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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ließ ihn in die offene Handfläche des Mannes fallen. Er schloss seine Faust darum.
    »Danke.«
    »Bitte, keine Ursache. Möchten Sie noch ein zweites Glas?«
    »Nein, ich lege mich jetzt hin. Dann können Sie endlich schließen. Schlafen Sie gut.«
    »Danke, Sie auch.«
    Van Akkeren drehte sich und ging weg. Auch als Marie auf seinen Rücken schaute, sah sie, dass er von seiner Sicherheit nichts verloren hatte. Er benahm sich wie jemand, dem das Haus hier gehörte. Darin war er wirklich perfekt.
    Eigentlich hätte Marie aufatmen können. Sie tat es trotzdem nicht. Es war einfach nicht zu schaffen. Dieser neue Gast sorgte bei ihr für Beklemmungen, und sie war schon jetzt froh, wenn er wieder abreiste. Auf derartige Gäste konnte sie mit gutem Gewissen verzichten. Sie hörte, wie er die Treppe hochging. Und das recht leise. Zudem hatte er im Flur das Licht nicht eingeschaltet.
    Ich könnte jetzt zu Bett gehen, dachte Marie. Ich sollte zu Bett gehen.
    Marie tat es jedoch nicht. Sie löschte bis auf eine Notlampe das Licht in der Gaststube. Ein geringer Teil davon fiel bis in den Flur hinein, wo er versickerte.
    Sie nahm ihr Rotweinglas zwischen beide Hände und setzte sich auf einen Stuhl. Ihr Blick war auf die offene Tür gerichtet. Von dem neuen Gast, dessen Namen sie nicht mal kannte, hörte sie nichts. Sie ging davon aus, dass er sich in seinem Zimmer befand.
    Es war wieder still im Haus geworden. Aber auch diese nächtliche Stille beruhigte sie nicht, denn sie glaubte fest daran, dass in den nächsten Stunden noch etwas passieren würde.
    Und das machte ihr Angst...
    ***
    Vincent van Akkeren, der Grusel-Star, war sehr zufrieden. Dass es so gut laufen würde, hätte er sich nicht vorgestellt. Er war eben ein Glückspilz, beschützt durch die Mächte der schwarzen Magie.
    Die Kleine war harmlos. Zwar verdammt scharf, ansonsten aber konnte man sie vergessen. Sie würde ihm keine Probleme bereiten, und Sinclair sicherlich auch nicht.
    Er war zuerst normal gegangen. Auch noch auf den ersten drei Stufen der Treppe. Danach war er geschlichen, denn van Akkeren geriet jetzt in den Bereich der ersten Etage. Sollte Sinclair noch nicht schlafen, würde er ihn hören können, und das wollte er auf keinen Fall.
    Der Grusel-Star erreichte den Gang. Stockfinster war er nicht. Es brannte schon eine schwache Beleuchtung. Das musste so sein, denn kein Gast sollte sein Zimmer verlassen und sich im Stockdunklen wiederfinden.
    Sinclair schlief in Zimmer neun!
    Er hatte die Acht bekommen.
    Beide lagen tatsächlich nebeneinander. Er lächelte, als er auf die messingfarbenen Zahlen schaute. Das war genau das, was er gewollt hatte. Er würde Sinclair überraschen.
    Natürlich musste er davon ausgehen, dass die Tür abgeschlossen war. Und wenn, dann besaß er Mittel, um sie sorgfältig und leise zu öffnen.
    Zuerst neigte er sein Ohr gegen das Holz und lauschte. Zu hören war nichts. Auch keine Schnarchgeräusche. Beides hatte nichts zu bedeuten.
    Die Tür war und blieb wichtig. Er legte seine Hand auf die Klinke und bewegte sie vorsichtig nach unten. Er hatte damit gerechnet, dass sie abgeschlossen war. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass sie sich öffnen ließ.
    Nur ein Spalt. Das reichte ihm.
    Warum war das passiert? War dieser Sinclair so naiv? Wähnte er sich in Sicherheit?
    Es war alles Unsinn. Sinclair war raffiniert. Möglicherweise ahnte er auch, dass er Besuch bekommen würde und hatte bereits eine Falle für van Akkeren aufgebaut.
    Der Grusel-Star zog die Tür noch etwas weiter auf, um einen ersten Blick in das Zimmer zu werfen. Er sah die Dunkelheit. Aber auch ein Fenster, dessen Umriss sich abzeichnete. Da es nicht geschlossen war, konnte kühle Luft in den Raum eindringen.
    Es war kein großer Raum. Von der Tür her ließ er sich leicht überblicken. So fiel ihm das Bett sofort auf. Und er sah deutlich, dass es nicht leer war.
    Für einen Moment schloss van Akkeren die Augen. Er zitterte nicht, sondern stand ruhig wie eine Statue. Es war genau der Augenblick, in dem er sich entscheiden musste. Wie ging er weiter vor?
    Da Sinclair sich nicht rührte und sich auch in den folgenden Sekunden nicht beugte, formte sich in seinem Kopf allmählich ein Plan. Er dachte nicht weiter über ihn nach, als er seine Hand unter die Jacke schob. Den Mantel hatte er ausgezogen. Er lag jetzt am Boden an der Wand.
    Jetzt konnte van Akkeren sich nur auf sich selbst verlassen. Hier halfen ihm keine schwarzmagischen Kräfte, und auch

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