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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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gefunden hat, aber sie hätte mich nicht gewollt, weil ein Kind leichter zu manipulieren ist als eine dreißigjährige Argoleanerin, die ihr Leben der Krone verschrieben hat. Sie muss gewusst haben, dass ich ihr niemals helfen würde. Lieber wäre ich gestorben.«
    »Und vielleicht hatte sie da das Siegel noch gar nicht«, fügte Casey hinzu. Als alle zu ihr sahen, sagte sie: »Vor zehn Jahren war Atalanta noch unsterblich, lebte in Tartarus und baute ihr Heer auf, richtig? Ihr habt alle gesagt, dass sie eine Intrigantin ist und ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um sich zu rächen. Wenn das stimmt, wäre es nur logisch, dass sie einen Plan B hat, falls die Prophezeiung eintritt.« Sie sah zu Isadora. »Sprich: Wenn wir uns finden und sie doch wieder sterblich wird. Sie hat sich überlegt, wie sie sonst noch kriegt, was sie will.«
    »Rache«, sagte Theron, dessen Züge sich verhärteten. »Die Frauen müssen zurück nach Argolea. Sofort.«
    »Was?«, fragten alle drei Halbschwestern im Chor.
    »Theron«, begann Casey.
    »Ich gehe nicht zurück, Zander«, sagte Callia. »Ich habe ein Recht, hier zu sein.«
    Das hatte sie, und dennoch hatte Theron recht. Falls Atalanta ihren Sohn verloren hatte, hätte sie keinerlei Skrupel, sich eine oder alle Schwestern zu holen, solange sie sich überlegte, wie sie das Siegel zurückbekam. In der Menschenwelt war es für keine von ihnen sicher.
    »Die Frauen haben recht, Held«, sagte Nick, der neben dem Bett stand.
    Theron bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Halt den Mund, Nick. Das geht dich nichts an.«
    Nicks Wangenmuskel zuckte. »Tut es sehr wohl, Klugscheißer. Wahrscheinlich mehr als euch alle zusammen, denn meine Leute leben hier, während ihr euch in eurem Nimmerland versteckt.« Er sah zu Callia, Isadora und Casey. »Ihr Ladies könnt so lange in der Kolonie bleiben, wie ihr wollt. Hier habt ihr eine sichere Zuflucht.«
    »Mistkerl«, knurrte Theron. »Nick …«
    Doch Nick achtete nicht auf ihn, sondern fragte Isadora: »An der Legende ist noch mehr dran, stimmt’s? Erzähl ihnen den Rest.«
    Isadora blickte zur Seite, und ihre Miene verriet deutlich, dass sie Nick nicht mochte und sich erst recht nicht von ihm diktieren lassen wollte, was sie tun sollte. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Was gelogen war, wie Zander ihr ansah.
    Sie hatten keine Zeit für diesen Unsinn. Zander wandte sich wieder Nick zu. »Kannst du mich zu dem Truck Stop bringen, wo deine Leute den Menschen gefunden haben?«
    »Ja, am schnellstens geht’s mit dem Hubschrauber.« Nick rieb sich übers Kinn. »Wir haben einen am Landeplatz, gleich vor den Silver Hills. Ich kann über Funk Bescheid geben, dass sie ihn klarmachen.«
    »Gut.« Zanders Pläne nahmen allmählich Gestalt an. Aus dem Augenwinkel bemerkte er Callias verärgerten Gesichtsausdruck, ignorierte ihn aber. Er war ganz und gar auf Kampf eingestellt, und diesmal war es nicht bloß Pflicht, es war eine persönliche Angelegenheit.
    »Eine Frage noch«, sagte Nick. »Was zur Hölle kann ein Argonaut gegen eine Horde von Dämonen ausrichten?«
    »Er ist nicht einer«, erklärte Theron. »Falls Atalanta einen von uns hat, gehen wir alle.«
    »Und ich«, sagte Callia.
    Zander sah sie nicht an. »Nein.«
    »Ich …«
    »Dieses Mal nicht, Thea «, fiel er ihr ins Wort. Sein Adrenalinpegel stieg bereits bei dem Gedanken daran, was vor ihnen lag, und er konzentrierte sich weiter auf Nick. »Wir brauchen Karten für das Gebiet, Waffen und einen Tipp, wo sie sich deiner Meinung nach am ehesten mit meinem Sohn versteckt.«
    »Wird erledigt. Aber ihr braucht mehr als das, Held. Mein Gefühl sagt mir, dass ihr vor allem das Wohlwollen der beknackten Götter nötig habt.«

Einundzwanzigstes Kapitel
    Callia überkreuzte die Arme vor der Brust und ging im Wohnzimmer der Hütte auf und ab. Wie alles in der Kolonie, war auch sie rustikal eingerichtet. Große Ledersofas und klobige Tische machten den Raum gemütlich und einladend, obwohl das Letzte, was Callia im Moment wollte, Entspannen war. Mit jedem Sekundenticken der Uhr wuchs ihre Angst und ihr Wunsch, jemanden umzubringen.
    Es war fast zehn Uhr abends, Zander und die anderen waren seit knapp dreißig Minuten weg. Einzig Gryphon war geblieben und wachte vor der Tür. Zwar hatte Nick beteuert, dass seine Soldaten das mit dem Babysitten übernehmen könnten, doch Theron bestand darauf, den Wächter hierzulassen. Und Callia war nach wie vor stinksauer wegen der Art, wie sie und die

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