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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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es überhaupt existiert. Ich kenne keine glaubhaften Berichte, die belegen würden, dass ein Oger dieser Art jemals gesehen worden wäre.«
    »Nun, ich schon!«, verkündete Sindra und schob ein zerknittertes Blatt Papier auf den Tisch. »Es steht alles hier drauf! Sirvathek hält sich im Schwarzbachtal versteckt.« Sie reckte sich stolz auf ihrem Stuhl.
    Aster nahm das Schriftstück an sich und betrachtete es eingehend. »Das ist ein Teil eines Einsatzplanes der Stadtwache«, bemerkte sie. »Wo hast du das her?«
    Sindra setzte ihre geheimnisvolle Ich-Verrate-Niemals-Meine-Informanten-Miene auf. »Sagen wir einfach, es gab da jemanden, der mir noch einen Gefallen schuldete.«
    »Und er hat für dich Dokumente der Wache gestohlen?« Linara gab sich keine Mühe, ihre Entrüstung zu verbergen.
    Sindra hob in einer unschuldigen Bewegung die Hände. »Es wäre doch jammerschade, wenn die Stadtwache alleine ihren Spaß an der Sache hat. Es könnte ihnen doch zufällig jemand zuvorkommen!«
    »Atharis wird das nicht gutheißen!«, herrschte Linara sie an.
    »Atharis wird nichts davon erfahren«, entgegnete das Halbling-Mädchen.
    »Es sei denn, sein kleines Schwesterchen plaudert!« Cirano warf der jungen Elfe einen drohenden Blick zu.
    »Wirst du uns verraten?«, fragte Aster und bemühte sich, ihrer Stimme einen versöhnlichen Klang zu verleihen. Sie wusste, dass Linara, wenn es um Moral ging, ihrem Bruder in nichts nachstand. Es konnte für sie alle nur von Vorteil sein, die Elfe bei diesem Abenteuer auf ihrer Seite zu haben.
    Linara zögerte. Dann schüttelte sie seufzend den Kopf.
    »Dann sind wir uns ja einig!« Sindra schlug vor Begeisterung mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass das Bier in Ciranos Krug überschwappte. »Wir treffen uns morgen Mittag am Waldrand!«
    »Ich komme nicht mit«, erklärte Linara.
    Ihre Gefährten warfen ihr misstrauische Blicke zu.
    »Ich kann meinen Bruder nicht hintergehen«, fügte sie hinzu und schlug den Blick nieder.
    Aster zuckte mit den Schultern. »Wenn du nicht vorhast, ihn von unserem kleinen Ausflug zu unterrichten, kannst du genauso gut mitkommen. Es läuft doch quasi auf dasselbe hinaus!«
    »Jemand muss auf der Farm bleiben«, meinte Linara ausweichend. »Atharis ist zur Militärparade zu Ehren von Hufwalds Geburtstag abkommandiert worden. Jeder weiß, wie sehr der Herzog Feierlichkeiten liebt. Atharis wird womöglich erst lange nach Einbruch der Nacht nach Hause kommen. Wir können zwei Dutzend Drachen nicht so lange unbeaufsichtigt lassen!«
    Sindra verschränkte in gespieltem Ärger die Arme vor der Brust. »Was glaubst du von mir, dass du meinen kannst, ich hätte daran nicht längst gedacht? Ich habe dem alten Stallknecht ein Fass Bier versprochen, wenn er es mit dem Dienstschluss morgen nicht so genau nimmt und zufällig im Stall einschläft. Diese Unkosten sollte unsere Beute spielend aufwiegen!«
    »Bist du dir deiner Sache nicht ein wenig zu sicher?«, fragte Cirano skeptisch.
    Das Halbling-Mädchen wies zu seiner Verteidigung auf den Einsatzplan. »Die Stadtwache muss sich jedenfalls sehr sicher sein, denn ohne fünfmalige Absicherung tut die doch keinen Handgriff!«
    »Nein, ich meine in Bezug auf Atharis!«, entgegnete der Krieger. »Er ist vielleicht in mancher Hinsicht etwas naiv, aber er ist nicht taub und blind! Er weiß, dass wir uns heute hier getroffen haben, und er wird sich leicht zusammenreimen können, warum er nicht eingeladen war. Immerhin kann er davon ausgehen, dass wir keine Überraschungsfeier für ihn planen.«
    Sindra warf den Kopf in den Nacken. »Überlasst Atharis ruhig mir!«
     

     
    Atharis schnallte seinen Brustpanzer um und warf einen kurzen Seitenblick auf den Spiegel, der bereits an den Ecken blind zu werden begann, nur um festzustellen, dass die Ärmel seines Hemdes, das er unter der Rüstung trug, völlig verdreht waren. Genervt zupfte er an dem widerspenstigen Stoff. Er hasste diese Rüstung. In den starren, silbern glänzenden Platten, die seinen Oberkörper gnadenlos umschlossen und ihn an jedes Gramm Körpergewicht erinnerten, das er seit Beginn seines Militärdienstes zugenommen hatte, hatte er immer das Gefühl, Platzangst zu bekommen. Sehnsüchtig dachte er an die Geschmeidigkeit seines feinmaschigen Kettenhemdes.
    Sindra stand neben ihm und beobachtete ihn geduldig. »Wenn ich dir einen Rat geben darf ...«, begann sie und übergab ihm sein Schwert – eine Handlung, die sie sichtlich anstrengte, denn die Waffe

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