Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
Vom Netzwerk:
Würsten.
    »Tut das weh?« fragte Nigel. »Ich find’s cool, Don.«
    »Danke«, sagte Don. »Sag ruhig Junior zu mir, so nennen mich alle.« Seine Haare, sein merkwürdiger Name und dazu seine Eltern (eine der ersten gleichgeschlechtlichen Ehen der Zauberwelt) und der Umstand, dass sein Hausgeist eine Ziege war, machten ihn zur willkommenen Zielscheibe für Hänseleien. Er und Nigel wurden sofort Freunde — geteilte Ausgrenzung ist halbe Ausgrenzung.
    Alle packten ihre Koffer aus. Gordon förderte einen großen CD-Player zutage, während Peter eine große Kristallkugel dabeihatte, das magische Äquivalent zum Fernseher. Offenbar waren sie bestens vorbereitet. 24
    »Wenn jemand in die Kristallkugel gucken will«, sagte Peter, »kostet das einen Sickie.«
    »Pro Stunde«, sagte Gordon.
    »Genau!« stimmte Peter zu. Sie klatschten einander ab.
    »Das gleiche gilt für den CD-Player«, sagte Gordon. »Und wenn wir ihn selber benutzen wollen, können wir ihn euch jederzeit wegnehmen.«
    »Genau!« stimmte Peter zu. Sie rammten ihre Brustkörbe gegeneinander.
    Unabhängig voneinander nahmen sich die anderen drei Jungs stillschweigend vor, die Sachen der beiden kaputtzumachen.
    Nigel nahm seine Schulbücher heraus und stapelte sie aufs Bett. Langweilige und nutzlose Zaubersprüche für Anfänger , Das Schicksal in deiner Hand , Eine Geschichte von Hogwash (»mit Hinweisen auf das neueste Geheimnis in roter Schrift!«), Berühmte Ungeheuer und wie man sie zubereitet und Schamanen, Schwindler, Scharlatane .
    »Was ist das?« fragte Don und zeigte auf Nigels A&A-Ausrüstung.
    »Ein Spiel«, sagte Nigel. »Es heißt >Advokaten und Adlaten<. Jeder tut so, als wäre er ein Muddel, und dann löst man Fälle und kämpft gegen Bürokraten und so.« Er reichte ihm einen Satz Spielkarten voller Tariflisten, Steuertabellen und ähnlichem.
    »Klingt cool«, sagte Don. »Was ist ein Bürokrat?«
    »Eine Art Muddelmonster«, sagte Nigel. »Ich kann dir nachher mal die Spielregeln erklären.«
    »Ich wusste , dass er ein A&A-Freak ist, her mit der Kohle!«, sagte Gordon zu Peter, und dieser gab ihm Geld.
    »Du bist also der Sohn von Barry Trotter«, sagte Byron, während er seinen Fußballpyjama aus blutrotem Samt in eine Schublade stopfte. »Dich hatte ich mir cooler vorgestellt.«
    »Danke«, sagte Nigel, um ihr gutes Verhältnis nicht zu trüben.
    »Stimmt es, dass dein Dad Art Valumart kennt?« fragte Byron.
    »Ja.« Nigel hatte sich Onkel Terry gegenüber zum Stillschweigen verpflichten müssen. Wenn bekannt würde, dass er in Wirklichkeit ein skrupelloser Geschäftsmann war, wäre VTAs einträgliche Zweitkarriere als Nostalgieband schnell zu Ende.
    »Meinst du, du könntest mir ein Autogramm von ihm besorgen?«
    Nigel musste sofort an das naheliegende Angebot »Ich geb’ dir eins auf die Fresse und du kriegst dein Autogramm« denken. »Ich glaube nicht«, sagte er.
    »Wichser«, sagte Byron. Als Nigel und Don sich vor dem Schlafengehen waschen gingen, machte Byron sich über Nigels Schulbücher her und riss willkürlich Seiten heraus. (Er »restaurierte« jedes einzelne bis auf Schamanen, Schwindler, Scharlatane . Das zog nämlich, sobald er es berührte, einen Revolver und raubte ihn aus.) Peter und Gordon standen daneben und kicherten.
    Als Nigel mit Don zurückkehrte und sah, was passiert war, rastete er aus. Nun würde er gebrauchte Bücher kaufen müssen, und in denen konnte es spuken.
    »Wer war das?« brüllte Nigel. Die anderen drei Jungs schwiegen, bis Byron sich zu Wort meldete.
    »Das kann dir doch egal sein, oder? Dein Dad ist stinkreich, du kannst dir doch einfach neue kaufen.«
    Dass man sie für reich hielt, war der Fluch der Familie Trotter. Niemand wusste von Onkel Serious, der einst mit einer einzigen »Geschäftsidee« dreizehn Menschen in den Bankrott getrieben hatte.
    »Danke für das Geständnis, Byron«, sagte Nigel. Die beiden Jungs funkelten sich wütend an, und die Haut von Nigels Oktopus, auf den sich die Stimmung seines Herrn übertrug, wurde ganz scheckig vor Zorn. Als die Jungs ins Bett gingen, hatten sie sich immer noch nicht wieder versöhnt.
    In einer warmen Nacht wie dieser war es nicht allzu unangenehm, kein Dach auf dem Turm zu haben. Es zog, aber hinter den Vorhängen des Himmelbetts und mit den in Flanellpyjamas gekleideten Feuersalamandern, die die Hauselfen vor ihrer Ankunft zwischen die Laken geschoben hatten, war es in Nigels Bett doch recht kuschelig.
    »Das würde ich mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher