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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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leere Siegel irgendwo, wo Zeus und seine Brüder es nie finden würden.«
    »Etwas von großem Wert«, murmelte Callia. »Er hat es in den Aegis-Bergen versteckt, in Argolea.«
    Zander sah wieder zu der Scheibe. Sogar er konnte die pure Kraft fühlen, die von dem uralten Metall ausging. Falls sein Sohn dieses Ding gehabt hatte, als er von den Dämonen angegriffen wurde, könnte er möglicherweise stark genug gewesen sein, ihnen doch zu entkommen.
    Ein Blick in Callias Augen verriet ihm, dass sie sich an denselben Hoffnungsfetzen klammerte.
    »Okay, jetzt komme ich nicht mehr mit«, sagte Casey, die Theron losließ und zu Callia kam. »Warum hat Prometheus das Siegel versteckt?«
    »Weil der Legende nach derjenige, der das Siegel mitsamt den Elementen trägt, nicht bloß die Macht hat, die Titanen aus Tartarus zu befreien«, erklärte Isadora, »sondern außerdem über diese Welt herrscht.«
    Nun schien Casey zu begreifen. »Sie wollte es, um der Prophezeiung zu entgehen.« Sie sah von Isadora zu Zander. »Meint ihr das? Wenn Atalanta dieses Siegel mit den vier Elementen darin hat, kann sie das Menschenreich beherrschen?«
    »Ja«, antwortete Zander. »Und das Menschenreich ist das Einzige, das die Götter nie kontrollieren konnten. Die Himmel, die Unterwelt, die Meere werden von ihnen beherrscht, aber das Menschenreich war ihnen immer versperrt. Solange sie das Siegel hat, ist sie wieder unsterblich und mächtiger als sie alle. Und fordert sie jemand heraus«, er sah zu seinen Wächtergefährten, die allesamt angespannt waren, weil sie genau wussten, was die kleine Scheibe vermochte, »kann sie die Titanen loslassen, die dann einen Krieg beginnen, wie ihn noch niemand erlebt hat.«
    »Oh Gott«, hauchte Casey. »Dann ist es wohl gut, dass sie das Ding nicht hat, was? Aber ich verstehe immer noch nicht, wie es von Argolea aus in die Hände eures Sohnes gelangen konnte.«
    Sie schaute sich fragend um.
    »Es muss rausgeschmuggelt worden sein«, sagte Isadora. »Jemand muss es gefunden haben.« Plötzlich riss sie die Augen weit auf. »Orpheus.«
    »Dieser kleine Drecksack«, murmelte Nick.
    »Es ist unerheblich, wie es rauskam«, sagte Theron. »Wenn der Junge das Siegel hatte, muss er es von Atalanta haben.«
    »Er hat es ihr gestohlen.« Callia blickte zu Zander. »Deshalb war er mit diesem Menschen zusammen, und deshalb jagen ihn die Dämonen.«
    Ja, das hatte er sich auch schon gedacht. Und sie würden ihn töten, sobald sie ihn fanden. Falls sie es nicht bereits getan hatten.
    »Wartet mal«, sagte Isadora. »Da gibt es einen Haken. Atalanta kann das Siegel nicht allein einsetzen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Casey.
    »Weil sie in ihrer Gottform als Olymperin gilt, nicht als Titanin. Und ein Olymper – selbst einer der Zwölf – braucht dazu einen Schlüssel. Sie müssen etwas aus der Menschenwelt mit etwas aus ihrer zusammenbringen. Sie müssen …«
    »Jemanden haben, der halb Gott, halb Mensch ist, vollkommen ausgewogen«, beendete Casey den Satz für sie.
    »Ja«, stimmte Isadora ihr leise zu und sah ihre Halbschwestern an. »Jetzt ergibt alles einen Sinn, diese Male, die wir haben. Die Horen wachen über Gleichgewicht, Takt und Ordnung. Casey und ich, als die Erwählten, sind solche perfekten halbgöttlichen, halbmenschlichen Wesen, aber wir sind nur mit dir zusammen im Gleichgewicht, Callia.«
    »Also braucht sie uns, um das Siegel zu benutzen«, flüsterte Callia.
    »Ja«, hauchte Isadora. »Oder eines unserer Kinder. Und da Casey und ich noch keine haben …«
    Callia berührte das Mal hinten in ihrem Nacken. »Hat sie sich meines geholt.«
    Isadora nickte. »Atalanta hat deinen Sohn nicht gestohlen, weil sein Vater ein Argonaut ist, sondern weil sie vor uns allen wusste, was du bist. Und dass unser Vater, der König, irgendwie mit Themis verbunden ist, dem Titan, der die Horen zeugte, und damit wir also auch. Nun braucht sie eine von uns oder eines unserer Kinder, um das zu kriegen, was sie eigentlich will.«
    Callias Blick huschte zu Zander. »Dann tötet sie ihn nicht.«
    »Warte«, sagte Zander, der nicht wollte, dass sie sich falsche Hoffnungen machte. »Wenn es stimmt, was Isadora sagt, und ihr drei wirklich die neuen Horen seid, Stunden, was auch immer, und sie euch braucht, um das Siegel zu benutzen, warum hat sie dich dann an jenem Tag nicht einfach mitgenommen? Und wie hat sie euch beide gefunden?«
    »Weiß ich nicht«, antwortete Callia kopfschüttelnd. »Ich habe keine Ahnung, wie sie uns

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