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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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wachsbleichen Mann aus der Kabine. Dann zertrümmerte er den Rand der Lehne. Talsilaq half, so gut er konnte; er hatte Schmerzen beim Atmen.
    »Jetzt wird es schwierig«, sagte T’unga ruhig.
    Barakuda fletschte die Zähne. »Kümmert euch um die Pferde. Hier ist es nicht sehr bequem, aber wir werden nicht gleich draufgehen.« Toyami murmelte etwas Unverständliches. Dante, sie und Learoyd konnten nicht aus eigener Kraft freikommen, waren aber auch nicht unmittelbar gefährdet.
    Eines der Tiere schrie unausgesetzt. Tunga zog sich am Rand der Ladefläche hoch. »Beinbruch«, sagte er. »Mist, verdammter.« Die beiden übrigen Pferde schienen mit Abschürfungen davongekommen zu sein; sie waren beinahe ruhig, fast schicksalsergeben, bis auf Schnauben und Wiehern.
    T’unga und Talsilaq brauchten mehrere Minuten, um eine der verkeilten Stauraum-Klappen zu öffnen. »Kannst du schießen?« fragte der Shil.
    Talsilaq brachte ein gequältes Grinsen zustande. »Besser als lachen«, knurrte er.
    T’unga reichte ihm einen der Karabiner und verschränkte die Hände vor dem Bauch. Talsilaq stieg hoch, legte den Karabiner auf die Umrandung der Ladefläche und schoß zweimal. Die Schüsse peitschten durch den Wald.
    Während Talsilaq eine der Notapotheken nahm und in der Nähe des Gleiters nach geeigneten Stöcken für eine Armschiene suchte, kletterte T’unga auf die Ladefläche und befreite die beiden noch lebenden Tiere von ihren Beinfesseln. Als er die Heckklappe öffnete, sprangen sie ab und liefen unter den Bäumen herum, blieben aber in der Nähe.
    Zhazyro regte sich. Er sah schlimm aus, blutete aus mehreren Schnittwunden am Kopf, doch schien alles nur oberflächlich zu sein. T’unga stützte ihn; Zhazyro saß und lehnte mit dem Rücken an der Gleiterwand, nahe bei Kakoiannis, über den Talsilaq sich beugte.
    Mit einem der Karabiner stemmte T’unga die Lehne der teilweise zertrümmerten, zusammengedrückten Vorderbank weit genug auf, daß Toyami sich ins Freie zwängen konnte. Barakuda hatte nun ausreichend Platz, um durchzuatmen und den Kopf von Terence Learoyd auf seinen Schoß zu betten.
    Toyami stand noch in den Resten der Kabine. Plötzlich schrie sie »Achtung!« und hechtete hinaus. Sie landete auf dem Waldboden an der Backbordseite; mit einer schnellen Rolle kam sie neben der geöffneten Stauraumklappe zu liegen.
    Der Absturz und die beiden Gnadenschüsse waren weit zu hören gewesen. Aus dem Wald brachen Reiter hervor; sie ritten freihändig und hielten gespannte Bögen. Barakuda sah nichts; er zog nur Schlüsse aus Toyamis Schrei und den Ge räuschen und duckte sich. T’unga, der mit dem Karabiner weitere Schlupflöcher aufzustemmen versuchte, ließ sich in die Kabinentrümmer fallen, riß die Waffe hoch und begann zu feuern. Pfeile zischten über die vom Gleiter eröffnete Lichtung. Zhazyro legte langsam eine Hand an das Geschoß, das in seine Brust eingedrungen war, als wollte er es herausziehen. Er vollendete die Bewegung nie. Zwei Pfeile trafen Talsilaq in den Rücken; der Mischling brach über Kakoiannis zusammen, deckte ihn sterbend mit seinem Körper. Toyami wühlte blind im Stauraum des Gleiters, fand jedoch nicht den zweiten Karabiner, sondern nur eine der Schleu dern. Es schien stundenlang zu dauern, bis sie den Beutel mit Stahlwürfeln geöffnet hatte.
    Die neun Reiter umkreisten das Wrack und überschütteten alles mit einem Pfeilhagel. Sie waren gute Schützen; zwischen dem Abschuß des ersten Pfeils und dem Spannen der Sehne zum nächsten Schuß lagen nur Sekunden. T’unga feuerte rasend schnell; einer der Reiter stürzte gellend von seinem Tier, ein zweiter ließ den Bogen fallen und faßte nach seiner linken Schulter. Toyami kam mit der unvertrauten Waffe gut zurecht; bereits der fünfte Versuch glückte. Das scharfkantige Stahlstück zerfetzte die Stirn eines weiteren Reiters.
    Einer, vermutlich der Anführer, stieß einen Pfiff aus; die sieben Überlebenden verschwanden unter den Bäumen. Toyami sprang auf, rannte hinterher und schickte noch einen Stahlwürfel ins Dickicht, der nichts mehr ausrichtete. Die beiden verstörten Pferde und die zwei reiterlosen Tiere schlossen sich der Kavalkade an, kehrten aber nach einiger Zeit zurück.
    Sie hoben zwei Gräber aus. In eines legten sie Talsilaq und Zhazyro; in das andere die beiden toten Verbrecher, ei nen Mischling und einen Mann aus Gashiri.
    »Es ging so schnell«, sagte T’unga. »Ich habe nicht gesehen, ob Shevshan dabei war.«
    »Wo

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