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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sich dann fröhlich zu fühlen?«
    »Bothari tut es.«
    »Ja, Bothari genoss es. Aber Bothari ist kein normaler Mann, nicht einmal nach barrayaranischen Maßstäben. Trachten Sie danach, ein Monster zu sein?«
    »Sie nennen ihn ein Monster!«
    »O ja, aber er ist mein Monster. Mein guter Hund.« Sie hatte immer Schwierigkeiten, Bothari zu erklären, manchmal sogar sich selber gegenüber. Cordelia fragte sich, ob Droushnakovi den in der Geschichte der Erde wurzelnden Ursprung des Ausdrucks Sündenbock kannte. Das Opfertier, das alljährlich in die Wildnis geschickt wurde, um die Sünden der Gemeinschaft davonzutragen … Bothari war sicherlich ihr Lasttier, sie sah klar, was er für sie tat. Sie war sich weniger sicher, was sie für ihn tat, außer dass er es verzweifelt wichtig zu finden schien. »Ich zum Beispiel bin froh, dass Sie betroffen sind. Zwei pathologische Killer in meinem Dienst – das wäre zu viel. Bewahren Sie sich diesen Ekel, Drou.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke, dass ich vielleicht den falschen Beruf habe.«
    »Vielleicht. Vielleicht nicht. Denken Sie daran, was für eine monströse Sache eine Armee aus lauter Botharis wäre. Jeder gewaltausübende Arm einer Gemeinschaft – Militär, Polizei, Sicherheitsdienst – braucht Leute für sich, die das notwendige Übel ausführen können, aber dadurch nicht übel werden. Nur das Notwendige tun, und nicht mehr. Die Voraussetzungen immer in Frage stellen, das Abrutschen in Grausamkeiten stoppen.«
    »Die Art und Weise, wie dieser Oberst vom Sicherheitsdienst den zotigen Korporal zurechtwies.«
    »Ja. Oder wie der Leutnant den Oberst zur Rede stellte … Ich wünschte mir, wir hätten ihn gerettet«, seufzte Cordelia.
    Drou blickte finster in ihren Schoß.
    »Kou dachte, Sie seien böse auf ihn«, sagte Cordelia.
    »Kou?« Droushnakovi schaute verwirrt auf. »Ach ja, er war gerade hier. Wollte er etwas?«
    Cordelia lächelte. »Das ist typisch Kou, sich vorzustellen, dass all Ihr Unglück ihn zum Mittelpunkt hat.« Ihr Lächeln verschwand. »Ich werde ihn mit Lady Vorpatril wegschicken, er soll versuchen, sie und das Baby hinauszuschmuggeln. Wir werden getrennte Wege gehen, sobald sie laufen kann.«
    In Drous Gesicht erschien Sorge. »Er wird in schrecklicher Gefahr sein. Vordarians Leute werden wütend sein, dass sie sie und den jungen Lord heute Nacht verloren haben.«
    Ja, es gab noch einen Lord Vorpatril, der Vordarians genealogische Berechnungen stören könnte, nicht wahr. Ein verrücktes System, das ein neugeborenes Kind als tödliche Gefahr für einen erwachsenen Mann erscheinen ließ. »Es gibt für niemand Sicherheit, solange dieser üble Krieg nicht beendet ist. Sagen Sie mir: Lieben Sie Kou noch? Ich weiß, Sie sind über Ihre anfängliche romantische Verliebtheit schon hinweg. Sie sehen seine Fehler. Er ist egozentrisch, hat einen Spleen mit seinen Verletzungen und macht sich schreckliche Sorgen über seine Männlichkeit. Aber er ist nicht dumm. Es gibt Hoffnung für ihn. Er hat ein interessantes Leben vor sich im Dienste des Regenten.« Vorausgesetzt, sie alle überlebten die nächsten achtundvierzig Stunden. Es war gut, in ihren Leuten ein leidenschaftliches Verlangen nach Leben zu wecken, dachte Cordelia.
    »Wollen Sie ihn?«
    »Ich bin … nun an ihn gebunden. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll … ich gab ihm meine Jungfräulichkeit. Wer sonst würde mich wollen? Ich würde mich schämen …«
    »Vergessen Sie das! Wenn wir dieses Unternehmen hinter uns bringen, dann werden Sie mit so viel Ruhm überhäuft, dass die Männer Schlange stehen werden, um Sie umwerben zu dürfen. Sie werden die Wahl haben. In Arals Haus werden Sie die Chancen haben, die Besten zu treffen. Was wollen Sie? Einen General? Einen kaiserlichen Minister? Einen jungen Vor-Lord? Einen Botschafter auf einem anderen Planeten? Ihr einziges Problem wird die Wahl sein, da die barrayaranische Sitte knauserigerweise Ihnen nur einen Ehemann auf einmal erlaubt. Ein schwerfälliger junger Leutnant hat nicht die geringste Chance, mit all diesen eleganten reifen Herren zu konkurrieren.«
    Droushnakovi lächelte ein bisschen skeptisch über die Vision, die Cordelia da malte. »Wer sagt, dass Kou nicht eines Tages selber ein General sein wird?«, sagte sie sanft. Sie seufzte und zog die Stirn in Falten. »Ja, ich will ihn. Aber … ich nehme an, ich habe Angst, dass er mich wieder verletzen wird.«
    Cordelia dachte darüber nach. »Vielleicht. Aral und ich

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