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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Bodenwagen des Regenten geschossen. Daneben. Sie fahren weiter, hierher.«
    »Wie nah daneben?«
    »Ich weiß es nicht, Mylady.«
    Vermutlich wusste er es nicht. Aber wenn der Bodenwagen noch funktionierte … Mit einer hilflosen Geste bedeutete sie ihm, sich wieder seiner Arbeit zu widmen, und eilte in das Foyer, wo jetzt einige von Graf Piotrs Männern zusammengelaufen waren, die sie davon abhielten, zu nahe an der Tür zu stehen. Sie nahm drei Stufen, klammerte sich ans Treppengeländer und biss sich auf die Lippe.
    »War Leutnant Koudelka bei ihm, was meinen Sie?«, fragte Droushnakovi zaghaft.
    »Vermutlich, Gewöhnlich ist er ja dabei«, antwortete Cordelia geistesabwesend, den Blick auf die Tür gerichtet, und wartete, wartete …
    Sie hörte den Wagen herankommen. Einer von Graf Piotrs Männern öffnete die Haustür. Sicherheitsleute umschwärmten das silbrige Fahrzeug im Säulengang – Gott, woher waren denn die alle gekommen? Der glänzende Lack des Wagens war verkratzt und zeigte Brandspuren, aber es gab keine tiefen Dellen. Das hintere Verdeck war nicht zerbrochen, das vordere hatte Schrammen abbekommen. Die hinteren Türen schwangen hoch, und Cordelia streckte sich, um einen Blick auf Vorkosigan werfen zu können, doch es war zum Verrücktwerden: die grünen Rücken der Sicherheitsleute nahmen ihr die Sicht. Endlich gingen sie zur Seite. In der Türöffnung saß Leutnant Koudelka und blinzelte benommen, während Blut an seinem Kinn herabtropfte. Ein Wächter half ihm auf die Füße.
    Schließlich kam Vorkosigan heraus, er ließ sich nicht heben und lehnte Hilfe ab. Selbst die besorgtesten Wachen wagten es nicht, ihn ohne Aufforderung zu berühren. Er schritt ins Haus, mit grimmigem und bleichem Gesicht. Koudelka folgte, gestützt auf seinen Stock und einen Korporal der Sicherheitstruppe. Er sah verstörter aus als Vorkosigan, aus seiner Nase strömte Blut. Piotrs Mann schlug die Vordertür von Palais Vorkosigan zu und schloss damit drei Viertel des Durcheinanders aus.
    Über die Köpfe der Männer hinweg begegnete Aral ihrem Blick, und der finstere Ausdruck auf seinem Gesicht ließ etwas nach. Er nickte ihr unmerklich zu: Mir ist nichts passiert. Sie presste ihre Lippen erwidernd zusammen: Ich hoffe bei Gott, das stimmt …
    Kou sagte mit zitternder Stimme: »… schrecklich großes Loch in der Straße! Hätte glatt ein Lastwagen drin verschwinden können. Dieser Fahrer hat erstaunliche Reflexe – was?« Er schüttelte den Kopf, als ihm jemand eine Frage stellte. »Tut mir leid, mir klingen meine Ohren – was haben Sie gesagt?« Er stand da mit offenem Mund, als könnte er die Töne durch den Mund aufnehmen, berührte sein Gesicht und starrte überrascht auf seine blutverschmierte Hand.
    »Ihre Ohren sind nur betäubt«, sagte Vorkosigan. Seine Stimme war ruhig, aber viel zu laut. »Morgen früh werden sie wieder in Ordnung sein.« Nur Cordelia erkannte, dass er nicht Koudelka zuliebe so laut sprach – Vorkosigan selbst konnte auch nichts hören. Seine Augen wanderten zu schnell umher: das einzige Anzeichen dafür, dass er versuchte, den anderen von den Lippen abzulesen.
    Simon Illyan und ein Arzt kamen fast im gleichen Augenblick an.
    Vorkosigan und Koudelka wurden in ein ruhiges Hinterzimmer gebracht, und die ganzen – nach Cordelias Auffassung ziemlich nutzlosen – Wachen wurden weggeschickt. Cordelia und Droushnakovi folgten den Verletzten. Der Arzt begann sofort mit der Untersuchung, und zwar, auf Vorkosigans Befehl, bei dem blutbesudelten Koudelka.
    »Ein Schuss?«, fragte Illyan.
    »Nur einer«, bestätigte Vorkosigan, der auf Illyans Gesicht blickte. »Wenn sie lang genug für einen zweiten Versuch geblieben wären, dann hätten sie mich in die Zange nehmen können.«
    »Wenn er länger geblieben wäre, dann hätten wir ihn in die Zange nehmen können. Ein Spurensicherungsteam ist jetzt am Tatort. Der Attentäter ist natürlich längst auf und davon. Eine schlau ausgewählte Stelle: von dort hatte er ein Dutzend Fluchtwege.«
    »Wir ändern unsere Route täglich«, sagte Leutnant Koudelka, der dem Gespräch mit Mühe folgte, während er ein Tuch an sein Gesicht presste. »Wie wusste er, wo er seinen Hinterhalt legen musste?«
    »Interne Informationen?« Illyan hob die Schultern und biss seine Zähne zusammen.
    »Nicht unbedingt«, sagte Vorkosigan. »Es gibt nur ein paar Routen, so nahe am Haus. Er kann schon Tage darauf gewartet haben.«
    »Genau an der Grenze unseres

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