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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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sich gegenüber dem Herzog durchsetzen kann, wird sich weisen. Letztendlich kann sie mich nicht ohne die Genehmigung des Herzogs in den Rang des Hauptmannes zurückerheben. Und als einfacher Soldat ist mir die Befehligung einer eigenen Truppe untersagt. Ich kann natürlich Arbeiter für die Farm anstellen und das ist es, was ihr nach außen hin sein werdet. Denn indem ich Söldner um mich schare, um das Gesetz zu vollstrecken, sei es im Interesse von Silbersee oder nicht, mache ich mich vor dem Militär strafbar. Letztendlich wird uns aber kaum jemand dafür belangen, wenn wir Ausbildungsflüge mit Drachen unternehmen und unterwegs zufällig ein paar Goblins und Orks dezimieren. Wir werden uns bewehren müssen. Wenn wir Glück haben, merkt der Herzog nicht, dass uns Kartiana zusätzliche Goldmünzen zuschiebt. Irgendwann wird er hoffentlich die Notwendigkeit dieser Einheit erkennen und mir meinen Rang zurückgeben, wodurch eure Existenz gesichert wäre.«
    Linara blickte forschend zu ihm auf. »Ich glaube, Meister Makantheo hat nie ganz verstanden, warum du dich so sehr für ein Land einsetzt, von dem man nicht erwarten kann, dass es honoriert, wenn jemand sein Leben dafür gibt.«
    Atharis schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, Ruhm und Reichtum kann man wirklich nicht erwarten zu erlangen, nicht, wenn man keiner einflussreichen Familie entstammt.« Er legte der Elfe die Hände auf die Schultern und beugte sich zu ihr hinab, bis seine Nase beinahe die ihre berührte. »Trotzdem ist es das Land, in dem ich lebe, und in dem mein Vater und meine Schwester leben. Ich will, dass wir des Nachts weiterhin ruhig schlafen können, ohne bangen zu müssen, dass ein Dolch im Herzen uns am nächsten Morgen am Erwachen hindert. Ich möchte über die Wiesen wandern, ohne mich nach verdächtigen Schatten umdrehen zu müssen. Doch genau davor müssen wir uns fürchten, wenn niemand bereit ist, etwas gegen die steigende Zahl an Überfällen zu tun, weil jeder nur auf sich selbst bedacht ist und keinen Finger krumm macht für eine Sache, aus der kein Kapital zu schlagen ist. Halblinge als Taschendiebe und menschliche Räuberbanden sind noch das geringste Problem. Die Anhöhen stehen sozusagen bereits unter der Herrschaft von Orks und Ogern. Der Herzog ist derart fasziniert, wie gut wir die westlichen Grenzen an der Ewigen Steppe gegen die Truppen des Hexenlords halten, dass ihm gar nicht auffällt, dass das Land von innen her zu zerfallen beginnt.« Er ließ sie los und zuckte gleichmütig die Achseln.
    »Abgesehen davon mache ich im Grunde das Gleiche wie unser Vater, bevor er die Schule gegründet hat, nur dass ich es unter einer Flagge tue. Der anonyme Rächer der Schwachen ist heutzutage ziemlich aus der Mode gekommen. Wer heute auf eigene Faust einen Mörder tötet, findet sich bereits morgen auf der Verbrecherliste unter der Rubrik Lieber tot als lebend wieder. Was ich tue, ist zwar auch strafbar, doch habe ich die Unterstützung der zweiteinflussreichsten Person des Landes.«
    Linara starrte ihn ungläubig an. »Wieso hat Meister Makantheo nie erzählt, dass ...«
    »Dass er ein Vagabundenleben als unterbezahlter Söldner geführt hat?«, unterbrach ihr Bruder sie. »Vielleicht hat er gefürchtet, dass du Gefallen am Abenteurerleben finden könntest. Der Apfel fällt trotz aller Rassenunterschiede zwischen uns doch nicht weit vom Stamm.«
    Linara nickte lachend. Doch Atharis ließ sich von ihrer Heiterkeit nicht mitreißen. »Er wollte dir wohl die schmerzhafte Erkenntnis ersparen, dass solch ein Leben wenig von der Romantik birgt, welche die Bardenlieder vermitteln.«
    »Trotzdem hat das Abenteuer einen gewissen Reiz auf uns beide. Dennoch glaube ich nicht, dass ich glaubhaft den Rächer der Schwachen spielen könnte. Wen sollte ich schon rächen wollen?« Sie hatte es leichthin gesprochen, ohne den Worten tiefere Bedeutung zuzumessen. Umso sonderbarer erschien ihr nun der Blick, mit dem Atharis sie bedachte. Sie wand sich voll Unbehagen.
    Atharis bemerkte ihre Verwirrung und erklärte ebenso leichtfertig: »Keine Sorge! An Arbeit hat es uns bislang nicht gemangelt.«
    Er nahm sie bei den Schultern und blickte ihr tief in die Augen. »Unser Vater hat die Kampfschule gegründet, weil er den Menschen eine Chance geben wollte, zu lernen, sich zu verteidigen. Dass dieser Zweck vom Militär völlig untergraben wurde, ist nicht seine Schuld. Doch ich will nicht darauf warten, bis Landwirte lernen, neben der Mistgabel auch ein

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