiert worden war. Könnte er es überhaupt: jedwede Selbstkontrolle aufgeben und ihr seine Seele ausliefern? Die möglichen Folgen kannte er aus den Geschichten über Argonauten der Achilles-Linie. Es würde ihn verändern, ändern, wer und was er war, nämlich ein Wächter. Er war der unsterbliche Kämpfer, auf den sich alle verließen. Und dann war da noch sein Sohn …
    Schritte näherten sich. Eine Tür wurde zugeschlagen. Langsam blickte er auf, bis er in ebenjenes Gesicht sah, das seine Gedanken beherrschte. »Thea.«
    »Ich habe dir vertraut«, sagte sie erbost. »Du wolltest mich nicht ausschließen, ja? Das hattest du gesagt. Ich vertraute dir, und du hast mich zurückgelassen, weil du losrennen und Gott spielen wolltest.«
    »Thea …«
    »Komm mir nicht mit ›Thea‹ !« Callia trat auf ihn zu und piekte ihm den Zeigefinger in die Brust. Sie war mächtig sauer – und bezaubernder, als er es sich jemals ausmalen könnte. »Du nennst mich nicht so. Er ist mein Sohn, Zander! Hast du das begriffen? Meiner. Du wusstest bis vor Kurzem nicht mal von ihm.«
    »Callia …«
    Sie schlug seine Hände weg. »Zur Hölle mit dir. Ich brauche dich nicht, klar? Ich kann Theron oder einen der anderen bitten, mir zu helfen. Und ich bin nur hergekommen, um dir zu sagen, dass ich mich nicht von dir bevormunden lasse.« Ihre Augen blitzten, als sie sich wieder zur Tür wandte. »Halt dich fern von mir, Zander.«
    Ihre eine Hand lag bereits am Türknauf, als Zander die Arme um sie schlang und sie hochhob. »Warte.«
    Sie wehrte sich gegen ihn. »Lass mich los!«
    »Kann ich nicht.« Er zog sie an seine Brust und sprach aus, was ihm auf der Zunge lag. »Ich habe es versucht, die Götter wissen, wie sehr ich es versucht habe, aber es geht nicht. Ich brauche dich.«
    »Du hast mich nie gebraucht. Für dich war ich bloß eine kurze Affäre, mit der du den Rat ärgern wolltest. Nicht mehr als ein Zeitvertreib.«
    »Das ist nicht wahr.« Sie strampelte, um sich von ihm zu befreien, und obwohl es nicht die Reaktion war, die er sich wünschte, konnte er nichts dagegen tun, dass ihm heiß wurde. Ihre Nähe hatte ihn vom ersten Moment an elektrisiert, vor allem wenn sie ihren süßen Hintern an seinen Hüften rieb wie jetzt. »Du bist alles für mich. Alles.«
    »Lügner.« Sie trat ihm mit ihrem Absatz gegen das Schienbein, dass ihm der Schmerz sein Bein hinaufschoss. »Du hast mir unterstellt, dass ich unser Kind umgebracht habe.«
    Es stimmte, und er würde es sich nie verzeihen. »Ich habe trotzdem nicht aufgehört, dich zu brauchen. Und dich zu wollen.«
    »Oh ja«, schnaubte sie. »Ich merke, wie sehr du mich willst. Das ist alles, was dich an mir interessiert, nicht wahr, Zander? Sex. Und wir waren gut darin, stimmt’s?«
    »Callia.« Etwas an ihr war anders, angetrieben von Rache und dieser verrückten Faszination, die sie von Anfang an zueinander hingezogen hatte. »Hör auf.«
    »Warum?« Sie schmunzelte verhalten, obwohl sie kein bisschen amüsiert wirkte. In ihren Augen waren nur Zorn und Hitze. »Hast du nicht gesagt, du brauchst mich?«
    »Habe ich, und tue ich.« Er wich zurück, bis er gegen die Couch stieß, hielt seine Hände hoch, als sie ihm nachkam, und fragte sich, was auf einmal geschehen war. »Aber nicht so.«
    »Ich glaube eher, genau so. Komm, Zander, ich bin nur eine schwache Frau. Du hast hier die Macht.«
    »Nein, habe ich nicht.« Alarmglocken schrillten in seinem Kopf. Doch auch wenn er wusste, dass dies hier falsch war und was sie tat, nichts mit ihm zu tun hatte, sondern ihm lediglich etwas klarmachen sollte, wäre er außerstande, ihr lange zu widerstehen. Er hatte ihr nie widerstehen

Weitere Kostenlose Bücher