Barbarossa, Botticelli und die Beatles
schreibt.
Wang Anshis Reformen gelten als erste Ansätze eines Wohlfahrtsstaates, manchmal wird er als erster »Staatssozialist« bezeichnet.
8. Das Hochmittelalter
Wilhelm der Eroberer: Ein Normanne auf Englands Thron
Wilhelm der Eroberer lebt von 1027 oder 1028 bis 1087
Blickt man von der Küste der Normandie über das Meer, liegt England nicht weit hinter dem Horizont. Und die Normannen, eine Vermischung nordfranzösischer Stämme und romanisierter Wikinger, blicken oft über das Meer.
Beschützt von treuen Gefolgsleuten seines Vaters, überlebt der junge normannische Herzog Wilhelm eine gefährliche Kindheit. Er und seine Schwester Adelheid sind Kinder der Verbindung Herzog Roberts I., genannt der Prächtige, mit einer Gerbertochter. Als Robert im Jahr 1035 auf einer Pilgerreise stirbt, wird der erst 7-jährige Wilhelm sein Nachfolger. Man nennt ihn Wilhelm den Bastard.
Wilhelm ist 14 Jahre alt, als 1042 in England mit Eduard dem Bekenner ein Halbnormanne und Cousin seines Vaters den Thron besteigt. Eduard pflegt gute Beziehungen mit der Normandie. Als Wilhelm den kinderlosen Eduard besucht, soll der ihm versprochen haben, einst seine Krone zu erben.
Anspruch auf das Königreich England könnte auch der mächtige angelsächsische Herzog Harald Godwinson anmelden. Der gerät 1064 nach einer Fahrt über den Kanal in Gefangenschaft des Grafen Guy de Ponthieu. Wilhelm befreit ihn und nimmt Harald zum Dank nicht nur den Treueid, sondern gleich auch den Verzicht auf den englischen Thron ab. Dennoch wird Harald nach Eduards Tod 1066 von Adeligen und Klerikern hastig zum neuen König Harald II. gewählt. An seinen Treueid fühlt er sich nicht mehr gebunden, der sei ihm doch unter Zwang abgenommen worden.
Wilhelm holt sich nun von der Kurie die Anerkennung als Thronerbe Englands und bricht mit einem Expeditionsheer über den Ärmelkanal nach England auf, wo mittlerweile auch der norwegische König Harald Hardråde gelandet ist, der ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt. Schließlich sei er ein Nachfolger Knuts des Großen, der als Dänenkönig England erobert hatte und sich dort 1016 zum König krönen ließ. Harald Hardråde verliert Ende September 1066 gegen Harald II. in der Schlacht von Stamford Bridge und kommt ums Leben. Doch schon drei Wochen darauf unterliegt dieser in der Schlacht bei Hastings Wilhelms Truppen und stirbt ebenfalls auf dem Schlachtfeld. Wilhelm wird als Wilhelm der Eroberer neuer König Englands. Der berühmte Teppich von Bayeux, ein über 70 Meter langes Kunstwerk, erzählt von diesen Ereignissen.
Gregor VII.: Der Papst will die Macht in der Welt
Gregor VII. lebt von 1025 bis 1085
Geboren wird Gregor als Hildebrand von Soana. Der Spross eines toskanischen Adelsgeschlechts geht früh nach Rom und wird Benediktinermönch. Im Jahr 1046 begleitet er seinen Verwandten Papst Gregor VI. in die Verbannung nach Köln. Der spätere Kaiser Heinrich III., damals noch König, hatte ihn in der Synode von Sutri abgesetzt.
Mit dem Reformpapst Leo IX. kehrt Hildebrand drei Jahre darauf nach Rom zurück. Während in den nächsten Jahren weitere Päpste und Gegenpäpste folgen, steigt Hildebrand in hohe kirchliche Ämter auf und erwirbt den Ruf eines Reformers. Als 1073 Papst Alexander II. stirbt, fordert das römische Volk die Papstwürde für Hildebrand. Obwohl er nicht danach gestrebt hat, nimmt er das Amt an.
In der zunehmenden Auseinandersetzung zwischen Kaisertum und Kirche wird er als Gregor VII. zur Schlüsselfigur. Als »Zuchtrute Gottes« kämpft er verbissen für den Vorrang der geistlichen vor der weltlichen Macht auch in der Politik und betont dies im Dictatus Papae von 1075, worin er dem Papst unter anderem das Recht zuspricht, den Kaiser zu bannen und abzusetzen. Der Investiturstreit mit den weltlichen Herrschern gibt Gregor VII. bald Gelegenheit, davon Gebrauch zu machen. Wer darf die kirchlichen Ämter besetzen? Die Kirche oder die Fürsten? Alsder Streit eskaliert, fordert Heinrich IV. Gregor 1076 zur Abdankung auf. Der aber belegt den jungen deutschen König im Gegenzug mit dem Kirchenbann. Heinrich sieht seine politische Macht gefährdet und unternimmt im Januar 1077 den berühmten Gang zur Burg von Canossa. Dort hat der Papst auf dem Weg zum Treffen mit Heinrichs Gegnern Station gemacht. Der König steht, so erzählt es die Überlieferung, nach gefahrvoller Wanderung drei Tage lang frierend im Schnee. Erst dann nimmt Gregor VII. den Bann von ihm.
Die Gegnerschaft aber schwelt
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