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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Sie, Mann, so können Sie hier nicht rumlaufen«, sagte der Portier. »Hier wird gerade eine Schulklasse herumgeführt ...«
    »So’n Typ hat mir das Kostüm geklaut! Ich hab 250 Dollar Pfand dafür bezahlt!« Keine Minute später war die Sie-wissen-schon so richtig am Dampfen.

Kapitel dreizehn
Ein warmer Regen

    Der grenzenlosen Durchgeknalltheit New Yorks ist es zu verdanken, dass die Taxifahrer der Stadt praktisch durch nichts zu erschüttern sind. Doch überdimensionale Frottee-Maskottchen erregen auch in einem so toleranten Umfeld wie diesem noch Aufsehen. Der Fahrer drehte das Radio lauter und hoffte, dass diese Irren ihm keine Schwierigkeiten machen würden.
    J. G. nahm ihren Kopf ab. »Freiheit!« schrie sie gegen die dröhnenden Ethno-Rhythmen an, die aus dem Radio drangen. »Ich bin frei!« Spontan gab sie Hermeline einen Kuss.
    Der Taxifahrer beäugte sie nervös im Rückspiegel. Schließlich waren sie in Greenwich Village.
    »Fahren Sie einfach«, sagte Hermeline. Sie konnte keine neugierigen Blicke gebrauchen, zumal sie gerade im Begriff war zu hexen. Sie nahm einen Bagel aus der Tüte und legte ihn neben sich auf den Rücksitz.
    »Danke, Hermeline, aber ich hatte genug Wasser und Brot für den Rest meines Lebens.«
    Hermeline berührte den Bagel mit ihrem Zauberstab. Nichts geschah, daher warf sie ihn aus dem Fenster. Er traf eine Frau, die auf einen Bus wartete.
    »Was machst du da?« fragte J. G.
    »Das werden Sie schon noch sehen«, sagte Hermeline und nahm den nächsten Bagel heraus.
    Diesmal gab es einen grellen Blitz, und plötzlich saß Jorge neben ihr und strich sich ein paar Sesamkörner aus den Haaren. Hermeline verwandelte auch Barry, Lon und schließlich Ferd zurück - und keiner von ihnen hatte auch nur die kleinste Bisswunde. (Wer hätte etwas anderes erwartet?) Als sie fertig war, sah es im Fond des Taxis aus wie in einem Viehtransporter: Barrys Fuß hing sogar aus dem Fenster.
    »Das kostet extra!« sagte der Fahrer wie aus der Pistole geschossen.
    Als sie in die Straße einbogen, in der Ferd und Jorge wohnten, bemerkte Barry als erster die riesige Menschenmenge, die sich vor dem Oneida Building zusammengerottet hatte. Jemand skandierte in ein Megaphon: »Wir wolln den Film sehn, der Dreh muss weitergehn!« Ein paar andere verbrannten symbolisch eine Barry-Puppe.
    »Lassen Sie uns hier raus«, sagte er. »Jorge, du hast doch Muddelgeld, bezahl ihn.« Jorge klatschte dem Fahrer zehn Dollar in die Hand, und sie stiegen aus. Dabei duckten sie sich hinter die Taxitür, um nicht gesehen zu werden. Jemand musste ausgeplaudert haben, dass Barry in der Stadt war und weshalb. Die Sache roch nach Cold Spice. Barrys Fragerufzeichen pochte in stiller Zustimmung. Sie schlichen sich unentdeckt um die Ecke.
    »In die Wohnung können wir nicht zurück«, sagte Barry.
    »Die sahen mir eigentlich nicht besonders furchterregend aus«, sagte Ferd. »Ich wette, das sind alles Affirmatoren.« Affirmatoren waren zombieähnliche Wesen, die von den Marketoren geschaffen und gelenkt wurden. Sie traten meist in Horden auf, die Zielgruppen genannt wurden, verdarben mit ihren idiotischen Vorlieben sämtliche Filme, gaben bei Umfragen dumme Antworten und wählten schwachsinnige Politiker. Es gibt da eine Daumenregel: Immer, wenn Sie denken: Wie kann ein Mensch bloß so bescheuert sein? ist es kein Mensch, sondern ein Affirmator.
    »Sei still, du Quatschkopf«, sagte Jorge. »Barry hat recht. Affirmatoren und Marketoren können wir mit einem Glaubtihnenkeinwort-Zauber in Schach halten, aber womöglich haben sich von Fantastic gedungene Schläger unter die Leute gemischt.« J. G. schluckte.
    »Kommt, wir gehen ins >Tiny’s<«, sagte Jorge. »Die haben sicher gerade erst dichtgemacht und sind noch am Saubermachen. Mitch wird uns reinlassen.«
    Minuten später, sicher unter der Erde und von zahlreichen RhaBlubb-Flaschen und Sandwiches umgeben, die sie sich von einem Deli in der Nähe hatten bringen lassen, feierten die Freunde den Erfolg ihrer Mission. Barry schüttelte seine Brause wie Champagner und bespritzte Hermeline damit. Ausgelassenheit paarte sich mit einem Anflug von Wandalismus — es war wie früher.
    Derweil liefen die Musiker, die zur nächsten Schicht eingetroffen waren, im Dämmerlicht der Kerzen umher, probten, bauten auf und erzählten sich Witze, die offenbar nur Jazzer verstehen konnten. Sie nahmen sowenig Notiz von Barry und seinen Gefährten wie die von ihnen.
    »Also, was ist da oben im

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