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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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die Aufmerksamkeit von jedem Einzelnen im Raum. Sogar Squizi, der damit beschäftigt gewesen war, seine Schwanzhaare zu ordnen, saß aufrecht auf einem Stapel Bücher.
    »Ich ... ich gehe in den Stall! Imares, komm mit! Ich brauche deinen fachmännischen Rat zu einem Problem, das ich mit Silberschuppe habe.«
    Atharis schob den Stuhl an den Tisch, strich sich verlegen die Haare aus dem Gesicht und ging zur Tür.
    »Meinen fachmännischen Rat?«, fragte Imares teils spöttisch, teils überrascht. »Ich habe die Frauen noch nie verstanden! Das wird bei Drachenweibchen nicht anders sein!«
    »Imares!«, mahnte sein Anführer mit fester Stimme. »Das war keine Bitte!«
    Der Junge trat unentschlossen von einem Fuß auf den anderen und folgte seinem Befehlsgeber schließlich widerstrebend aus dem Zimmer.
    Sindra stellte sich neben Linara und sah mit großen Augen auf die Tür, die hart ins Schloss fiel. »Was war das denn?«
     Die Elfe zuckte ratlos die Achseln. Sie hatte ihren Bruder über Jahre hinweg kaum gesehen und er mochte sich in dieser Zeit verändert haben. Trotzdem erschien ihr sein Verhalten sonderbar.
    Einen letzen nachdenklichen Blick auf das Buch werfend, klappte sie es zu und schob es auf den Stapel unter Squizis Hinterteil.
     

     
    Es war ein wolkenloser Morgen und bereits ungewöhnlich warm für die frühe Jahreszeit. In den Bäumen sangen die Vögel voller Inbrunst diesem herrlichen Frühlingstag zum Gruß. Die Sonne schmolz die letzten weiß glitzernden Kristalle des Raureifs von den jungen Grashalmen.
    Aster und Cirano warteten auf einer Wiese abseits der Drachenfarm. Ihre beiden Feuerdrachen standen geduldig bei ihnen, das Schuppenkleid in leuchtend roten Farben im Licht des Morgens glühend. Da hörten sie vonseiten der Stallungen jemanden ausgiebig schimpfen und fluchen. Es war nicht nötig sich umzudrehen, um festzustellen, dass Imares sich wie jeden Morgen abmühte, Nachtfalter aus dem Stall zu zerren.
    Imares hatte den Drachen für sich ausgewählt, weil er der einzige Schwarze in der Zucht war. Nach Ansicht des Jünglings waren Schwarze Drachen die furchteinflößendsten. Nur legendäre Helden und grausame Bösewichte ritten solch ein Tier. In der Tat war es nicht leicht, mit Nachtfalter zurechtzukommen. Doch der Drache dachte gar nicht daran, furchteinflößend und gefährlich zu wirken. Vielmehr hinterließ er bei dem nüchternen Betrachter einen relativ dämlichen Eindruck. Auf einem dünnen, langen Hals saß ein viel zu großer, plumper Kopf. Die grünen Augen standen seitlich ab und verliehen dem Tier etwas Froschartiges.
    Imares zog und zerrte an dem Führstrick des Drachen. Nachtfalter jedoch hielt alles um sich für interessant, nur nicht das dürre Menschlein, das wütend vor ihm auf und ab sprang. Manchmal tat er wie zufällig einen Schritt in die gewünschte Richtung, nur um sich im nächsten Moment einem Strauch, Zaunpfahl oder einfach nur sich selbst zuzuwenden. Imares registrierte, dass Atharis und seine Elfenschwester noch nicht erschienen waren. Nun, vielleicht hatte er eine Chance, heute nicht der Letzte zu sein.
    Cirano schüttelte missbilligend den Kopf. »Dieses Vieh taugt doch kaum für den Metzger. Warum liegt dem Jungen so viel daran, sich jedes Mal mit dieser Missgeburt eines Drachen lächerlich zu machen?«
    »Aber, aber«, tadelte ihn Aster und ihre Stimme troff vor Sarkasmus. »Du untergräbst ja die Männlichkeit unseres Kleinen.«
    Der Krieger gab ein verächtliches Schnaufen von sich und beobachtete mit mäßigem Interesse, wie Imares sich zu ihnen vorkämpfte. Wenn er dieses Schauspiel nicht schon auswendig gekannt hätte, wäre es ihm vielleicht komisch erschienen.
    Schließlich trafen auch die übrigen Drachenreiter ein. Atharis führte Moorfee, das kleinwüchsige Walddrachen-Weibchen, das er vor Jahren nahe dem Stützpunkt der Ewigen Steppe eingefangen hatte. In einigem Abstand folgte Linara mit Mondkristall. Der Eisdrache trottete gehorsam hinter der Elfe her. Sein Führstrick schliff lose über den Boden. Sindra lief hinterdrein, stets darauf achtend, einen gehörigen Sicherheitsabstand zu dem Drachen zu halten.
    Imares beobachtete mit Genugtuung, wie Aster und Cirano die Kinnladen herunterklappten, als sie in Linaras Reittier den scheinbar unzähmbaren Eisdrachen erkannten.
    Der Südländer rieb sich die erst kürzlich verheilte Bruchstelle am Arm – eine schmerzhafte Erinnerung an sein letztes Zusammentreffen mit dem Tier – als der weiß-metallisch

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