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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Schritt zu gehen, um das Bett zu erreichen. Dort den Arm anheben, die Klinge nach unten...
    Er hob den Arm an.
    Und ich reagierte.
    »Denk immer daran, van Akkeren, dass eine Kugel schneller ist, als du mit deinem Messer...«
    ***
    Marie war ebenfalls nicht zu Bett gegangen. Zwar fühlte sie sich jetzt müde und ausgelaugt, doch sie würde kaum Schlaf finden können, das kannte sie.
    Es lag nicht nur am Wetter, dass sie keinen Schlaf finden konnte, auch die beiden Gäste hatten damit zu tun. Besonders der letzte. Der war ihr noch immer unheimlich, und sie konnte einfach nicht glauben, dass er in seinem Bett lag und schlief.
    Nein, der hatte etwas vor. So wie er sah kein müder Reisender aus, der froh war, noch im letzten Moment ein Zimmer für die Nacht bekommen zu haben.
    Dieser Typ hatte etwas anderes vor!
    Da gab es für Marie nur eine Antwort. Er würde sich mit John Sinclair beschäftigen, und die beiden waren alles andere als die besten Freunde. Das nahm sie ihm nicht mehr ab.
    Marie saß auch nicht mehr auf ihrem Stuhl. Sie war bis zum Flur vorgegangen und hatte sich dort hingestellt, um zu lauschen. Irgendetwas musste von oben zu hören sein.
    Nein, es blieb still...
    Marie überlegte. Sollten tatsächlich beide Männer in ihren Zimmern im Bett liegen?
    Wieder erwischte sie das Kribbeln auf dem Rücken. Sie hatte das Gefühl, Weggehen zu müssen. Ihre Neugierde war übergroß geworden.
    Auf Zehenspitzen ging sie vor. Marie kannte sich hier aus. Sie wusste genau, wie sie zu treten hatte, damit der Boden kein verräterisches Geräusch abgab.
    Sie erreichte die Treppe und blieb dort nicht stehen, um zu lauschen, sondern ging einfach weiter. Auch hier achtete sie bei jeder Stufe darauf, kein Geräusch zu verursachen. Deshalb ging sie ganz außen, und das klappte auch.
    So kam sie weiter, ohne dass sich ihr jemand entgegenstellte oder sie gehört wurde. Als sie den oberen Gang in der Notbeleuchtung vor sich liegen sah, zuckte sie zusammen. Am Ende der Treppe blieb sie stehen. Sie hielt den Atem an und presste ihre Hand gegen die Brust, unter der das Herz kräftig schlug.
    Da war etwas!
    Es gab zwar einen leeren Gang, aber nicht an der Tür mit der Nummer neun.
    Dort stand jemand. Das heißt, er bewegte sich in diesem Augenblick vor und öffnete die Tür. Wie ein Dieb schlich er in das Zimmer des Engländers hinein.
    Wer sich so verhielt, der hatte bestimmt nicht vor, seinem Nachbarn einen freundschaftlichen Besuch abzustatten.
    Beinahe hätte Marie aufgeschrien. Im letzten Moment schaffte sie es, eine Hand vor ihre Lippen zu drücken. Für die Dauer dieses Vorgangs waren nur ihre großen Augen zu sehen. Nach Sekunden erst ließ sie die Hand wieder sinken.
    Sie war so weit gekommen, doch sie wusste nicht, was jetzt das Richtige war. Weglaufen? Hingehen und nachschauen?
    Sie musste etwas tun. Als Heldin fühlte sie sich nicht, mehr als ein Mensch, der einfach reagieren wollte.
    Und so lief sie zu der besagten Tür. Genau auf die Höhle des Löwen zu...
    ***
    Ich bluffte nicht, und das wusste auch van Akkeren. Zudem war es für ihn sehr deutlich zu sehen. Er brauchte nur den Blick zu senken, um meine Beretta zu sehen, die ich in der rechten Hand hielt und dabei so angehoben hatte, dass die Mündung in die Höhe zeigte und auf seine Brust wies.
    Der Grusel-Star war zu einem Denkmal geworden. Oder zu einer Eisfigur, die nicht mehr wusste, wie es weiterging. Er schaute auf mich nieder. In seinem Gesicht regte sich nichts, und selbst die Klinge in seiner Hand zitterte nicht.
    »Pech, mein Freund!«, flüsterte ich.
    »Wir werden sehen.«
    »Genau, das werden wir auch. Aber zuvor lass deine verdammte Waffe fallen.«
    Jetzt hörte ich ihn atmen. Den ersten Schock hatte er überwunden. Ob er sich wehren würde, entschied sich in den folgenden Sekunden, die an Spannung nicht mehr zu überbieten waren.
    »Ich warte nicht mehr lange...«
    »Schon gut!«
    »Tritt einen Schritt zurück, van Akkeren!«
    Ich hörte das Knirschen seiner Zähne. Er war wahnsinnig wütend. Wenn er es gekonnt hätte, wäre er mir bestimmt an die Kehle gesprungen, doch auch er kannte die Geschwindigkeit und die Wirkung einer Kugel, wenn sie ins Volle traf.
    »Lass deinen Zahnstocher fallen!«
    Van Akkeren schaute mich an, als wollte er mich fressen. Aber er tat, was ich wollte. Seine Faust öffnete sich, und das Messer mit der langen Klinge fiel nach unten. Beinahe wäre es mit der Spitze stecken geblieben, so aber kam es zu schräg auf und

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