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Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht

Titel: Banyon, Constance - HG 032 - Bittersüße Jahre der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constance Banyon
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eigenen Haus entführt, brutal niederschlägt und andernorts als Gefangene einsperrt.“
    „Oh, Sie sind keine Gefangene, sondern können sich frei bewegen. Ich warne Sie nur. Ich habe noch eine Reihe von Leuten hier in den Sümpfen, und die würden eine schöne Lady nicht so behandeln wie ich. Auch wimmelt es in den Gewässern in der ganzen Gegend nur so von Alligatoren. Die verschlingen einen ausgewachsenen Mann schneller, müssen Sie wissen, als ich eine Pfeife rauchen kann.“ 4 Royal schauderte. Murdock hatte recht. Selbst ohne Fesseln war sie die Gefangene der Sümpfe. „Bringen Sie mich nach Hause, Mr. Murdock. Ich habe für Sie keinen Wert.“
    Er leckte sich die Lippen und atmete gepreßt. „Hergebracht habe ich Sie, um mich an Damon Routhland zu rächen. Aber hierbehalten werde ich Sie, weil Sie mir gefallen.“
    „Sie können mich aber nicht gegen meinen Willen festhalten.“ Royal war fassungslos.
    Er ließ sich auf das Bett sinken und bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen. „O doch. Ich kann es, und ich will es auch. Aber ich will mich wirklich nur mit Ihnen unterhalten. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß nichts zwischen uns geschehen wird, wenn Sie es nicht selbst wollen, wenigstens jetzt noch nicht.“
    „Ihr Wort? Wie könnte ich einem Mann wie Ihnen glauben, einem … Banditen, einem Untier?“
    Er verengte die Augen zu gefährlichen Schlitzen, zwang aber ein Lächeln auf die Lippen. „Hüten Sie Ihre Zunge, Miss Bradford. Auch mich kann man nur bis zu einem gewissen Punkt reizen.“
    Natürlich. Er war unberechenbar und mußte mit Vorsicht behandelt werden. Royal ließ sich an seiner Seite nieder und überlegte. Am besten ließ sie ihn reden, ohne zu widersprechen oder ihn herauszufordern. Mrs. Fortescue hatte ihren Schülerinnen immer eingeschärft, daß Männer stets gern von sich selbst erzählten.
    „Ich möchte mehr von Ihnen wissen“, begann Royal. „Sind Sie hier in dieser Wildnis aufgewachsen?“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, so als erinnerte er sich an etwas Angenehmes. „Keineswegs. Ich bin in Philadelphia geboren. Wahrscheinlich überrascht es Sie zu hören, daß mein Vater Lehrer gewesen ist.“
    „Nein“, ermutigte Royal ihn und fühlte, wie die Spannung ein wenig nachließ. „Nach Ihrer Sprache habe ich angenommen, daß Sie eine gute Erziehung genossen haben. Und Ihre Kindheit, wie war Ihre Kindheit?“
    Er begann zu reden, und nach und nach verlor er sich mit leiser Stimme in Zeiten, die er längst aus dem Gedächtnis gestrichen zu haben glaubte. Immer wieder, wenn er stockte, ermunterte Royal ihn fortzufahren, bis er sich plötzlich aufrichtete, hochsprang, zur Tür ging und hinausblickte.
    „Sonderbar. Ich habe Ihnen da heute Dinge erzählt, die kein Mensch von mir weiß.“ Er runzelte die Stirn. „Ich hatte längst vergessen, daß ich einmal in einer Welt gelebt habe, die so ganz anders war als die hier.“ Er fuhr herum und stierte Royal finster an. „Eines freilich werde ich nie vergessen.“ Er berührte seinen bewegungslosen Arm. „Nämlich, daß Damon Routhland mir das da angetan hat, und schon gar nicht, daß ich mir geschworen habe, ihn zu töten.“

15. KAPITEL
     
    Ein Schwärm aufgescheuchter Sumpfhühner kam mit gesträubten Federn kreischend den schmalen Pfad her gelaufen, als ob jemand sich ihren Brutplätzen genähert hätte. Die beiden Männer duckten sich hinter einen dickstämmigen Baum. Wer hatte die Vogel wohl aufgeschreckt? Endlich knackte ein Zweig. Dann fiel der Schatten eines Menschen quer über den Weg.
    „Lester hat nicht gelogen“, flüsterte Ezekiel Elman dem Colonel zu. „Das ist einer von Murdocks Leuten. Ihr Schlupfwinkel muß ganz in der Nähe sein. Natürlich können wir nicht darauf bauen, daß uns Lester Grimmet nicht doch verraten und die Banditen gewarnt hat.“
    Der Kerl kam entlang und pfiff munter vor sich hin, bevor er um die nächste Biegung verschwand. Routhland und Elman schlichen gebückt weiter, hielten sich im Schatten des Strauchwerks und mieden den Waldweg nach Möglichkeit. Seitdem sie ins Unterholz eingedrungen waren, kamen sie nur langsam voran.
    Schließlich nahmen sie den Rauchgeruch wahr, der verriet, daß sie ihrem Ziel nicht mehr allzu fern sein konnten. Sie ließen sich auf die Knie nieder und spähten über den sumpfigen Grund.
    „Leicht wird es nicht sein, dorthin zu gelangen“, bemerkte der Colonel und wies auf einen Alligator, der reglos in dem braunen Wasser trieb. Nur der Kopf mit den

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