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Bannstreiter

Bannstreiter

Titel: Bannstreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Oberfläche gelangte. Sofort versammelten sich alle Bewaffneten vor dem Höhleneingang, der als Engpass am einfachsten zu verteidigen war.
    Mit wutverzerrtem Gesicht schickte Rabold eine ganze Reihe von Feuerstößen die Treppe hinunter, die zwei Spinnen mitsamt ihren Reitern in wabernde Feuerlohen verwandelten. Die trockenen Körper der Untoten brannten wie Zunder, doch der intensive Gebrauch der Schattenjade strengte den Magier stark an. Sein Gesicht verzog sich immer wieder unter starken Schmerzen. Er konnte unmöglich die Kraft aufbringen, die gesamte Höhle in ein Flammenmeer zu verwandeln.
    Ohne weitreichende Waffen wie Wurfspeere oder Pfeil und Bogen konnten Rorn und die Iskander erst im Nahkampf eingreifen, was ihre Verteidigungsposition zusätzlich schwächte.
    Der Gestank von verkohlendem Fleisch zog zu ihnen herauf.
    Das Warten zerrte an Rorns Nerven, während durch die lodernden Flammen die Silhouette einer Riesenspinne sichtbar wurde, die ihnen den Hinterleib entgegenreckte. Noch ehe sie begriffen, was das Tier plante, schoss auch schon ein breitgefächertes Netz durch die lodernde Brunst. Die Webfäden erwiesen sich dabei als ebenso leicht entzündlich wie die morschen Leiber der Herzlosen. Knisternd flammten sie auf und jagten als brennende Fläche auf den Höhleneingang zu.
    Bree versuchte noch, die hell aufflackernde Gefahr durch einen Levitationsstoß abzulenken, riss aber nur ein Loch in das anrauschende Gespinst, das unbeirrt über ihre Köpfe hinwegflog und sie unter einer regelrechten Flammendecke zu ersticken drohte.
    Heiße Funken regneten auf sie herab, als sie zur Seite sprangen.
    Fauchend wie ein lebendes Tier sank das Netz zwischen ihnen nieder. Die von ihm ausgehende Hitze biss allen in die ungeschützte Haut, aber auch an den bekleideten Stellen breitete sich unangenehme Wärme aus.
    Während die meisten von ihnen noch auf die brennende Schneise starrten, die sie in zwei Gruppen aufspaltete, federte Rorn bereits wieder in die Höhe, denn er hatte im Licht des Brandnetzes eine Spiegelung an der Höhlendecke ausgemacht.
    Direkt neben dem Eingang an die Kellerwand gepresst lauerte er mit erhobenem Schwert darauf, dass sich seine Befürchtungen bestätigten. Und tatsächlich – was er da gesehen hatte, war wirklich die spiegelnde Gürtelschnalle eines Herzlosen gewesen, der mitsamt seinem Reittier über Kopf hängend nahte.
    Die mächtigen Kiefer des Tieres schoben sich plötzlich unter dem Türsturz hindurch, gefolgt von dem chitingepanzerten Kopf.
    Rorn schlug mit aller Kraft zu.
    Knirschend fuhr Grimmschnitter in die Hornplatte, die sich zwischen den schwarz glänzenden Augen spannte. Ein harter Ruck ging durch den Spinnenleib, doch trotz der klaffenden Spalte, die der Stahl hinterließ, versuchte sich das Tier in den gemauerten Keller zu schieben. Fluchend setzte Rorn zu einem neuen Schlag an, doch diesmal ließ er die Klinge kreisen. Pfeifend beschrieb sie einen silberflirrenden Halbkreis, der genau in der schmalen Halsbeuge endete, die den unförmigen Chitinkopf mit dem nachfolgenden Rumpf verband. Mühelos glitt Grimmschnitter durch das anvisierte Hindernis.
    Eine nach Aas und innerer Verwesung stinkende Wolke entströmte der enthaupteten Stelle, während der schwere Kopf zu Boden krachte. Angewidert stolperte Rorn zurück und entging so dem hervorzüngelnden Stahl, der plötzlich durch die Maueröffnung fuhr.
    Der Spinnenreiter, der sich an seinem mitten in der Bewegung erstarrten Tier herabgeschwungen hatte, schleuderte gut fünf Königsellen weit in den Keller herein und stand plötzlich mitten unter ihnen. Zu seinem Pech landete er direkt vor den Füßen von Bornus, der ihn sogleich mit seinen Greifenschwertern in Empfang nahm. Eine der gekrümmten Klingen fuhr auf das Schwert des Spinnenreiters herab, sodass er dem Untoten das andere Greifenschwert tief ins Herz stechen konnte.
    »Beim Feuersänger« entfuhr es Bornus, als der so Getroffene ungerührt an seiner blockierten Waffe zerrte.
    »Der Kopf, du Trottel!«, brüllte ihm da Alvin auch schon von hinten zu. »Das ist die verwundbare Stelle der Herzlosen! Du musst sie köpfen oder ihnen den Schädel einschlagen!«
    Bornus mühte sich verzweifelt, das Schwert des Spinnenreiters unter Kontrolle zu halten, während er die freie Greifenklinge aus dem Brustkorb des Gegners zu ziehen versuchte.
    Nichts von beidem gelang.
    Zum Glück stand Bree bereits bei den miteinander ringenden Männern. Ihre Arme hatte sie so weit ausgestreckt,

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