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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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das kosten mochte. Noch einen weiteren Tag wie diesen konnte er nicht ertragen.
    Aber er wußte nicht, daß ihm eine erheblich längere Zeit bestimmt war als nur ein Tag. Kräfte, weit größer als alles, was er sich vorstellen konnte, sammelten sich weiter – das leise Platschen seiner Stiefel in den Straßenpfützen war ein schwaches Echo des Donners, der kommen sollte...

VII
    Schließlich bogen sie um die Ecke einer anderen Straße. Mudge und Talea hoben die bewegungslose Gestalt der Eichhörnchenfrau auf die Ladefläche eines niedrigen Vierradkarrens. Klickende Geräusche wie von einem dicken! Draht, der gegen Glas schlägt, drangen zu ihnen herüber.! Sie erstarrten, warteten in feuchtem Schweigen. Aber das! Fuhrwerk, das sie gehört hatten, bog nicht in ihre Straße ein.
    »Beeil dich!« drängte Talea Jon-Tom. Sie drehte sich zu Mudge um und schnappte: »Hör auf damit! Wir müssen hier verschwinden.« , Mudge zog seine Hand unter den Kleidern des Eichhörnchens hervor, und Jon-Tom beugte Kopf und Schultern vor, um den Bisammann hinunterrutschen zu lassen. Der Unglückliche landete mit einem dumpfen Knall im Innern des Wagens. Obwohl Mudge darauf bestand, daß beide Opfer, noch lebten und atmeten, hatte sich die Bisamratte für den besorgten Jon-Tom sehr tot angefühlt.
    Das war jetzt eine Hauptsorge. Er hielt es für möglich, sich , irgendwie herausreden zu können, wenn ihn die Polizei im selben Wagen mit zwei Opfern eines Raubüberfalls fand,? falls aber eines von ihnen starb, war es zweifelhaft, ob selbst Clodsahamp ihm helfen könnte.
    Talea zog eilig eine schwere Decke aus irgendeinem Gewebe über die Körper. Dann hasteten sie zum Vordersitz des Wagens.
    Auf der niedrigen Plattform war nicht genug Platz für drei. Talea hatte die Zügel ergriffen und Mudge bereits neben ihr Platz genommen, so daß Jon-Tom nichts anderes übrigblieb, als sich über das Wagenrad zu setzen und sich auf ; die Ladefläche hinter sie zu legen.
    »So is es sowieso am besten, Kumpel.« Mudge lächelte mitfühlend. »Ich weiß, das 'Olz is 'art, aber so groß, wie du bist, wollen wir nich mehr Aufmerksamkeit auf uns zie'en als nötig. Kuschel dich schön zusammen, und uns wird nichts passieren.«
    Talea ließ die Zügel tanzen, rief ein leises »Hupp!«, und sie waren auf dem Weg. Und gerade rechtzeitig. Als sie die Straße entlangrumpelten, kam dicht neben ihnen ein Reiter vorbei.
    Trotz Erschöpfung und Verwirrung war Jon-Toms Interesse erweckt. Er hatte kaum Zeit für einen Blick auf den nebelverhüllten Reiter.
    Ein weißgesichtiger Hase in Lederkleidung saß auf einer vierbeinigen Echse. Das Reptil hatte eine lange Schnauze mit zwei gerade hinter den Nasenöffnungen aufragenden Fangzähnen. Die gelben Augen mit den schwarzen Pupillenschlitzen leuchteten scheinwerferhell.
    Der Reiter saß in einem Sattel, der mit zahlreichen Gurten sicher an Hals und Bauch der Echse befestigt war. Die zusätzlichen Befestigungen waren wegen der sonderbar gewundenen, jeweils seitlich gerichteten Fortbewegungsmethode des Tieres nötig. Sie gab seinen Bewegungen etwas Schlangenhaftes. Der lange Schwanz war zu einer Spirale aufgerollt und mit einer dekorativen Silberschnecke am Hinterteil des Reptils befestigt. Die stumpfen Krallen schienen bis dicht ans lebende Fleisch getrimmt zu sein.
    Während Jon-Tom sie am Ende der Straße verschwinden sah, überlegte er, daß der Reiter einen sanfteren Sitz haben mußte, als ihn ein Pferd je bieten konnte, da alle Bewegungen immer nur zur Seite gingen, anstatt nach oben und unten.
    Das veranlaßte ihn, die eigenen Zugtiere in Augenschein zu nehmen. Er drehte sich auf dem Holz herum, versuchte die schrecklich bewegungslosen Gestalten unter der grauen Decke nicht zu treten, und spähte unter dem Wagensitz nach vorn.
    Das Paar, das das Fuhrwerk zog, war ebenfalls reptilisch, Unterschied sich aber so sehr von dem Tier des Reiters, wie und Mudge verschieden waren. Hintereinander vor den gespannt, waren sie kürzer und stämmiger als das Reittier, das er gerade gesehen hatte. Sie hatten stumpfe Schnauzen und wirkten weniger intelligent diese Unterscheidung mochte aber eher auf seiner Unvertrautheit mit den hiesigen Reptilien beruhen, als auf einem echten physischen Unterschied.
    Sie bewegten sich langsam stapfend über das Kopfsteinpflaster, dafür aber gehorsam und direkt nach vorn gerichtet – anstatt in der ungewöhnlichen gewundenen, seitlich verdrehten Art der anderen Echse. Die Füße der stummeligen!

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