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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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und Schmerz, sondern vor Schreck und Angst. Es konnte unmöglich sein …
    »Was?«, fragte Zander, wich zurück und sah sie stirnrunzelnd an.
    Die Erklärung, die ihr Vater ihr nach der Geburt gegeben hatte, vermengte sich mit ihren bereits chaotischen Gedanken. Ein Erdbeben auf der Peloponnes; der Arzt, der wegen der Verwüstungen nicht rechtzeitig zu ihrem kleinen Haus kommen konnte; Komplikationen bei der Entbindung; ihre Ohnmacht; das totgeborene Kind; Nachbeben, die ihr Haus zerstörten.
    Ihr Vater hatte ihr erzählt, er hätte nur gerade genug Zeit gehabt, sie und sich selbst in Sicherheit zu bringen, konnte jedoch den toten Säugling nicht mehr aus den Trümmern holen. Das Gesicht ihres Sohnes hatte sie nie gesehen.
    »Nein«, hauchte sie, hielt sich eine Hand vor den Mund und starrte Zander an, als sich alle Teile zusammenfügten.
    »Callia?« Er packte ihre Schultern und beäugte sie sorgenvoll. »Was ist?«
    »Ich«, begann sie, schluckte und ließ ihre Hände heruntersinken. Sie wollte selbst kaum glauben, was sie sagen musste, auch wenn sie überzeugt war, dass es die Wahrheit war. »Ich glaube, mein Vater log uns in allem an. Zander, ich glaube, unser Sohn lebt noch.«
    Max wusste, dass Fort Nelson der erste Ort war, an den Atalanta ihre Monster schicken würde, um nach ihm zu suchen. Deshalb blieb er im Wald und überquerte den Fluss ein ganzes Stück stromabwärts. Es hatte kürzlich geschneit, aber die Fort-Nelson-Gabelung war noch nicht überfroren, obwohl das Wasser kälter war als Atalantas Ödland.
    Bei seinen Bewegungen wärmte die Metallscheibe seine Brust, und ihm schien es, als würde die Wärme in seinen Leib ausströmen.
    Das ist so cool!
    Er stieg auf der anderen Seite aus dem Fluss, schüttelte sich und duckte sich unter die Bäume. Zu lange durfte er nicht warten, musste in Bewegung bleiben, aber vorher brauchte er eine Minute, um zu verschnaufen. Er hockte sich an einen Baumstamm, schlang die Arme um seine Knie und wärmte sich. Ein Wassertropfen fiel ihm aus dem Haar, zerplatzte auf seinem Unterarm und verdampfte sofort.
    Er sah genauer hin, als der nächste Tropfen fiel und ebenfalls verschwand.
    Irre.
    Staunend lehnte er den Oberkörper zurück und betrachtete seine Arme. Sie waren schon trocken. Dasselbe galt für seine Beine in der Jeans, die sich nur noch ein bisschen klamm anfühlte. Der Anhänger an seiner Brust brannte heiß, versengte ihm jedoch nicht die Haut. Auch sein Sweatshirt war so gut wie getrocknet, und seine Jacke lediglich an den Ärmelenden noch nass. Er griff nach oben, berührte das Metall mit den Fingern und lächelte, weil es wirklich magisch zu sein schien.
    Mit einer Energie, wie er sie vorher nicht gefühlt hatte, sprang er auf. Dann lief er eine Meile in Richtung Alaska-Highway, wo er sich im Unterholz versteckte, bis er die Scheinwerfer eines Sattelzugs in der Ferne sah.
    Seine Zuversicht erfüllte ihn mit völlig neuem Elan. Er trat an den Straßenrand und schwenkte beide Arme.
    Die Lichter rumpelten näher. Bei der dicken Eisschicht auf der Straße war nicht mal sicher, dass der Truck anhalten konnte. Aber dann hörte er das Puffen und Heulen der Gangschaltung, der riesige Wagen wurde langsamer, und schließlich blieb er zwanzig Schritt von ihm entfernt stehen.
    Er lief auf das Führerhaus zu und zur Fahrerseite. Langsam rollte die Fensterscheibe herunter, und Max blinzelte zu dem Menschen auf.
    »Hast du dich verlaufen, Junge?«
    »Ähm …« Was nun? »Nein, eigentlich nicht.«
    Der Mann lehnte einen Arm ins offene Fenster und streckte den Kopf weiter raus, um Max besser sehen zu können. »Die Jacke da bringt dir hier draußen nicht viel. Die Temperatur fällt wie die Zwanziger im Stripclub. Wo kommst du her, Junge?«
    Er konnte schlecht sagen, dass er von Fort Nelson kam, und überlegte, was er über die Gegend wusste. »Alaska.«
    Der Mann wirkte ungläubig. »Alaska, ja? Und wie bist du hierhin gekommen?«
    »Gewandert.«
    Wieder musterte der Mann ihn, besonders sein Gesicht, so dass sich Max’ Nackenhaare aufstellten. »Bist du vor irgendwas weggelaufen?«
    Max merkte, wie ihm Schweiß ausbrach. »Nein.«
    »Mhm«, machte der Mann. »Woher hast du das Veilchen?«
    Max befühlte unwillkürlich seine linke Wange. Das Einzige, was ihm einfiel, war, dass er vorhin Zelus angegriffen hatte. »Ich … weiß nicht.«
    Der Mann schnaubte kurz, dann nickte er zur Beifahrerseite. »Steig ein.«
    Max zog die Brauen hoch. Einen kurzen Augenblick stand er

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