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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Heimatstadt Arras und lässt sich dort als Anwalt nieder. Bald gilt er als Fürsprecher der Armen. Als König Ludwig XVI. 1789 die Generalstände einberufen lässt, wird er als einer der Vertreter des Dritten Standes nach Paris gesandt. Noch im gleichen Jahr schließt er sich nach Ausbruch der Revolution den radikalen Jakobinern an und wird 1790 deren Präsident. Preußen und Österreich senden Armeen, um der Monarchie zur Hilfe zu eilen.
    Unter den Revolutionären verdrängen die radikalen Jakobiner um Danton, Marat und Robespierre die gemäßigten Girondisten. Im September 1792 wird Robespierre nach den Septembermassakern gegen Gegner der Revolution zum Mitglied der neuen Volksvertretung, dem Nationalkonvent, gewählt, wo er König Ludwig XVI. zum Hochverräter erklärt. Anfang 1793 spricht sich der Nationalkonvent mit einer Stimme Mehrheit für dessen Hinrichtung aus. Wenige Tage später wird der König enthauptet.
    Im Juni 1793 beginnt die Schreckensherrschaft der Jakobiner, der sogenannte Grande Terreur , der blutige Terror der Guillotine. Seine nahezu unbeschränkte Macht in dem im Juli eingerichteten Wohlfahrtsausschuss nutzt Robespierre zur rücksichtslosen Beseitigung nicht nur der Gegner der Revolution, sondern auch der vermeintlich neutral Gesinnten. Er beruft sich auf das Konzept des Gesellschaftsvertrages von Jean-Jacques Rousseau, wonach die Minderheit sich dem »Gemeinwillen« der Mehrheit unterzuordnen habe. Im Frühjahr 1794 lässt Robespierre seine Konkurrenten, die ebenso rücksichtslos mordenden Jacques-René Hébert und Georges Danton, hinrichten.
    Am 26. Juli verteidigt Robespierre in einer Rede im Nationalkonvent den Terror und spricht unheilschwanger von weiteren Feinden, die beseitigt werden müssten. In der nachfolgenden Nacht verbündet sich eine breite Koalition von Abgeordneten gegen ihn. Ihre Motive sind Todesangst und bei manchem Machtstreben. Ein verabredeter Stimmenwirrwarr lässt Robespierre am nächsten Tag im Nationalkonvent nicht zu Wort kommen.Fast einstimmig wird seine Verhaftung und die seiner Verbündeten beschlossen. Als er sich mit Getreuen im Rathaus verschanzt, stürmt die Nationalgarde das Gebäude. Im Getümmel zerfetzt ein Schuss Robespierres Kiefer. Schwer verletzt und notdürftig verbunden wird er am nächsten Tag durch die Guillotine enthauptet.

15. Freiheit und Nation – Alte und neue Kräfte im Kampf
Alessandro Volta und die Elektrizität
    Alessandro Volta lebt von 1745 bis 1827
    Zwei Jahre bevor Lavoisier von Robespierres Schergen hingerichtet wird, erhält er Besuch von dem Italiener Alessandro Volta, der sich bereits einen Namen in der noch jungen Elektrizitätsforschung gemacht hat.
    Volta kommt im norditalienischen Como als Sohn einer wohlhabenden und frommen Familie zur Welt. Fünf seiner Brüder werden Priester, ebenso wie mehrere seiner Onkel.
    Schon als etwa 18-Jähriger beginnt er mit Elektrizität zu experimentieren. Noch geht es um Reibungselektrizität und Ladungen, ihr Verhalten und ihre Wirkung. Weiter ist man in jenen Tagen noch nicht. In Voltas Geburtsjahr hat der Deutsche Ewald Georg von Kleist und ein Jahr später unabhängig von ihm der Holländer Pieter van Musschenbroek die älteste Form eines Kondensators hergestellt, einer Vorrichtung, mit der man elektrische Energie speichern kann. Nach der Version Musschenbroeks, der in Leiden arbeitet, erhält der Kondensator den Namen Leidener Flasche. Kleists Version hingegen dient als Vorführung des sogenannten »Kleist’schen Stoßes«, bei dem seine Elektrisiermaschine mehreren Menschen, die eine Kette bilden, elektrische Stöße versetzt.
    Luigi Galvani stellt 1786 bei seinen Experimenten durch die Verbindung von Froschschenkeln mit Kupfer und Eisen Strom her und schließt daraus, dass die Tiere selbst Elektrizität erzeugen. Alessandro Volta ist anderer Meinung. Er meint, dass Galvanis Frösche die Elektrizität nur anzeigen, also als eine Art Elektroskop fungieren. Er zeigt, dass auch zwei Metalle durch beliebige Materialien verbunden werden können und Strom erzeugen, und erkennt, dass mehrere Metalle übereinandergeschichtet sehr viel mehr Strom erzeugen. Er konstruiert die Volta’sche Säule, die erste Batterie der Geschichte. Sie besteht aus wechselnden Schichten von Kupfer- und Zinkplatten, die durch säuregetränkte Stoffstücke getrennt sind. Eine bahnbrechende Erfindung am Beginn des Elektrizitätszeitalters. 1801 führt Volta sie in Paris Napoleon Bonaparte vor, der ihn 1810 in den

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