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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Sätze zu sagen, denn erstens entsprachen sie der lauteren Wahrheit, und zweitens flossen sie ihm auf Taggashilgu wie von selbst von der Zunge. Galaktein, fand er, war eine sprö de Angelegenheit.
    Es gab Brot, Fleisch, Obst und kräftigen Tee. Terence aß und trank mit Genuß und Eile, denn er fühlte sich ausgehun gert. Lerio stand zwischendurch vom Tisch auf, um sich an zuziehen. »Wie lange bleibt ihr in Bu’ndai?«
    Terence verstand die Frage, obwohl Lerio sie in dem Moment stellte, als sie den Kaftan über den Kopf zog. Er betrachtete den muskulösen Körper und spülte sich den Mund mit Tee. »Ein paar Tage«, sagte er.
    Lerio stieg in derbe Lederkleidung. Mit dem Kinn deutete sie aus dem Fenster, aufs Meer. »Meine Hummerkörbe; ich werde kurz nach Sonnenuntergang wieder im Hafen sein.«
    Terence nickte. »Die genaue Zeit kann ich dir nicht sa gen, aber ich komme sicher vorbei.«
    Sie lächelte, kam durch den Raum zu ihm und zog mit kräftigen rauhen Fingern an seinem roten Haar. »Das bitte ich mir aus.«
     
    Bester Laune und leise pfeifend betrat Terence Learoyd kur ze Zeit darauf das große Gasthaus. Der Wirt sah ihm entgegen und zeigte maßlose Verblüffung. »Du lebst!«
    Terence schüttelte verwundert den Kopf. »Sollte es an ders sein? Ich lebe sogar ganz ausgezeichnet.«
    »Aber … aber deine Freunde.«
    Learoyd blieb stehen, wie von einem Blitz getroffen. »Was ist mit Ihnen?«
    »Böse Menschen«, sagte der feiste Shil. »Böse Menschen, schwärzliche Finsterlinge haben sie in der Nacht überfallen.«
    Morgens hatte jemand das zertrümmerte Kombigerät gefunden, dazu Stoffetzen und Blutspritzer. Der kluge Finder hatte angesichts des Geräts auf Cadhrassi geschlossen, von denen dem Vernehmen nach mehrere im großen Gasthaus abgestiegen seien, und die Trümmer dorthin gebracht. Ou bou und Barakuda, so hatten zwei Bundashil ermittelt, waren nacheinander aus einer Taverne aufgebrochen.
    Der Wirt kniff die Augen zusammen. »Jemand will weite re Cadhrassi gesehen haben.« Er holte die betrüblichen Überre ste von Barakudas Kombigerät aus einer Schublade und schob sie Terence zu.
    Mit schweren Schritten stieg Learoyd zu den Zimmern hinauf, sammelte Barakudas und Oubous Reisebeutel ein, schleppte die Munitionskiste aus Dantes Zimmer und setzte sich auf sein Bett, um zu denken. Schließlich nahm er sich die Beutel vor. Das kurze Messer, das Dante mit auf die Reise genommen hatte, schob er in seinen rechten Hemdsärmel. »Lange her«, murmelte er. Er stand auf, ging zum Fenster, drehte sich schnell um und ließ dabei das Messer in die Hand gleiten; ansatzlos verlängerte er die Bewegung zu einem Wurf. Das Messer blieb zitternd in Brusthöhe in der Tür stecken.
    »Geht so«, knurrte er. Jahrelanges Üben hatte ihm zu ei ner gewissen Meisterschaft im Messerwerfen verholfen, aber seit er nicht mehr der Marineinfanterie angehörte, war er nicht zum Üben gekommen. Oubous Messer fehlte; vermutlich hatte Vlad es im Gürtel getragen. Schließlich holte Learoyd sein eigenes Messer hervor und wog es in der Hand. Es war eine lange, gerade Waffe; die zweischneidige Klinge glitzerte, und der schmucklose Griff schmiegte sich in seine Handfläche. Wie ein zum Leben erwachendes, durstiges Wesen, dachte Terence. Er hatte die wundervoll ausbalancierte Waffe immer gepflegt und sorgsam nachgeschliffen; seit nunmehr 30 Jahren waren sie gewissermaßen miteinander befreundet.
    Mit 12 Jahren war er aus einem Waisenhaus entlaufen und hatte sich einem Zirkus angeschlossen, der durch die Wälder, Weinberge und Savannen Mitteleuropas zog und die uralten Dörfer besuchte. Aus Learoyd wurde ein erstklassiger Messerwerfer. Mit 16 Jahren hatte er (behauptend, er sei 18) auf dem Raumhafen des alten London auf einem Frachter angeheuert, als Lader und Stauer. Er war schon damals baumlang und kräftig gewesen, wollte die verschlafene Erde verlassen und zur Commonwealth-Flotte, die auf Terra keinen Stützpunkt unterhielt. Das Messer hatte einem Hilfskoch gehört, der behauptete, es sei einige hundert Jahre alt und habe ungefähr die gleiche Anzahl Menschen getötet, allein 11 in der Zeit, seit er es besitze. Einige Wochen später waren es 12; der Hilfskoch war in einem Streit plötzlich mit der Waffe auf Learoyd losgegangen, und Terence hatte die Hand gepackt, gebrochen und dabei das Messer in die Brust des Mannes gestoßen. Nun bebte es in seiner Hand.
    Er schob es zurück in die Scheide, die er am Gürtel befestigte. Dann zog er Dantes

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