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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Theron. »Die hiesige Heilerin ist bei ihm.«
    »Ich will ihn sehen«, sagte Callia. »Vielleicht kann ich helfen.«
    Zander sah zu ihr und wieder zu Theron. »Ist er bei Bewusstsein?«
    Theron nickte. »War er eben noch.«
    Callia entwand sich Zanders Hand, lief durch das Zimmer in den angrenzenden Raum, und Zander folgte ihr in das mit aller erdenklichen Technik ausgestattete Krankenzimmer.
    Kabel und Schläuche führten von den Armen des Mannes zu den Maschinen hinterm Bett. Eine Sauerstoffmaske bedeckte sein halbes Gesicht, und so gut wie alle sichtbaren Teile von ihm waren mit Verbänden umwickelt. Offenbar konnte man von Glück reden, dass der Kerl noch am Leben war.
    Callia ging nahe ans Bett. Nick stand auf der einen Seite und beobachtete den Menschen, während Lena von der anderen aus die Maschinen überwachte.
    »Wie geht es ihm?«
    Nick verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie würde es dir denn gehen, nachdem dich jemand als Zwischenmahlzeit benutzt hat?«
    Lena warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ehe sie Callia ansah. »Er ist stabil, vorerst. Aber ich fürchte, ihr könnt nicht mit ihm reden. Er ist gerade wieder bewusstlos geworden, und die Drogen haben ihn ziemlich erwischt. Selbst wenn er reden könnte, würde euch nichts von dem, was er sagt, helfen.«
    »Was hat er erzählt? Was hat er über den Jungen gesagt?«, fragte Callia spürbar frustriert.
    Tatsächlich huschte ein Anflug von Mitgefühl über Nicks Züge. »Er hat den Jungen irgendwo oben in British Columbia aufgegabelt. Dann hielten sie an einem Truck Stop gleich hinter dem Mount-Hood-Gipfel.« Er sah zu Zander. »Dort gibt es eine kleine Misos-Siedlung, deshalb patrouillieren wir die Gegend. Wie es aussieht, sind sie unwissentlich mitten in einen Überfall geraten.«
    »Was ist mit dem Jungen?«, fragte Callia. »War er bei ihm?«
    Die Panik in ihrer Stimme setzte Zander zu. Er stellte sich hinter sie und legte seine Hände an ihre Arme.
    »Nach dem, was meine Soldaten aus ihm herausbekommen konnten«, erzählte Nick, »hat der Junge ihm gesagt, die Monster wären seinetwegen da.«
    Callia drehte sich entsetzt zu Zander um, und was er in ihren Augen sah, entsprach exakt dem, was er fühlte. Furcht, die sich mit verzweifelter Dringlichkeit an einen letzten Hoffnungsfunken klammerte. Nur dass er dunkel ahnte, es würde nicht gut ausgehen.
    »Also konnte er entkommen«, sagte Callia, die sich wieder Nick zuwandte. »Konnte der Junge fliehen?«
    »Nein«, antwortete Zander, bevor Nick es konnte, und ihm wurde das Herz bleischwer. Er blickte in das vernarbte Gesicht des Halbbluts, das den Argonauten näher zu sein schien, als irgendeiner von ihnen bisher begriff, und las die Wahrheit.
    »Das kannst du nicht wissen!«, widersprach Callia. »Er kann entkommen sein, als die Dämonen auf diesen Mann losgingen.«
    »Nein«, wiederholte Zander, der es hasste, ihr wehzutun, nur musste er ehrlich zu ihr sein. »Falls er es war, Callia, falls es unser Sohn war, wäre er nicht weggelaufen. Er hätte diesen Menschen nicht wehrlos zurückgelassen.«
    Sie sah zu ihm auf. »Woher willst du das wissen? Er ist doch noch ein Kind.«
    »Er ist ein Argonaut. Es liegt ihm im Blut.« Zander wandte sich zu Theron und Titus um, die ihnen ins Krankenzimmer gefolgt waren. Hinter ihnen standen Gryphon, Phineus und Cerek in der Tür, die das Geschehen beobachteten. Und Zander musste an seinen Dreckskerl von Vater denken, daran wie er selbst als Kind gewesen war, wie er aufgezogen und trainiert wurde und welche Instinkte ihm unwiderruflich angeboren waren.
    »Wir waren alle nicht wie gewöhnliche Jugendliche. Man kann einem Argonauten beibringen, ein Krieger zu sein, ihm die Gefühle austreiben, die Träume nehmen und ihn zum Mörder drillen. Und falls es unser Sohn war und er wirklich bei Atalanta gelebt hat, bin ich sicher, dass sie genau das tat. Trotzdem wäre sie nicht imstande gewesen, seinen Instinkt zu verändern. Er gehört ebenso fest zu ihm wie sein Haar, seine Haut. Sollte er sich irgendwie von ihr befreit haben und bei diesem Mann gewesen sein, als die Dämonen angriffen, hätte er gekämpft. Und er hätte ihn beschützt.«
    Tränen schwammen in ihren Augen. Sie drehte sich zu dem Mann um, der reglos im Bett lag, und der Kummer, den sie ausstrahlte, ging Zander durch und durch.
    Niemand sagte ein Wort, als sie sich benommen im Zimmer umschaute. Die einzigen Geräusche waren das Piepen und Surren der Apparate. Dann entwand sie sich langsam Zanders Hand

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