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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Verkehrssysteme herum angelegt.
    Nichts davon war wie auf Kolonie Beta. Vorbarr Sultana dehnte sich ganz auf der Oberfläche aus oder stieg zum Himmel empor, auf seltsame Weise zweidimensional und ungeschützt. Die Städte auf Kolonie Beta jedoch tauchten hinab in Schächte und Tunnel, vielschichtig und komplex, behaglich und sicher. In der Tat, auf Kolonie Beta war Architektur eigentlich mehr Innenarchitektur. Erstaunlich war die Vielfalt von Mustern, mit denen die Menschen Wohnungen variierten, die Außenseiten hatten.
    Die Wachen zuckten zusammen und seufzten, als sie sich auf das Steingeländer lehnte und hinabblickte. Sie mochten es gar nicht, wenn sie näher als drei Meter an den Rand herantrat, obwohl die ganze Örtlichkeit nur sechs Meter breit war. Aber sie wollte Vorkosigans Bodenwagen erkennen, der bald in die Straße einbiegen musste. Sonnenuntergänge waren recht schön, aber jetzt waren ihre Augen nach unten gerichtet.
    Sie atmete den vielfältigen Geruch ein, von Vegetation, Wasserdunst, industriellen Abgasen. Barrayar erlaubte ein erstaunliches Ausmaß von Luftimmission, als ob … Nun ja, die Luft war hier kostenlos. Niemand maß sie zu, es gab keine Gebühren für Luftbearbeitung und Filtration …
    Wussten diese Leute überhaupt, wie reich sie waren? All die Luft, die sie atmen konnten, einfach indem sie nach draußen traten, betrachteten sie gleichgültigerweise als so selbstverständlich wie das gefrorene Wasser, das vom Himmel fiel. Sie nahm einen extra Atemzug, als könnte sie die Luft irgendwie gierig horten, und lächelte …
    Ein fernes, scharfes, knatterndes Krachen unterbrach ihre Gedanken und ließ sie den Atem anhalten. Beide Wachen sprangen auf. Also, du hast einen Knall gehört. Das muss nicht unbedingt etwas mit Aral zu tun haben. Und dann der eisige Gedanke: Es klang wie eine Schallgranate.
    Keine kleine. Lieber Gott! Da stieg eine Säule von Rauch und Staub aus einer Straßenschlucht ein paar Häuserblocks weiter, sie konnte deren Ursprung nicht sehen … sie lehnte sich hinaus …
    »Mylady!« Der jüngere der beiden Wächter ergriff ihren Oberarm. »Bitte gehen Sie hinein.« Sein Gesicht war gespannt, seine Augen geweitet. Der ältere hielt die Hand ans Ohr gepresst, er versuchte Informationen über seinen Kommunikationskanal zu bekommen – sie hatte kein Kom-Link dabei.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Mylady, bitte gehen Sie nach unten!« Der Wächter drängte sie zu der Falltür zur Dachstube, von der eine Treppe zum dritten Stock führte. »Ich bin sicher, das war nichts besonderes«, beschwichtigte er, während er sie schob.
    »Das war eine Schallgranate Klasse Vier, vermutlich mit einem Luftrohr abgefeuert«, setzte sie seiner beängstigenden Unwissenheit entgegen. »Es sei denn, ein Selbstmörder hat sie geworfen. Haben Sie noch nie eine explodieren hören?«
    Droushnakovi kam durch die Falltür geschossen, eine zerdrückte Buttersemmel in der einen Hand und ihren Betäuber in der anderen.
    »Mylady?« Der Wächter blickte erleichtert drein, schob Cordelia ihr zu und kehrte zu seinem Vorgesetzten zurück. Cordelia, die am liebsten laut geschrien hatte, grinste mit zusammengebissenen Zähnen, ließ sich beschützen und kletterte folgsam durch die Falltür hinab.
    »Was ist geschehen?«, zischte sie Droushnakovi zu.
    »Ich weiß es noch nicht. Das rote Alarmsignal leuchtete im Erfrischungsraum im Keller auf, und jeder rannte auf seinen Posten«, keuchte Drou. Sie musste sich praktisch die sechs Treppen hinaufteleportiert haben.
    Cordelia raste die Treppen hinab und wünschte sich, es gäbe hier ein Fallrohr. Die Kommunikationskonsole in der Bibliothek war sicherlich besetzt – irgend jemand musste ein Kom-Link haben – sie wirbelte die Wendeltreppe hinunter und flitzte über die schwarzen und weißen Steinfliesen.
    Der Wachkommandant des Hauses war tatsächlich auf seinem Posten und erteilte Befehle über das Mikrophon. Der Oberste von Graf Piotrs Livrierten hampelte nervös hinter ihm herum. »Sie kommen direkt hierher«, sagte der Sicherheitsbeamte über seine Schulter, »holen Sie den Doktor!« Der Mann in der braunen Uniform rannte davon.
    »Was ist geschehen?«, wollte Cordelia wissen. Ihr Herz hämmerte in der Brust, und das nicht nur davon, dass sie die Treppe herabgerannt war.
    Der Sicherheitsmann blickte zu ihr auf, setzte an, etwas Beruhigendes und Bedeutungsloses zu sagen, doch dann besann er sich anders und sagte: »Jemand hat aus dem Hinterhalt auf den

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