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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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neuerdings dazu, Bücher gelesen zu haben.
    Learoyd nahm die Flasche entgegen und goß Rum in seinen Kaffeebecher. Ob das Destillat alangra-I enthielt, war gleichgültig, da sie alle längst geschädigt waren.
    Terence hob den Becher. »Auf abwesende Freunde«, sag te er halblaut. Er trank. »Was hast du vor, Chef?«
    Barakuda breitete die Arme aus. »Schwer zu sagen. Ich habe Zweifel, was die Flugtauglichkeit der Pferde angeht. Außerdem können die Verbrecher im Wald jederzeit die Richtung ändern, und von oben sehen wir nichts. Andererseits …« Er überlegte. Man könnte an einer Stelle im Wald landen, Spuren suchen und dann weiter beraten.
    Der Gleiter gehörte zu den schweren Transportmitteln, war robotgesteuert, ließ sich aber auch manuell bedienen. Mit solchen Gleitern hatten die Schiffe der Blockadeflotte Medikamente und andere benötigte Güter aus dem Orbit auf den Planeten gebracht. Bis zum Ende der Quarantäne mußten sie auf Shilgat bleiben. Da das Abkommen suspendiert war, nahm man es in Cadhras mit gewissen Vorschriften nicht mehr so genau, und wer würde später in einem Amt in Atenoa, der Hauptstadt der Welten, bei der Meldung stutzen, ein Mann namens Yasuhiro Kakoiannis habe einen Gleiter beantragt, um Fauna und Flora der unzugänglichen Gebiete im Zentrum des Südkontinents zu erforschen? Zumal der Antragsteller auf Zuschüsse verzichtet hatte und folglich keine Ergebnisse nachweisen mußte?
     
    Nach Sonnenaufgang verbrachten sie eine Stunde damit, die Pferde auf die Ladefläche des Gleiters zu bringen und einigermaßen sicher anzubinden. Kakoiannis übernahm die Steuerung; er ließ das Gefährt sanft steigen. Die unruhigen Tiere konnten sich mit ihren zusammengehobbelten Beinen kaum bewegen; trotzdem gelang es ihnen, auszuschlagen. Sie schnaubten und wieherten, und selbst der Robotpilot, den Kakoiannis bald zuschaltete, hatte Schwierigkeiten, den Gleiter einigermaßen stabil zu halten. Die Schwankungen und die harten Rucke, mit denen sie wieder abgefangen wurden, machten die Tiere noch unruhiger.
    Sie hatten bestenfalls hundert Kilometer hinter sich gebracht, als Barakuda kopfschüttelnd aufgab. Kakoiannis nickte; es war kein erholsamer Flug, alle waren nervös und schweißgebadet.
    Toyami, die seit dem Passieren des Trenngebirges den Wald durch das Fernglas beobachtet hatte, wies schräg voraus nach Nordosten. »Da ist eine Art Lichtung, und eine dünne Rauchsäule.«
    Es war ein Jäger- und Holzfällerlager mit Behelfshütten. Ein Hinkender, der die Fellbestände hütete und ohne Eile Essen vorbereitete, lud sie zu heißer Brühe ein und sagte, die große Nordstraße verlaufe etwa 20 Meilen {7} weiter im Westen. Die Pferde blieben auf der Ladefläche, bis sie sich beruhigt hatten; eher konnte niemand es wagen, die Fußfesseln zu lösen. Als die Tiere endlich vom Gleiter sprangen und sich auf der kleinen Lichtung verteilten, flogen Learoyd und Tunga los.
    Nach einer Stunde kehrten sie zurück. »Spuren«, sagte der Shil. »Sie haben immer noch einen kleinen Vorsprung; wahrscheinlich kommen sie kurz vor Sonnenuntergang in die Berge. Morgen sind sie im Farn.«
    »Wie weit ist das?« Talsilaq blickte zu den Pferden. »Schaffen wir das getrennt?«
    Barakuda studierte die Karte. »Nicht zu machen. Von hier aus brauchen wir mit den Pferden mindestens einen Tag, wahrscheinlich länger.« Er kaute auf der Unterlippe. »Man könnte natürlich die Pferde hierlassen, hinfliegen und später zurückkommen.«
    Der hinkende Waldshil rümpfte die Nase. »Ich hüte keine Pferde«, sagte er. Er spuckte aus. »Eines dieser bösartigen Tiere hat mich abgeworfen und mir das Bein gebrochen. Nein, ich will nicht mit Pferden alleinbleiben.«
    Zhazyro hob die Hand. »Außerdem – wer sagt uns, daß die Verbrecher nicht eine halbe Stunde früher da sind, als wir annehmen? Sie brauchen nur eine längere Galoppstrecke einzulegen. Dann hängen wir mit dem Gleiter über dem Farndschungel, durch den man nichts sehen kann, und wünschen uns, wir hätten die Pferde dabei.«
     
    Am Nachmittag machten sie einen erneuten Versuch. Diesmal brauchten sie noch länger, um die Tiere auf die Ladeflä che zu bekommen. »Letzter Versuch«, sagte Barakuda leise.
    Sie flogen langsam und relativ niedrig, aber unter dem dichten Laubdach des Waldes waren keine Bewegungen von Tieren oder Menschen zu erkennen. Höhe und Tempo hatten keinen mäßigenden Einfluß auf die Pferde. Wieder und wieder jaulten die Aggregate auf, um Schwankungen

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