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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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dulde nicht …«
    »Ich will wissen, was auf diesem Berg in Griechenland passiert ist«, fuhr sie ihm über den Mund. »Ich will wissen, was noch gelogen war. Und vor allem will ich wissen, was du mit meinem Baby gemacht hast.«
    Isadora stieß einen stummen Schrei aus und hielt sich eine Hand vor den Mund, aber der Schock der Prinzessin war Zanders geringste Sorge. Simons plötzlich große Augen und sein blasses Gesicht riefen Zander eine Unterhaltung ins Gedächtnis.
    Die Dinge sind nicht immer, was sie scheinen, Wächter. Ein Netz von Täuschungen spinnen diejenigen am besten, denen wir am meisten vertrauen.
    »Was ist mit ihm passiert?«, fragte Callia. »Was ist mit meinem Sohn geschehen?«
    Simons entsetzter Blick huschte von Callia zu den Argonauten an der Tür und schließlich zu Zander, wo er verharrte. Er ignorierte Lucians gemurmelte Frage, und Schweißperlen traten auf seine Stirn. Der Ándras begann zu zittern.
    »Schick sie raus«, sagte Simon zu Zander.
    »Was?« Callia drehte sich zu ihm, dann wieder zu ihrem Vater. »Ich gehe nirgends hin. Falls du denkst, dass ich nach all der Zeit …«
    »Ich erzähle es dir«, sagte Simon zu Zander, »aber nicht ihr. Das kann ich nicht.«
    »Simon«, zischte Lucian. »Ich verbiete dir zu sprechen!«
    Ein vertrautes Summen setzte in Zanders Leib an, eine Warnung, dass das, was er erfahren sollte, alles andere als gut war. Doch er verdrängte es und stellte sich zwischen Callia und ihren Vater, bevor sie auf ihn losgehen konnte.
    »Zander, geh mir aus dem Weg!«
    Er umfasste ihre Arme. »Warte draußen.«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Ich schließe dich nicht aus«, flüsterte er. »Versprochen. Doch aus irgendwelchen Gründen will er es nicht sagen, solange du dabei bist. Du musst rausgehen.«
    Sie sah ihn stumm an, und in der Stille, die nun eintrat, spürte er die Verbundenheit mit ihr bis in die Tiefen seiner Seele. Zwischen ihnen gab es so viel Schmerz und Lügen, aber in dieser Sache mussten sie eins sein und Callia musste ihm vertrauen.
    Zwar biss sie die Zähne zusammen, allerdings merkte Zander, wie sich ihre Armmuskeln lockerten. »Falls du mich auch belügst …«
    »Das werde ich nicht«, sagte er leise und hoffte, dass sie ihm glaubte.
    Als sie nickte, blickte er über seine Schulter zu Casey. Sofort stieg die Halbbluttochter des Königs vom Podium und kam zu Callia. »Wir warten draußen«, sagte sie und machte einen Schritt auf die Tür zu. »Callia?«
    Callia sah immer noch Zander an, und zum ersten Mal seit Jahren erkannte er in ihren violetten Augen alles, was sie ihm bedeutete. Er erkannte alles, was er in ihrer gemeinsamen Zeit getan hatte und vieles, was er wieder tun wollte. Und er sah sein Leben, so klar, als würde er in sich selbst hineinsehen. Es endete nicht auf die Weise, die er sich vorgestellt hatte, als er auf jener Bergklippe mit Lachesis sprach, sondern ging weiter, durch Callia, wegen ihr und mit ihr.
    »Versprochen«, wiederholte er.
    Sie atmete langsam ein, drehte sich um und folgte Casey zur Tür.
    Zander fühlte ein Stechen in der Brust, als er ihr hinterhersah. Schmerz und Wut, weil selbst jetzt noch die Wahrheit verborgen werden sollte. Aber das bliebe sie nicht für lange.
    Nachdem die äußere Tür ins Schloss gefallen war, wandte er sich wieder zu Callias Vater um. Obwohl er es nicht wollte, bändigte er seinen Zorn. Jetzt die Beherrschung zu verlieren, wäre nicht gut. Hinter sich hörte er Theron und die anderen Argonauten näher kommen. »Keine Lügen mehr«, sagte er zu Simon. »Diesmal sagst du die Wahrheit. Was hast du mit meinem Sohn gemacht?«
    Simon blickte schuldbewusst zu Lucian, dann fing er an zu reden. Mit dem, was ihm über die Lippen kam, hätte Zander nie im Leben gerechnet. Und so platzte ihm der Kragen, noch ehe Simon seine erste Atempause einlegte.

Siebzehntes Kapitel
    Warum dauerte es so lange?
    Einen Arm um ihre Taille geschlungen, nagte Callia nervös an ihrem Daumennagel und schritt vor dem Ratszimmer auf und ab. Ihre Nerven lagen blank, und ihr war übel. Kurz nachdem sie den Raum verließ, war drinnen Unruhe aufgekommen, doch Casey ließ sie nicht reingehen, und nun wurde sie allmählich irre vor lauter Rätseln, was dort vorgehen mochte.
    Als sie schon drauf und dran war, durch die Wand zu stürmen, öffnete sich die Tür und Titus trat heraus.
    Rasch zog er die Tür hinter sich zu. Er sah nicht froh aus; vielmehr wirkte er stinksauer und … verstört? Er stellte sich vor Callia hin, sprach

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