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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger
Autoren: Alan Dean Foster
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diesem Otter 'ier gefallen.« Er legte die Pfoten an den Mund und rief lauthals: »'ört ihr mich, ihr zitternden, feigen, blutschänderischen Lumpen? Eure ganze Stadt ist ein miefiges Stinkloch! Will sich jemand mit mir darüber streiten?«
    Niemand wollte. Mudge sah befriedigt aus und wandte sich zu Jon-Tom: »Und was jetzt, Kumpel?«
    »Wir müssen uns mit den örtlichen Zauberern und dem Stadtrat treffen«, sagte Clodsahamp entschieden. »Und während dieses Treffens wirst du mir den Gefallen tun, deine pubertären Ergüsse zurückzuhalten.«
    »Äh, sie verdienen nichts anderes, Chef!«
    »Rat?« Das fragende Rumpeln kam von Falameezar.
    »Rat der Kommissare«, erklärte Jon-Tom hastig. »Es ist alles eine Frage der Semantik.«
    »Ja, natürlich.« Der Drache klang verlegen.
    Jon-Tom sah sich um und entdeckte den Biber, der unsicher in einem nahegelegenen Durchgang herumlungerte. »Du da, komm her!« Der Biber zögerte so lange wie möglich.
    »Ja, du!«
    Zögernd trat der Offizier aus dem Schatten. Auf der Hälfte des Weges, als er sich der möglicherweise vielen zuschauenden Augen bewußt wurde, schien er etwas von dem Stolz und der Würde zurückzugewinnen, die er anfänglich gezeigt hatte. Falls er schon in den Tod ging, so schien seine Überlegung zu sein, konnte er auch eine gute Figur dabei machen. Jon-Tom mußte seinen Mut bewundern, wenn er auch ein wenig spät kam.
    »Nun gut«, sagte der Biber ganz ruhig. »Ihr habt euch durch Einschüchterung euren Weg in die Tstadt erzwungen.«
    »Was notwendig war, weil du uns draußen einzuschüchtern versuchtest«, erinnerte ihn Jon-Tom. »Sagen wir, wir sind quitt. Schwamm drüber!«
    Der Biber warf der bewegungslosen Gestalt Falameezars einen schnellen Blick zu, bevor er Jon-Tom wieder fragend ansah.
    »Meinen Tsie dats wirklich tso? Tsie wollen tsich nicht an mir rächen?«
    »Nein. Schließlich hast du«, fügte Jon-Tom in der Hoffnung hinzu, einen hiesigen Verbündeten zu gewinnen, »nur deine Pflicht getan, wie du, äh, sie gesehen hast.«
    »Ja. Ja, dats tstimmt.« Der Offizier zögerte immer noch in seinem Glauben, daß man nicht über ihn herfallen wollte und daß Jon-Toms Freundschaftsangebot echt war.
    »Wir hegen keinen Groll gegen dich, genausowenig wie gegen jeden anderen Bürger Polastrindus. Wir sind hier, um euch zu helfen.«
    »Und jedem intelligenten Bewohner der Warmlande«, ergänzte Clodsahamp gewichtig.
    Der Biber grunzte. Offensichtlich zog er es vor, mit Jon-Tom zu sprechen, obwohl ihm das dauernde Aufblicken zu dem hochragenden Menschen im Nacken schmerzte.
    »Wats kann ich dann altso tun, um dir behilflich tsu tsein, mein Freund?«
    »Du könntest ein Treffen mit dem Stadtrat, den militärischen Befehlshabern und den Repräsentanten der Hexer dieser Region für uns vereinbaren«, teilte ihm Jon-Tom mit.
    Die Augen des Bibers weiteten sich. Schwere Schneidezähne klickten gegen ihre kürzeren Gegenstücke. »Dats itst wirklich ein Wunsch, Freund! Hatst du eine Ahnung, worum du da bittetst?«
    »Es tut mir leid, wenn das schwierig für dich wird, aber wir können uns wirklich mit nichts Geringerem zufrieden geben. Wir wären nicht diesen weiten Weg gereist, wenn es sich nicht um eine Sache von entscheidender Bedeutung handeln würde.«
    »Dats glaube ich schon. Aber ihr mütst verstehen, dats ich nur ein Unteroffitsier bin. Ich bin nicht in der Potsition, um...«
    Hinter ihm klangen Rufe auf. Mehrere seiner Soldaten tauchten aus der Tür auf, hinter der sie sich verborgen hatten, und deuteten die Hauptstraße hinauf.
    Dort näherte sich eine kunstvolle Sänfte. Sie wurde von sechs keuchenden Mäusen getragen, die beim ersten Anblick Falameezars zögerten. Aber Rufe aus dem Innern der Sänfte und ein Peitschenknall des elegant in Spitze und Seide gekleideten Sänftenführers, eines Hamsters, zwangen sie weiter.
    Die Sänfte hielt in maßvoller Entfernung. Der keinen Meter große Hamster stieg rasch von seinem Sitz und öffnete mit tiefer Verbeugung die Tür des feudalen Transportmittels. Die mißbrauchten Träger sackten ihn ihren Geschirren zusammen, rangen nach Atem. Sie waren offensichtlich den größten Teil der Strecke gerannt.
    Das Individuum, das sich durch die Tür zwängte, war in eine mehr dekorative denn zweckdienliche Rüstung gekleidet. Sie war massiv vergoldet und verschnörkelt und entsprach der hohen Stellung und dem hochmütigen Gebaren ihres Besitzers. Dieser begutachtete die Situation auf dem Platz und schlenderte
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