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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sollen diese Fischgesichter, wa?« Er beugte sich über die Echsen, zog sein Messer und versenkte es in einem der Körper. »Gebt mir 'n Momentchen, Leute, die Tierchen auszunehmen, dann können wir sie uns 'übsch ordentlich braten. Braucht 'nen wahren Künstler, braucht es, See'üpfer richtig zu zubereiten.«
    Clodsahamp hatte sein Murmeln und Gestikulieren eingestellt. Er sah ziemlich verstimmt aus.
    »Netter Morgen zum Jagen«, erklärte der Otter im Plauderton.
    »Der Boden is so feucht, daß überall Spuren bleiben, also dacht ich mir, so früh, wie ich aufgewacht bin, ich geh mal los und ergänze unsere Vorräte.« Er war mit der letzten Echse fertig und begann sie abzuhäuten. Dann hielt er mit leicht irritiert zuckenden Schnurrhaaren inne, als er bemerkte, daß ihn noch alle anstarrten.
    »Verflixt, was zum Teufel is los mit euch?«
    Jon-Tom ging hinüber und schlug dem Otter auf die Schultern. »Wir dachten einen Moment, daß du uns im Stich gelassen hast. Ich wußte, daß du das nicht tun würdest, Mudge.«
    »Zur 'ölle, nein!« lautete die inbrünstige Antwort. Mudge deutete mit seinem Messer auf Clodsahamp. »Aber ich 'abe keinen Zweifel, daß seine Umsichtigkeit, 'ier sein 'exerisches Wort, mir irgendwas Niederträchtiges anzutun, 'alten würde, und das nur, weil ich es vorzie'en könnte, von meiner Willensfrei'eit Gebrauch zu machen. Vielleicht war er sogar so infam, mich mit 'nem Pirschfluch zu belegen.«
    »Oh, nun, ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde«, murmelte Clodsahamp. Jon-Tom warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Nun versteh mich nich falsch, Kumpel!« sagte der Otter zu Jon-Tom. »Ich mag dich, und ich mag die beiden lieben Damen, auch wenn sie 'n bißchen reserviert sind, und selbst der alte Pog 'ier kann 'n guter Reisebegleiter sein, wenn er will.« Der Fledermäuserich blickte von seinem Ast herunter und schnaubte; dann fuhr er fort, sich sorgfältig zu putzen.
    »Es is einfach so, daß ich der Aussicht möglicher Verstümmelung nich gerade erwartungsvoll entgegenblicke. Aber was soll's, das 'abe ich alles schon mal gesagt, nich?« Er lächelte unglücklich. »Es is die Dro'ung, die mich bei der Stange 'alt. Ich bin nich so dumm, daß ich wegzulaufen versuche.«
    »Wir dachten nicht wirklich, du hättest das getan. Das heißt, wir waren nicht völlig sicher...«
    »'ör auf damit, Kumpel! Interessiert mich nich.« Er hängte die Filets über das Feuer, setzte sich auf einen moosigen Baumstamm und zog einen Stiefel aus. Pelzige Zehen wackelten in der frischen Luft, während er den Stiefel umdrehte und mit der Pfote gegen den Absatz klopfte. Mehrere kleine Kiesel kullerten heraus.
    »Mußte durch 'ne mistige tiefe Pfütze waten, um die Bande da zu erwischen. War die Sache wert, denke ich. Sie sind jung genug, um zu schmecken, und alt genug, um genug Fleisch zu 'aben. Um ehrlich zu sein, ich 'atte die Nase voll von Nüssen, Beeren und Trockenfleisch.« Er schob den Fuß wieder in den Stiefel.
    »Na los jetzt! Es 'at doch bestimmt keiner von euch ernst'aft geglaubt, daß ich mich davon gemacht 'abe. Kümmern wir uns um was Wichtiges, hm? Frühstück!« Er schlenderte zum Feuer.
    »Ich bin vielleicht ungebildet, unflätig, lüstern und berüchtigt«, er griff nach Taleas Po, und sie sprang außer Reichweite. »Aber in einer Sache bin ich wirklich gut. Ich bin der beste Lagerkoch diesseits der Wirrwarr-Moore.« Er blinzelte Jon-Tom zu.
    »Passiert, wenn man sein ganzes Leben 'erum'etzen muß.«
    Von Desertion war nicht mehr die Rede. Die Echsen sahen ziemlich gräßlich aus, aber Flor biß mit offensichtlichem Vergnügen in ihr Stück, so daß Jon-Tom sich kaum mäklig zeigen konnte. Fleisch war schließlich Fleisch, und er hatte in den vergangenen Wochen eine Menge Reptilien gegessen. Sie waren einfach nur so nette kleine blaue Dinger gewesen.
    »Muy bueno«, sagte Flor zu Mudge und leckte sich die Finger. »Vielleicht habe ich in nächster Zeit Gelegenheit, dir meine Quesadillas zu machen.«
    Mudge packte sein Werkzeug ein. »Vielleicht 'abe ich in nächster Zeit Gelegen'eit, etwas Qui n tera zu probieren.«
    »Nein, nein. › Quesedüla‹ . Quintera ist mein...« Sie hielt verdutzt inne und wurde rot, wie Jon-Tom mit großer Überraschung bemerkte. Die Röte machte ihre dunkle Haut noch attraktiver. Er wollte etwas sagen, aber irgendwie verwirrte ihn die Vorstellung, einen Otter wegen einer anstößigen Bemerkung zu tadeln. Er konnte sich den pelzigen Spaßvogel nicht als Rivalen

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