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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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nickte.
    »Triff uns – nein. Sag nicht einmal mir, wo. Du wirst uns kontaktieren.«
    »Ganz recht.«
    »Nimm Cordelia.«
    Piotr öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder und sagte nur: »Aha.«
    »Und Sergeant Bothari. Für Cordelia. Drou ist – einstweilen – außer Dienst.«
    »Ich brauche dann Esterhazy«, sagte Piotr.
    »Ich werde den Rest deiner Leute brauchen«, sagte Aral.
    »Ganz recht.« Piotr nahm seinen Gefolgsmann Esterhazy beiseite und redet leise auf ihn ein, Esterhazy rannte plötzlich den Hang hinauf. Die Männer verteilten sich in alle Richtungen, nachdem die Befehle sich entsprechend der Befehlskette vermehrt hatten. Piotr rief einen anderen livrierten Gefolgsmann zu sich und befahl ihm, seinen Bodenwagen zu nehmen und damit in Richtung Westen loszufahren.
    »Wie weit, Mylord?«
    »So weit, wie deine Findigkeit dich bringt. Dann fliehe, wenn du kannst, und schließe dich wieder dem Lordregenten an, ja?«
    Der Mann nickte und rannte los wie Esterhazy.
    »Sergenat, Sie werden Lady Vorkosigans Stimme gehorchen wie meiner eigenen«, sagte Aral zu Bothari.
    »Immer, Mylord.«
    »Ich möchte den Leichtflieger da haben.« Piotr nickte in Richtung auf Negris beschädigten Apparat, der zwar nicht mehr rauchte, aber Cordelia trotzdem nicht sehr flugfähig erschien. Nicht im geringsten bereit für eine wilde Flucht, bei der man mit waghalsigen Manövern entschlossenen Feinden ausweichen musste … Der Flieger ist für so etwas in etwa der gleichen Verfassung wie ich, befürchtete Cordelia. »Und Negri«, fuhr Piotr fort.
    »Er würde das zu schätzen wissen«, sagte Aral.
    »Dessen bin ich sicher.« Piotr nickte kurz und wendete sich dann an die Erste-Hilfe-Gruppe. »Hört auf, Jungs, das hat jetzt alles keinen Zweck mehr.« Er befahl ihnen statt dessen, den Leichnam in den Leichtflieger zu laden.
    Aral wandte sich zuletzt endlich Cordelia zu, zum ersten Mal. »Lieber Captain …«Seit Negri aus dem Leichtflieger gefallen war, blieb der immer gleiche welke Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Aral, war das überhaupt eine Überraschung für jemand anderen als mich?«
    »Ich wollte dich nicht damit beunruhigen, als du so krank warst.« Seine Lippen wurden schmal. »Wir hatten herausgefunden, dass Vordarian konspirierte, im Hauptquartier und anderswo. Illyans Untersuchungen waren inspiriert. Spitzenleute im Sicherheitsdienst müssen diese Art von Intuition haben, nehme ich an. Aber um einen Mann von Vordarians Bedeutung und Beziehungen des Verrats zu verurteilen, brauchten wir die härtesten Beweise. Der Rat der Grafen ist als Körperschaft außerordentlich unduldsam gegenüber eine Einmischung der kaiserlichen Zentralgewalt gegenüber einem ihrer Mitglieder. Wir können ihnen nicht mit einem bloßen Wischiwaschi kommen.
    Aber Negri rief mich gestern Abend an und teilte mir mit, er habe seine Beweise in der Hand, genug um endlich zuzuschlagen. Er brauchte einen kaiserlichen Befehl von mir, um einen regierenden Distriktsgrafen zu verhaften. Ich sollte heute Abend nach Vorbarr Sultana reisen und die Operation überwachen. Es ist ganz klar, dass Vordarian gewarnt wurde. Sein ursprünglicher Schlag war erst für einen späteren Monat geplant, vorzugsweise direkt nach meiner erfolgreichen Ermordung.«
    »Aber …«
    »Geh jetzt!« Er schob sie in Richtung auf den Leichtflieger. »Vordarians Truppen werden binnen Minuten hier sein. Du musst verschwinden. Egal, was er sonst in Händen hält, er kann seine Position nicht sicher machen, solange Gregor frei ist.«
    »Aral …« Ihre Stimme klang wie ein dünnes Gepiepse, sie schluckte etwas herunter, was sich anfühlte wie trockengefrorene Stücke von Speichel. Sie wollte tausend Fragen herunterleiern, zehntausend Proteste. »Pass auf dich auf!«
    »Du auch!« Ein letztes Licht leuchtete in seinen Augen auf, aber sein Gesicht war schon weit weg, ganz verschlungen von dem ihn antreibenden inneren Rhythmus der taktischen Überlegungen. Keine Zeit mehr.
    Aral ging, um Gregor aus Drous Armen zu nehmen, er flüsterte ihr etwas zu, und sie überließ ihm den Jungen widerstrebend. Sie stiegen in den Leichtflieger, Bothari an der Steuerung, Cordelia zwängte sich auf den Rücksitz neben Negris Leiche, und Gregor kam auf ihren Schoß. Der Junge gab keinen Laut mehr von sich, sondern zitterte nur. Seine Augen waren vom Schock geweitet und suchten ihren Blick. Ihre Arme umschlangen ihn automatisch. Er erwiderte die Umarmung nicht, sondern schlang seine Arme um seinen eigenen Leib

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