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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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Eklat, als päpstliche Gesandte den Eindruck erwecken, Hadrian IV. halte das Kaisertum für ein Lehen des Papstes.
    Friedrich Barbarossa versucht den aus seinem Kaisertum abgeleiteten Machtanspruch konsequent durchzusetzen und unternimmt ab 1158 mehrere Feldzüge in Italien, muss aber 1177 einen Sonderfrieden mit Papst Alexander III. aushandeln. In Italien geschwächt, kann Barbarossa seine Macht im Norden festigen. Polen kommt unter die Hoheit des Reiches. Durch die Heirat mit Beatrix wird er 1156 König von Burgund. Den Rivalen Heinrich den Löwen lässt er 1180 ächten.
    1184 unternimmt er den sechsten Italienfeldzug. Seinen Sohn, den späteren Kaiser Heinrich VI., vermählt er mit der Erbin von Sizilien, Konstanze, und dehnt so seine Herrschaft auf Unteritalien aus.
    Auf dem Höhepunkt der Macht zieht der bald 70-jährige Friedrich 1189 im Dritten Kreuzzug gegen Sultan Saladin. Nach dem Sieg in der Schlacht bei Ikonion nimmt er in der Sommerhitze ein Bad im Fluss Saleph und ertrinkt. Im Zuge der Aufklärung und des erwachenden Nationalbewusstseins wird Barbarossa später zum Mythos eines Idealkaisers verklärt, der das Reich eint und die weltliche gegen die kirchliche Macht behauptet.
Averroës baut Brücken zwischen Islam und Christentum
    Averroës lebt von 1126 bis 1198
    Das Denken mit dem Glauben verbinden: Averroës, Moses Maimonides und Thomas von Aquin sind diejenigen, die dies mit ihren Religionen versuchen.
    Cordoba in Spanien ist in jenen Tagen neben Bagdad das Zentrum der muslimischen Geisteswelt. Die Stadt ist reich und eine der größten des Erdballs. Juden dürfen sich frei entfalten und tragen zum reichen Geistes- und Kulturleben bei. Dort wird Ibn Ruschd (lateinisiert zu Averroës) als Sohn einer muslimischen Juristenfamilie geboren. Er studiert Rechtswesen, Philosophie und Medizin, amtiert als Kadi in Sevilla und wird Leibarzt beim Kalifen Abu Yacub Yusuf I. am Almohadenhof in Marokko. Averroës verfasst ein Lexikon der Medizin, vor allem aber bringt er das Werk des Aristoteles, den er für den Besitzer der Wahrheit hält, in Übereinstimmung mit dem Koran. Zu fast jeder Schrift des großen griechischen Denkers und Wissenschaftssystematikers verfasst er einen Kommentar. Während Aristoteles im scholastischen Zeitalter nur »der Philosoph« genannt wird, nennt man Averroës nur »den Kommentator«.
    Es ist letztlich Averroës, der vielen christlichen Scholastikern des Mittelalters den Zugang zu Aristoteles eröffnet. Damit beeinflusst er wesentlich die europäische Philosophie und schlägt gleichzeitig eine Brücke zwischen Christentum und Islam.
    Für Averroës ist die Philosophie die Wahrheit, die Religion nur ihre vereinfachte bildhafte Darstellung. Er kämpft leidenschaftlich gegen die Wissenschaftsskepsis der mystischen Richtung des Islam, die dem Glauben den Vorzug vor dem Wissen gibt, insbesondere gegen deren Hauptvertreter Al-Gazali (1059–1111). Angelehnt an Aristoteles vertritt Averroës, »der Kommentator«, die Auffassung, dass die Schöpfung aus Materie besteht, in der alle Formen schon angelegt sind. Er glaubt auch, dass es keine unsterbliche Seele gibt. In seiner Ethik spricht er sich dafür aus, nicht die Angst vor der Strafe Gottes, sondern das Streben nach dem Guten selbst solle das Handeln des Menschen bestimmen. Solch ungeheuerliche Ansichten bringen ihn in Konflikt mit der islamischen Orthodoxie, insbesondere der herrschenden Almohadensippe. Unter Kalif Yaqub al-Mansur, dem Sohn und Nachfolger von Abu Yaqub, fällt Averroës zwischenzeitlich in Ungnade, wird aber später rehabilitiert.
Moses Maimonides, Lotse des jüdischen Glaubens und Denkens
    Moses Maimonides lebt von ca. 1135 bis 1204
    Auch die jüdische Philosophie wird im Mittelalter wesentlich vom Werk des Aristoteles beeinflusst, während etwa im gleichen Zeitraum vom 9. bis 12. Jahrhundert die mystisch-rätselhafte Schrift der Kabbala entsteht.
    Neun Jahre nach Averroës wird in Cordoba Moses Maimonides geboren. Sein Vater ist Richter. 1165 wandert die strenggläubige jüdische Familie, vor den Repressionen der islamisch-orthodoxen Almohadendynastie flüchtend, von Spanien über Marokko in die Nähe von Kairo aus. Dort wird Maimonides Vorsitzender sämtlicher jüdischer Gemeinden Ägyptens und kann sich ausgiebig seinen philosophisch-wissenschaftlichen Studien widmen, da sein Bruder, ein erfolgreicher Kaufmann, die gesamte Familie ernährt.
    In seinem Buch der Pflichten ordnet Moses Maimonides, wie Averroës ein

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